Freitag, 26. Februar 2016

Kann man von einer Farm leben?

Ich werde immer wieder gefragt, ob man denn von einer Farm in Paraguay leben kann. Ok, ich versuch das mal zu beantworten.
Also das ist Franz.
Franz ist seit einem Monat bei uns und ist jetzt 2,5 Monate alt. Gekostet hat er mich 100.000Gs.
Franz hat`s gut, denn Franz hat eine WG mit zwei Frauen.
Das sind Chantal und Petra.
Nebenbei bemerkt, für die Namen kann ich nix.
Chantal und Petra sind jetzt 2 Monate alt und haben mich zusammen 200.000Gs gekostet.
Wenn Chantal und Petra groß sind, heiraten sie Franz.
Wenn dann alles glatt geht, bekommen die drei Kinder. Doch bis es soweit ist, wird noch ein ganzes Jahr vergehen.
Und damit den Dreien nicht langweilig wird, haben sie einen großen Spielplatz und vergnügen sich am liebsten beim Moddern.
So weit, so gut.
Nach einem Jahr habe ich plötzlich viele Schweinchen.
Jetzt kann ich diese als Ferkel verkaufen oder behalte sie bei uns, bis sie dick und rund geworden sind. Das dauert nochmal 1,5 Jahre.
Nach ca. 2,5 Jahren laufen dann, wenn man mal den Durchschnitt von acht Ferkeln pro Sau annimmt, 16 ausgewachsene Schweine, plus natürlich die Elter, bei uns rum.
Bis ein Schwein dick gefuttert ist, muss ich zusätzlich insgesamt ca. 600.000 GS an Futtermitteln und Medizin dazusteuern.
Auf dem Markt bringt mir ein Schwein nun rund 1.500.000Gs.
Macht, abzüglich der Futterkosten 900.000Gs Reingewinn.
Das nehmen wir jetzt mal 16 und haben nun ein Ergebnis von 14.400.000Gs.
Das in 2,5 Jahren, sind ein Gewinn von 15.000Gs pro Tag.
Jetzt behaupte ich mal, dass ich durchschnittlich am Tag für die Schweine ca. 15 Minuten arbeite, was dann wiederum einen Arbeitslohn von 60.000Gs pro Stunde (umgerechnet 10,-Euro) entsprechen würde.
Jetzt kann jeder für sich entscheiden, ob sich die Arbeit auf einer Farm lohnt.
Für uns steht fest, wir wissen was wir essen, wir wissen, dass es unseren Tieren gut geht und wir wissen dass sich die Farm für uns auf alle Fälle lohnt.

Freitag, 19. Februar 2016

Aus dem Grau ins Grüne

Seit fast einer Woche bin ich nun schon wieder zu Hause, auf unserer kleinen Farm. In den drei Wochen unserer Abwesenheit gab es außer ein paar kleineren Sturmschäden nichts zu melden und ich konnte mich langsam wieder in den Farmalltag einspielen.
Vor acht Jahren erlebte ich den letzten Winter in Deutschland und hatte ganz vergessen, wie grau und traurig die Natur zu dieser Jahreszeit in Old Germany doch ist. Jetzt bin ich froh wieder im Warmen, auch wenn Temperaturen um 37°C schon etwas grenzwertig sind, zu sein und meine Augen wieder bunt gucken können.
Bevor ich mich nun wieder ganz dem paraguayischen Leben widme, noch ein paar Worte in die Heimat.
"Einigkeit und Recht und Freiheit..." Jeder kennt diese Textzeile und es ist an der Zeit, sich wieder darauf zu besinnen. Also hört auf mit Gutmenschen und ..., ja wie heißen die anderen eigentlich? Ihr seid alle das Volk und ich mach mir jetzt erst einmal ein eiskaltes lecker Bierchen auf.

Samstag, 13. Februar 2016

Auf dem nach Hauseweg

Ich sitze gerade in Rio auf dem Flughafen und warte auf meinen Anschlussflug nach Foz. In der Zeit vertreibe ich mir die Zeit mit den Fotos der letzten zwei Wochen in Deutschland. Zum Beispiel mit den Bildern vom Ausflug in das Oderbruch.
Und ausgestattet mit der richtigen Kleidung konnte uns auch der eiskalte Wind nix anhaben.
Ein bisschen Heimatgefühle kamen dann auf, als wir den Ziegenhof Zollbrücke besuchten, auf dem über zweihundert Ziegen ihr zu Hause haben.
Der Boss des Hauses nahm sich viel Zeit für seine paraguayischen Kollegen und zeigte uns seine ganze Anlage.
Jetzt freue ich mich auf unsere Ziegen und die anderen Tiere. Während meine Liebste noch ein paar Tage länger in Deutschland bleibt, hoffe ich morgen Vormittag auf der Farm zu sein.
Nun muss ich aber erst einmal meine Socken entsorgen und endlich wieder in die Gummischlappen schlüpfen.

Sonntag, 7. Februar 2016

Danke Hansa

Es ist nun schon 16 Jahre her, als wir aus unserer Heimatstadt Salzwedel wegzogen. Jetzt waren wir wieder einmal zu Besuch und da mein neues Buch "Voll durchs Leben gekachelt" auch in Salzwedel spielt, gab ich meine erste Lesung in der schönen alten Hansestadt. Das Hanseat war dann vergangenen Freitag der Ort, an dem ich mir auf der Bühne ein Plätzchen suchte.
Der Saal füllte sich schnell und ich war doch sehr überrascht, wie viele Leute den Weg ins Hanseat fanden.
Ein fantastisches Publikum mit vielen bekannten Gesichtern machte mir meinen ersten Auftritt leicht und nach ein paar Minuten legte sich dann auch langsam meine Aufregung.
Insgesamt 135 Gäste hörten mir zu und an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön euch allen.
Natürlich gab es nach der Lesung noch eine kleine After-Show-Party mit einigen lecker Bierchen.
Es war eine gelungene Veranstaltung und bestimmt nicht die letzte dieser Art.
Nun heißt es aber langsam Koffer packen und auf dem Heimweg vorbereiten, bevor es dann am Freitag wieder in den Sommer geht.