Donnerstag, 21. März 2019

Der Weg zum neuen Stromanschluss

Zwei Monate hat es gedauert, aber nun hängt er endlich an unserer Grundstücksecke, unser neuer Stromzähler.
Durch das Wasserkraftwerk Itaipu hat Paraguay jede Menge Strom, doch der Stromversorger ANDE hat immer wieder Schwierigkeiten diesen Strom an den Endverbraucher weiter zu reichen. Ein marodes Leitungsnetz ist Schuld an häufigen Stromausfällen oder an nerviger Unterspannung, bei der kein Kühlschrank vernünftig arbeiten kann.
Auf unserer kleinen Farm haben wir selten Stromausfälle, aber die Waschmaschine zusammen mit der Spülmaschine zu betreiben ist nicht möglich. Der Strom ist einfach zu schwach und die Geräte starten erst gar nicht.
Auf unserem neuen Grundstück gab es noch keinen Strom und das nächste Stromkabel hing 150m entfernt in der Luft. Ein Besuch bei der ANDE war fällig und wir stellten einen Antrag auf einen neuen Anschluss und damit wir auch mal mehrere Geräte gleichzeitig betreiben können, sollte auch ein eigener Trafo angeschlossen werden.
Jetzt hieß es warten, bis ein Techniker der ANDE zu uns kommt und die ganze Sache begutachtet, um danach einen Projekt für die neue Stromleitung zu erstellen. Das ging auch relativ schnell und nach knapp drei Wochen war der Plan fertig. Da die ANDE nicht genug Monteure hat um ihre ganzen Arbeiten zu erledigen sagte man uns, dass wir uns einen autorisierten Elektriker suchen sollen, der dann die Arbeiten ausführt.
Um ein eigenes Trafo zu versorgen muss man an die "Starkstromleitung" und so waren von der Stromquelle bis zu unserer Grundstücksecke insgesamt 270m Luftlinie zu überwinden. Der Elektriker wusste was zu machen war und arbeitete vorbildlich nach Plan. Durch Lieferschwierigkeiten bei den Strommasten gingen noch einmal drei Wochen ins Land, bevor wir bei der ANDE die Fertigmeldung einreichten.
Ein Mitarbeiter der ANDE sollte nun die Arbeiten abnehmen und prüfen ob auch alles nach Projekt erledigt wurde. Leider war dieser gerade im Urlaub und so verstrichen wieder zwei Wochen in denen das Notstromaggregat auf unserer Baustelle krach machte. Und dann ging alles ganz schnell. Der Mitarbeiter stand Morgens bei uns auf der Matte, prüfte alles und wir konnten noch am selben Tag zur ANDE fahren und unseren Antrag auf den Stromzähler einreichen. Einen Tag später waren dann auch tatsächlich die Techniker da und knibbelten die Stromuhr an.
Die Stromversorgung ist jetzt "sicher" gestellt und zusammen hat uns der ganze Spaß schlappe 22.000.000Gs gekostet.
Wenn man sich jetzt den Zusammenschluss der alten mit der neuen Stromleitung anschaut, erkennt man schnell das hier noch einiges zu tun ist. (linke Seite neues Kabel, rechte Seite altes Kabel)
Die Planung für die Erneuerung der Stromlinie in unserer Region liegt schon auf dem Schreibtisch der ANDE. Jetzt ist es "nur" noch eine Frage der Zeit, bis die Monteure anrücken.