Donnerstag, 30. September 2010

Bananenernte

Nach zwei Jahren Paraguay, konnte ich heute die erste Banane von unserer eigenen Pflanze essen. Es sind nicht die schönsten, denn eine frostige Nacht hatte ihre Spuren hinterlassen und die Bananenstaude verfaulte. Übrig blieben kleine, grüne Bananen, welche wir zum reifen, entgegen der natürlichen Wuchsrichtung in die Sonne hingen.Nach zwei Tagen wurden die Bananen gelb und die Vögel liessen nicht lange auf sich warten und luden zur Kostprobe.Es blieben natürlich auch welche für uns über und wie gesagt, es sind nicht die schönsten Bananen. Chiquita würde sich wahrscheinlich vor lachen krümmen, aber im Geschmack sind sie unübertroffen.

Gockel Konstantin

Wir haben einen neuen Hahn im Korb, Konstantin heisst er und soll sich um das Wohl unserer Hennen kümmern.Er ist aber nicht das einzige neue Huhn auf unserer kleinen Farm, sondern auch acht kleine Küken sind dazugekommen.Insgesamt sind nun zwanzig Hühner bei uns auf der Granja zu Hause und frische Eier oder ab und zu ein knuspriges Hähnchen zum Mittag, sind immer gesichert.

Montag, 27. September 2010

das Blog

Eigentlich entstand unser Blog aus Faulheit, denn so konnten wir alle Freunde, Verwandte und Bekannte, über unsere Auswanderung auf dem Laufenden halten, ohne jedem einzelnen eine e-mail zu schicken. Aber auch, für uns fremde Menschen, lesen unser Blog und kontaktieren uns per e-mail oder besuchen uns sogar. Die Kartbahn ist da immer wieder ein Treffpunkt, der leicht zu finden ist. Seit einigen Wochen sind auch Pawel und Gabi in Paraguay und machten einen Ausflug zu uns auf die Kartbahn.Es ist schon komisch, wenn eigentlich fremde Leute alles über einen wissen und man oft das Gefühl bekommt, die kennen einen schon Ewigkeiten.
Pawel und Gabi können sich auch ein Leben auf dem Land vorstellen und wir haben sie eingeladen uns auf unserer kleinen Farm zu besuchen. Heute fahren wir auf`s Land und die beiden werden uns begleiten. Vom Blog her kennen sie unsere Granja, aber in Echt ist es natürlich etwas ganz anderes.

Sonntag, 26. September 2010

Pferdeflüsterer

Den Sonntag auf der Plaza ausklingen lassen, ist immer wieder schön. Bei Hamburguesa oder Lomito Arabe und guter Musik lässt man gerne die Woche zu Ende gehen. Und wenn dann noch zufällig ein Pferd in der Nähe steht, kann man Marie nicht mehr halten.Und wenn das Pferd erschöpft ist, muss eben der alte Herr herhalten.Ein eigenes Pferd war schon als Kind mein Traum und die Zeit wird kommen, wo ich mir diesen Traum erfülle. So lange gewöhne ich mich schon mal an den Cowboyhut.

Samstag, 25. September 2010

Saisonarbeit

Nächsten Freitag starten wir auf der Kartbahn in den Sommer und es gab einiges für uns zu tun. Nun sind alle Arbeiten so gut wie abgeschlossen und gestern gab es schon mal einen Probelauf in Form einer Geburtstagsparty mit Volleyball und Kart fahren.Die Zeit für unserer Farm, wird in den nächsten Wochen etwas gekürzt und wir werden mehr auf der Kartbahn anzutreffen sein. Die Sonnenbrille liegt bereit und die Badehose passt auch noch.Naja, fast.

Donnerstag, 23. September 2010

echte Rottmischis

Zwei Wochen sind die kleinen Welpen von Wista nun und so langsam werden sie mobil. Die Augen sind noch nicht auf, aber die Gegend wird schon fleissig untersucht.Nach so viel Anstrengung, hat man sich die Siesta redlich verdient.In sechs Wochen können uns die drei Rüden verlassen und wer Interesse an einem Hundebaby hat, kann sich gern bei uns melden,doch jetzt heisst es erst einmal ordentlich Muttermilch zapfen, damit sie gross und stark werden.

Mittwoch, 22. September 2010

Tomatenschwemme

Die richtige Zeit für einen Tomatensalat oder einen Bloody Mary ist jetzt, denn es ist Tomatenzeit und nicht nur Supermärkte haben das rote Gemüse im Angebot, sondern auch überall an den Strasssenrändern, bekommt man Tomaten angeboten.Hier kostet eine Kiste Tomaten 15.000Gs und die grossen Supermarktketten werben mit Kilopreisen von 500Gs für ihre Tomaten. Ich bin Tomatensuppenfan und so steht zur Zeit öfter mal eine Kiste auf unserer Ladefläche.

Dienstag, 21. September 2010

Frühlingsanfang

"Ein Maurersmann nach echter Art, der trägt den Pelz bis Himmelfahrt." Ein Sprichwort,welches mir mein Lehrmeister, nach meiner Lehre mit auf den Weg gab und für alle Nichtbauarbeiter hier meine Übersetzung. " Willst du im Alter kein Rheuma und keine Nierenschmerzen, pack dir unterhalb der Gürtellinie alles gut ein und tausche den Stringtanga gegen die lange Feinrippunterhose erst, wenn du an Himmelfahrt eine letzte Nierenspülung gemacht hast."
Wie dem auch sei, lange Unterhosen habe ich hier nicht mehr in meinem Kleiderschrank und Himmelfahrt ist hier auch nicht im Frühling, aber die Weisheiten meines Lehrmeisters kann ich nicht so einfach über den Haufen werfen und so kommt bei uns an Himmelfahrt das Steppbett auf die Matratze und an Frühlingsanfang wird es wieder gegen leichte Laken getauscht.
Heute ist Frühlingsanfang und die dicke Decke ist wieder im Schrank. Gut zu wissen, denn der Frühling überraschte uns mit 35°C und auch die Nacht verspricht keine grosse Abkühlung.
Frühlingsanfang in Paraguay ist auch der Tag der Jugend und viele Colegios gaben ihren Schülern einen freien Tag. Schon in den frühen Nachmittagsstunden wurde, auf der Plaza von Aregua, getanzt und gefeiert, was das Zeug hielt.Auch wenn ich, mit 42 Jahren, für viele nicht mehr zur Jugend zähle, gab es doch ein lecker Bierchen, weil Frühling ist für alle da.

Samstag, 18. September 2010

bei uns Nebenan

Viel Sachen, die in Deutschland als ganz normal empfunden werden und selbstverständlich sind, gelten hier oft als absoluter Luxus.
Einen Kochherd hat doch jeder, doch hier sieht die Küche nicht selten so aus.Gekocht wird auf offenem Feuer und an Schränke für Lebensmittel oder Töpfe ist nicht zu denken.Viele werden jetzt sagen, da wohnt doch schon lange keiner mehr. Doch, hier wohnt noch jemand und der alte Mann ist froh, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben und sich Nacht`s in ein Bett legen zu können.Auch das ist Paraguay und die Armut ist überall und gegenwärtig. Opi, so wird der 73-jährige von uns genannt, wohnt bei uns auf der Kartbahn, in einem alten Bretterhaus. Er hat keine Rente oder irgendein Einkommen und überlebt von der Hand im Mund. Jetzt musste er ins Krankenhaus, und wir wissen nicht ob er wiederkommt.
Gute Besserung Opi.

Donnerstag, 16. September 2010

"why not"

Unter diesem Motto steht eine grosse Schulparty, die Maries Klasse für den 20.September anberaumt hat. 20.September, das ist doch ein Montag und am Dienstag müssen doch alle wieder zur Schule?! Neeeee, nicht in Paraguay, denn da ist Frühlingsanfang und Dia de la Joventud (Tag der Jugend) und damit schulfrei in Paraguay.
Auch ich habe einen Vorteil von dieser Party, auf der ca. 700 bis 1000 Gäste erwartet werden. Denn mein Auto, wurde seit langer Zeit mal wieder, von innen und aussen gründlichst gereinigt(von Marie und Paul). Warum??
Weil heute ein Autokorso durch Asuncion für die Megaparty Werbung machte und ich hatte die Ehre, bunt geschmückt und die Ladefläche voll mit Maries Klassenkameradinnen, mit daran teilzunehmen.Hab mein Wagen voll geladen, und so ging es durch die Hauptstadt Paraguay´s an vielen Schulen Asuncion`s vorbei. Insgesamt acht Autos gehörten zum Korso und Vorfahrtsregeln und rote Ampeln waren ausser Kraft gesetzt.Es waren anstrengende drei Stunden, aber Spass war mit an Bord und selbst die Verkehrspolizei sperrte für uns, vieler Orts die Kreuzungen.
Hallo Herr Wowereit, diese Aktion war nicht angemeldet.

ein Stück Land in Paraguay

Wieder wechselte ein Stückchen Paraguay seinen Besitzer. Ein Freund zeigte uns gestern, sein neu erworbenes Grundstück in San Bernadino. 10 ha für 170.000.000Gs ist für diese Gegend ein guter Preis. Das Land soll für Aufforstungszwecke genutzt werden und die vielen Coco-Palmen auf dem Gelände werden neuen Anpflanzungen, von verschiedenen Hölzern weichen.Auch Nachbar`s Rinder müssen sich eine neue Weide suchen.Aufforstungen sind in Paraguay eine gute Sache und versprechen ein lukratives Geschäft für Investoren, doch für mich machen Orten, wie dieser kleine Bach am Ende der 10ha, ein Stück Land erst richtig interessant.

Mittwoch, 15. September 2010

Quincho 1.Bauabschnitt

Seit dem letzten Donnerstag waren die Quinchobauer auf unserer kleinen Farm. Trotz Regenwetter am Montag, flog gestern Abend das letzte Bündel Gras auf das Dach und die Jungs beendeten ihre Arbeit.Alles in Allem kostete uns, die 4m mal 7m grosse Konstruktion, 3.500.000Gs und ein zünftiges Asado. Jetzt fehlen noch Strom und Wasseranschluss, so wie fester Boden unter den Füssen.
Als die Sonne unterging fuhren die Männer wieder zu ihren Familien und auch wir machten uns gestern auf den Weg zurück nach Aregua.

Montag, 13. September 2010

unser erstes Kalb

Nachdem unsere Wista am Freitag ihre Welpen bekommen hat, wurden wir heute, bei unserer Ankunft auf der Farm, ebenfalls von Nachwuchs überrascht.Unser erstes, eigenes Kalb hat ebenfalls am Freitag das Licht der Welt erblickt.Es ist eine kleine Kuh und Mutter Kind sind wohl auf. Ich bin stolz wie Bolle und natürlich gibt`s heute Abend, darauf ein lecker Bierchen.

Freitag, 10. September 2010

die Welpen sind da

Rein rechnerisch sollten die Jungen von unserer Wista erst nächste Woche zur Welt kommen, aber Hunde haben nun mal keinen Kalender und als wir heute in Aregua ankamen, fehlte unsere Rotweilerhündin bei der Begrüssung. Nach einer kurzen Suche, entdeckten wir sie in einem Versteck unter der Grundstücksmauer mit ihren neuen Babys.Ich selbst habe gesehen, dass Wista einen grossen, braunen Mischlingsrüden geliebt hat, aber die Welpen fallen total aus der Rolle. Auf unserer Farm warten wir jeden Tag auf unser erstes Kalb und Wista legt uns mal schnell drei Stück ins Nest.Eigentlich hatten wir schon einige Interessenten für die Welpen, aber wer will schon eine kleine Kuh, die nicht einmal Milch gibt.

Bau unseres Quincho

Vor zwei Wochen bestellten wir beim Tischler in Acahay zwei Fensterläden. Pünktlich und in guter Qualität konnten wir diese dann abholen. Weil uns die Arbeit gefiel, fragten wir nach, ob er auch einen Quincho bauen kann. In Paraguay spielt sich das Leben hauptsächlich im Freien ab und ein Quincho ist ein grosszügiges Dach, welches meist mit Gras(Paja) gedeckt ist und oft von einer Holzkonstruktion getragen wird. Es bietet Schutz vor der Sonne und Hängematte und Schaukelstuhl laden zum Faulenzen ein.
Selbstverständlich könne er dieses bauen, sicherte uns der Tischler zu und machte ein Preisangebot. Für 3.500.000Gs bekam der Tischlermeister den Auftrag und gestern Mittag, nach nur drei Tagen, standen er und vier Kollegen mit dem vorgefertigten Holz bei uns vor der Tür.
Heute steht bereits das Grundgerüst und die Männer wollen bis Dienstag fertig sein.
Leider ist das Akku meiner Kamera nicht mehr Willens Strom zu liefern und daher wird es die Fotos erst in der nächste Woche geben. Wenn kein Regen dazwischen kommt, dürfte dem Grillfest und der Einweihung des Quinchos am Dienstag nichts im Wege stehen.

Donnerstag, 9. September 2010

ausgewandert nach Paraguay

Vor einiger Zeit, fragte mich meine Mutter, ob wir uns noch wohlfühlen in Paraguay und ob unsere Entscheidung, nach Paraguay auszuwandern, die richtige war.
Es gibt bestimmt einige Sachen, die uns in Paraguay nicht gefallen, wie bettelnde Kinder an den Kreuzungen der Hauptstadt, wilde Müllhalden an den Strassenrändern oder abgemagerte und kranke Strassenhunde.
Es gibt einige Dinge, die sind nicht anders, als in Deutschland. Auch hier findet man deutsches Brot oder deutsche Wurst. Es gibt deutsche Gaststätten mit Stammtischen und den dazugehörigen Geschichten und auch Mercedes und Volkswagen fahren auf paraguayischen Strassen.
Und sicherlich haben wir einen anderen Blickwinkel auf Paraguay, als ein Paraguayer, der jeden Tag kämpfen muss, um für sich und seine Familie das Essen auf den Tisch zu bekommen.
Aber bis heute haben wir den Tausch, von zwei Monaten Sommer gegen 300 Sonnentage, 750qm Grundstück mit fünf Nachbarn gegen 75.000qm Farm mit Bach und Wasserfall, Konsumrausch gegen Badelatschen, RTL und Sat1 gegen Sonnenuntergang und Glühwürmchen, Schnellstrassen und Autobahnen gegen Holperstrassen und Sandwege, frieren gegen schwitzen, schnell gegen langsam und natürlich Berliner Kindl gegen Pilsen, nicht bereut.
Heute sind wir zwei Jahre in Paraguay und ich finde, ein bisschen Paraguay steckt auch schon in uns.

Mittwoch, 8. September 2010

Baubeginn

Der Eingangsbereich an unserem Farmhaus wird verlegt und heute standen die ersten Bauarbeiten dazu auf dem Plan. Eine Wand war zuviel und ein Zimmer verschwindet zu Gunsten einer grosszügigeren Wohnküche.Vier Stunden, jeder Menge Staub und einer trockenen Kehle später, waren die ersten Abrissarbeiten erledigt.Es wird noch einige Tage dauern, bis der Staub aus aus allen Ritzen entfernt ist und es ist gewiss nicht der letzte Staub der uns die Nase verstopft.

Dienstag, 7. September 2010

kalte Küche

Heute Morgen ging uns das Gas aus und der Herd blieb kalt. Da wir keine elektrische Kaffeemaschine auf der Farm haben, sollte es also keinen Kaffee zum Frühstück geben. Doch da war ja noch die Feuerstelle vom gestrigen Abend und die Glut war noch warm und schnell brannte das Feuer wieder.Wie in alten Westernfilmen und Romantik pur.
Die nächste Tankstelle, an der man Gasflaschen befüllen kann, ist in Quiindy und 14 km von unserer kleinen Farm entfernt. Quiindy gehört zum Departamento Paraguari und zählt ca. 20.000 Einwohner. Es liegt an der Ruta 1, ca. 100 km von Asuncion. Bälle, die in der nahe gelegenen Ballfabrik hergestellt werden, sind hier der absolute Vekaufsschlager.4.140 Gs kostete heute ein Liter Flüssiggas und nach einem zweistündigen Ausflug in die "grosse" Stadt, kann nun wieder gekocht werden.

Sonntag, 5. September 2010

beste Blumenerde

Ich weiss gar nicht, wer mir mal erzählt hat dass, ein Komposthaufen in Paraguay nicht funktioniert. Das ist natürlich völliger Blödsinn und wir konnten nach ca. 1 1/2 Jahren unsere erste Komposterde ernten.Verwendung findet sie überall im Garten als hervorragender Dünger und wir pflanzten jetzt 60 Cherrytomatenpflanzen, welche wir direkt in die fruchtbare Erde steckten. Ich bin gespannt auf das Ergebnis.

Start in die Grillsaison

In Deutschland wird es Herbst und wir starten in die Grillsaison. Paraguay deckt fast 30% des Holzkohlebedarf`s in Deutschland und nimmt so die Spitzenposition bei der Grillkohleeinfuhr in Deutschland, vor Argentinien und Polen ein.
Hier in Paraguay kostet Holzkohle nicht viel und trotzdem grillen wir meistens auf Holzfeuer.Als Grillanzünder eignen sich hervorragend Eierpappen und schnell ist das Feuer am lodern. Trockenes Holz ist natürlich Voraussetzung für ein schönes Grillfeuer. Wenn dann das Holz runtergebrannt ist, kann Wurst und Fleisch aufgelegt werden.Um keinen Neid aufkommen zu lassen, spare ich mir das Foto von unserem gestrigen leckeren Grillteller.

Freitag, 3. September 2010

Waffe ohne Waffenschein

Ich bin kein Fan von Waffen, doch auch ich habe mir jetzt eine zugelegt. Man bekommt sie in gut sortierten Ferreterias oder Agroveterinarias und sie kosten zwischen 1.500 und 2.000 Gs, die Schleuder, Zwille oder Katschi.Als Munition eignen sich hervorragend die Früchte der Cocopalme.Die Katschi ist ideal zum Vertreiben von ungebetenen Gästen, wie Greifvögeln, die es auf Küken abgesehen haben, oder Schweinen, die sich in der Adresse geirrt haben und fremden Maniok fressen. Ein bisschen Übung und man erreicht eine hohe Trefferquote.Nachdem meine ersten Versuche nach fünf Metern auf dem Boden einschlugen, ist jetzt eine Palme, in 30m Entfernung kein grösseres Problem mehr und das alles ohne Waffenschein.