Donnerstag, 31. Dezember 2020

Wisst ihr noch ... damals?

Was war das für eine schöne Zeit?

Wir hatten Freunde und trafen uns mit ihnen, wenn uns danach war - zu zweit, zu fünft oder zu zehnt. Wir hatten Spaß und mussten nicht die Vorhänge zuziehen, damit uns keiner sieht.

Wenn wir in den Supermarkt gingen, kontrollierten wir ob wir Geld und die Wohnungsschlüssel dabei hatten und schauten nicht nach einem Atemschutz. Es gab richtige Läden in den Städten, in denen man umher laufen, Klamotten anfassen und anprobieren oder Technikartikel austesten konnte. Es gab große Säle, in denen man gegen ein gewisses Entgelt, zusammen mit vielen anderen, dicht zusammen saß und sich gemeinsam einen der neuesten Kinofilme anschaute.

Wir konnten jeder Zeit Fußball oder Volleyball spielen und es gab Räumlichkeiten, in denen man mit Gleichgesinnten zusammen an seinen Muskeln und der Fitness arbeiten konnte. Sport war damals noch, da waren sich die Wissenschaftler mal einig, ein wichtiges Instrument zur Stärkung des Immunsystems.

Wir konnten anderen Menschen zu lächeln und diese konnten das sogar sehen. Wenn es dann auch noch funkte, gab es Begegnungsstätten, in denen man sich verwöhnen lassen konnte. Man setzte sich an einen Tisch und es wurde einem alles gebracht, was man bestellte. Ein köstliches Essen, ein Glas Wein oder Bier oder ein Stück Kuchen, alles war möglich.

Wenn wir Verwandte, Bekannte oder Freunde trafen begrüßten wir uns herzlich per Handschlag ohne uns davor oder danach Alkohol über die Stellen der Berührung zu kippen. Ja, wir umarmten uns sogar manchmal. Wir hatten keine Angst vor Viren oder Bakterien, denn wir wussten die gibt es überall und sie sind wichtig zum Aufbau eines funktionierenden Immunsystems.

Wir konnten zum Wasted Festival von Feine Sahne Fischfilet ohne als Nazis beschimpft zu werden. Große Stadien waren gefüllt mit zehntausenden Menschen, wenn Metallica Geräusche aus ihren Gitarren quälten.

Wenn jemand krank war kauften wir einen Blumenstrauß und gingen ihn besuchen. Pflege- und Altenheime hatten offene Türen und waren keine Isolierstationen. Wir wussten damals, dass jeder Mensch irgendwann sterben wird. Der eine früher und der andere später.

Heute ist der 31.12.2020, ich sitze in Paraguay auf der Terrasse und trinke den morgendlichen Kaffee. Wir werden heute zum Mittagsgrillen gehen und schauen dann, was uns der Silvesterabend beschert. Noch dürfen wir uns hier, mit ein paar kleinen Einschränkungen, frei bewegen, denn im Sommer hat das Virus Urlaub.

Ich habe nur einen Wunsch für euch und natürlich für mich: Lasst uns im Jahr 2021 wieder leben.

So, und nu hab ich mir mein lecker Bierchen aber verdient. 

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Wir warten aufs Christkind

Wir wollten es schon immer tun und in diesem Jahr hat es endlich geklappt. Wir haben uns ein kleines Puppenspiel gekauft, das die Anwesenden bei Jesus Geburt darstellt. Doch bevor die Püppchen aufgestellt werden konnten, hatte ich noch ein paar Rest Arbeiten am Pool zu erledigen. Die Felssteinverkleidung am Pumpenhaus und Überlauf war noch nicht komplett.


Keine große Sache, also Kelle und Maurerhammer geschwungen und pünktlich zu Weihnachten ist unsere Poollandschaft fertig.



Die Püppchen stehen nun in Reih und Glied, wobei ich keine Ahnung habe ob sie richtig angeordnet sind geschweige denn wie die alle heißen. Und ich finde, es kommt sogar ein wenig Weihnachtsstimmung auf.

Eine Kerze an, ein Glas kalten Glühwein und das Christkind kann kommen.

In diesem Sinne wünschen wir euch allen, trotz erschwerten Bedingungen, eine friedliche und fröhliche Weihnacht.

Sonntag, 13. Dezember 2020

Was ist nur aus mir geworden?

 


Bestes "Dritter Advent-Wetter" und Zeit nachzudenken.

Ich weiß nicht genau ab wann es den sympathischen, smarten und klugen Kay nicht mehr gab. War es die Midlife Crisis, purer Egoismus oder einfach nur Dummheit, die mich in den tiefen Sumpf der Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger und Faschisten sog, denn da bin ich heute angekommen. Ich glaube begonnen hat alles damit, dass ich im Sommer mit Helmut auf einer Demonstration in Berlin war, um gegen die Corona Maßnahmen der Bundesregierung zu demonstrieren. Am nächsten Tag  waren wir diejenigen, die den Reichstag stürmten.

Wir zwei gehören zu den Menschen, die ihr Leben selbst in der Hand haben und alles hinterfragen. Wir schauen nicht, wir handeln. Wir geben die Verantwortung für unsere Gesundheit nicht in die Hände weiß gekleideter Menschen sondern behalten sie für uns und hören auf unseren Körper, unseren Verstand und unser Herz. Umweltschutz betreiben wir aktiv (gestern 30 Bäume gepflanzt) und unterstützen keine Kinderdemos auf der Straße. Wir bieten Bienen ein zu Hause, kaufen unser Fleisch beim Nachbarn und lehnen Sojaprodukte (obwohl Soja in Paraguay wächst) ab. Wir essen einheimisches und saisonales Gemüse und Obst. Wir stehen morgens auf, frühstücken und machen uns an unsere Arbeit ohne dass wir einen Arbeitgeber haben. Wir streiten uns, dass die Fetzen fliegen um am Ende wieder auf einen Nenner zu kommen. Kurz gesagt wir sind frei.

Doch diese Freiheit ist momentan stark eingeschränkt. Schuld daran ist ein Killervirus, welches weltweit seine Spuren hinterlässt.

Dieses Virus ist so gefährlich, dass die Menschen eingesperrt werden müssen, da sie sonst andere infizieren würden. Die Menschen müssen eine Maske tragen, die nicht sie selbst schützt, sondern andere Menschen. Ich persönlich gehe nur noch vor die Tür, wenn es sein muss. Und das nicht aus Angst vor dem Virus, sondern wegen dem scheiß Lappen vorm Gesicht, der mich nicht frei atmen lässt. Wir sollen Abstand halten und uns nicht die Hände geben, aber das Niesen in die Armbeuge mit anschließendem Ellenbogencheck ist der gängige Coronagruß. Die Bundesregierung beschließt Gesetze ohne die Opposition zu hören. Ich nenne das Aushebeln der parlamentarischen Demokratie. Ups, das ist die Definition für Faschismus. Die Menschen sterben an oder mit Corona - was ist das für ein Schwachsinn. (Ich sterbe an einer Überdosis oder mit einer Überdosis.) Die Zahlen des RKI lassen darauf schließen, dass das neue Virus die Influenza fast ausgerottet hat.

Es gibt so viele Fragen, auf die ich keine Antworten habe oder bekomme. Wenn ich jemanden um Hilfe bitte, wird mir diese verwehrt weil es keinen Sinn hat mit Corona Leugnern zu sprechen. Dabei leugne ich gar nicht, dass es das Virus gibt, ich verstehe nur die Vorgehensweise dieses Killervirus nicht.

Ich glaube daran dass die Erde eine Kugel ist und sich um ihre eigene Achse dreht, so lange es noch erlaubt ist.

Wir wünschen ALLEN Menschen einen schönen dritten Advent


Dienstag, 8. Dezember 2020

Alles hat ein Ende ...?

 Irgendetwas haut hier nicht hin mit Blogger. Alles blass und ohne Farben. Hat sich der Blog etwa ein Virus eingefangen?

Jut, bis das geregelt ist mach ich hier mal weiter.

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Abschied von Else und Hotti

Als wir unsere kleine Farm verkauften, übernahm der neue Besitzer auch den größten Teil unserer Tiere. Unter anderem waren das auch unsere Eselin Else und das Pferd Hotti. Hätte der neue Boss der kleinen Farm die Tiere nicht haben wollen, hätten wir schnell ein neues zu Hause für sie gefunden.
Im Mai reisten wir nach Deutschland und kurze Zeit später informierten mich meine paraguayischen Nachbarn, dass der neue Deutsche Hotti und Else zum Abdecker bringen will. Wir mussten schnell handeln und beauftragten einen Freund, dem Typen die Tiere abzukaufen und erst einmal bei uns unterzubringen. Unser neues Stückchen Land ist nicht groß genug um den Beiden genügend Auslauf zu bieten. So fragte ich einen guten Bekannten, ob er eventuell Interesse an Hotti und Else hätte und dieser war sofort begeistert. Zwei Tage später hieß es dann auch schon Abschied nehmen.
Die Beiden sind gut auf ihrem neuen Land angekommen und können sich nun auf 16 ha richtig austoben. Dank unserer lieben paraguayischen Nachbarn hatten Hotti und Else nochmal Glück und ich kenne einen Typen mehr, mit dem ich nichts zu tun haben möchte..

Mittwoch, 25. November 2020

Endlich wieder ein eisgekühltes lecker B...

Seit gut einer Woche bin ich wieder zu Hause in Paraguay. Aus Anlass des 80-igsten Geburtstag meiner Mutter und den Reisebedingungen auf Grund eines Virus, wurden aus den ursprünglich geplanten 4,5 Monaten Deutschlandaufenthalt nun fast 7 Monate. Jetzt bin ich froh, wieder im warmen bei meiner Liebsten zu sein, die schon vor einem guten Monat in Paraguay landete. Ein Koffer hat es wieder einmal nicht nach Paraguay geschafft und wird, eine Woche nach Landung, immernoch von der Airline gesucht. Ansonsten verlief der Flug reibungslos. Am Flughafen BER habe ich eingecheckt ohne irgendwelche Sondergenehmigungen, Gesundheitstests oder Impfausweise vorzulegen. Von dort ging es dann über Madrid und Sao Paulo nach Foz de Iguazu. Hier wurde ich von Helmut abgeholt und wir gönnten uns noch einen Tag Urlaub in Brasilien.

Am nächsten Tag hakten wir noch einmal am Flughafen wegen des Koffers nach und machten uns dann mit leichtem Gepäck auf den Weg nach Hause. Übrigens meine Einreise in Paraguay interessierte niemanden, obwohl ich doch aus einem "verseuchtem Krisengebiet" kam. Wir passierten die Grenze, als ob die Brücke der Freundschaft von Brasilien nach Paraguay nie geschlossen war. Aber bevor jetzt alle losfliegen, Stop. Das waren meine Erfahrungen über den Landweg von Brasilien nach Paraguay und ich übernehme keine Gewähr, da es ja immerhin noch Einreisebestimmungen (seit heute auch wieder veränderte) gibt. Wir haben uns langsam aklimatisiert und können uns nun wieder mit voller Kraft und einem eisgekühlten lecker Bierchen in den paraguayischen Alltag stürzen.

 

Samstag, 5. September 2020

Gestern im Supermarkt

Zwei Kassen waren geöffnet und die Konsumenten standen in zwei Schlangen mit korrektem Sicherheitsabstand an den Kassen an. Ich schaute mich um. Die Hälfte der Wartenden hatte ihr Atemschutzläppchen ordnungsgemäß über Nase und Mund gebunden. Bei einem Drittel bedeckte der Stofffetzen die Nase nicht und der Rest hatte den Staubfänger leger um den Hals hängen oder gar keinen dabei.

In der Nachbarschlange bemerkte ich, dass eine größere Lücke zu entstehen schien, weil einer der Anstehenden nicht auf den Vordermann aufrückte. Die ältere Dame hinter dieser Person sprach den Mann an und sagte:" Sie können doch schon ihre Ware aufs Band legen." Der Mann drehte sich zu der Frau um und fuhr sie schroff an. "Ich bitte sie. Wir dürfen nicht unvorsichtig werden. Ein halbe Million Tote weltweit, das sagt ja wohl alles. Und wir beide gehören zu denen, die in großer Gefahr sind." Dann wurde der Mann von der Kassiererin aufgefordert seine Ware aufs Band zu legen, was er dann, ohne zu murren, auch schnell tat.

Die Frau, die bis dahin ihren Mundschutz nach Vorschrift trug, zog sich das Ding unters Kinn und atmete tief durch. Dann trafen sich unsere Blicke und da ich mein Gesicht nicht versteckt hatte, konnte sie mein Grinsen sehen und erwiderte dieses mit einem fröhlichen Lachen.

In den letzten Monaten habe ich erlebt, wie etwas, für uns nicht sichtbares, die Welt spalten kann. Familienmitglieder wenden sich von einem ab, wenn man eine andere Ansicht vertritt. Eine langjährige Bekannte ließ uns ihre Wut spüren, weil wir auf der "rechtsradikalen" Demonstration in Berlin waren. Von vielen Freunden und Bekannten hört man nichts mehr.

An dieser Stelle mal ein Lob an die Bundesregierung, die das deutsche Volk so gesund durch die Krise geführt hat und natürlich ein dickes Lob an alle, die so diszipliniert und gehorsam den Anweisungen der Volksvertreter gefolgt sind.(Ironie off)

Doch ich finde ein halbes Jahr mit immer mehr Verboten und Verordnungen reicht. Es ist an der Zeit das Leben wieder zu genießen und zu leben. Es ist an der Zeit seine Mitmenschen wieder zu besuchen und zu umarmen. Es ist an der Zeit frei zu verreisen. Es ist an der Zeit, die Kinder wieder Kind sein zu lassen.

Kurz gesagt, es an der Zeit uns wieder lachen zu sehen.


Freitag, 28. August 2020

Dat olde Hus

Im März 2017 stolperte meine Frau über eine Kontaktanzeige in Mecklenburg Vorpommern und verliebte sich sofort. Seit diesem Moment stand für uns fest, dass wir den paraguayischen Winter gegen den deutschen Sommer tauschen und Helmuts neue Liebe ins Leben zurückholen werden.
270 Jahre hat das "olde Hus" schon in seinen Balken und nachdem wir ihm drei Sommer viel Liebe und Zuneigung schenkten, konnten wir im Juli mit der ersten Haushälfte in die Ferienvermietung gehen.
Wir hatten keine Ahnung ob die Idee mit der Ferienhausvermietung klappen würde, aber nachdem die erste Annonce geschaltet war, flatterten jede Menge Anfragen ins Haus. Seit dem geben sich die Feriengäste die Klinke in die Hand und der Buchungskalender gibt bis Ende September keine freien Termine mehr her. Wer trotzdem mal auf die Buchungsseite mit Beschreibung, Bildern und Bewertungen schauen möchte, drückt einfach hier.
Und wo wohnen wir jetzt? Wir wohnen in der Scheune.
Ok, es ist ein Foto von 2017. Frische Fotos gibts demnächst, wenn ich die leeren Leckerbierchenflaschen aus dem Weg geräumt habe.

Freitag, 7. August 2020

Netzfund

Hat mich sehr berührt weil es mir genauso geht aber aufgeben ist keine Alternative . Heute bin ich hin- und her gerissen, ob ich diesen Text mit euch teilen soll. Ich merke, ich habe Angst. Seit gestern nagt sie an meinen Innereien wie ein nervöses Tier. Die Hetze in den Medien gegen die „Covidioten“ erschreckt mich zutiefst. Es werden Videos von der Demo in Berlin gezeigt, in denen groteske Momente aneinandergereiht und dann als Wahrheit präsentiert werden. Das ist, als würde jemand einen Film über mich drehen und nur die Augenblicke zeigen, in denen ich mich gerade am Hintern kratze oder mit dem Finger in der Nase bohre. Zum Totlachen, nicht wahr? Ja, so wird das aktuell mit den sogenannten Corona-Leugnern gemacht (Seht ihr denn nicht, dass der Ausdruck „Leugner“ an sich schon manipulativ ist und die Wahrheit für sich beansprucht?). Die Botschaft ist klar: Diese Bewegung besteht aus lächerlichen, gemeingefährlichen Spinnern und wer sich anschließt, den erwartet die soziale Ächtung. Aber was mich am allermeisten erschreckt: Die Leute fallen tatsächlich drauf rein. Wenn ich die Kommentare unter diesen Videos anschaue, dann wird mir Angst und Bange. Nein, Leute, das ist nicht mehr lustig. Das ist Hetze auf unterstem Mistgabel-Niveau und sie nimmt eine Dynamik an, die mir aufrichtig Sorgen bereitet. Eine leise Ahnung wird plötzlich zur Gewissheit: hier wird ein Krieg geschürt und er wird gezielt, gewollt und geschickt geführt. Wir alle kennen die Mittel, die in Kriegszeiten für Propagandazwecke eingesetzt werden und merken scheinbar trotzdem nicht, wenn sie an uns selber angewandt werden. Und ich frage mich still: Wie weit wird das noch voran getrieben? Was haben die Hexenverbrennungen und die Judenverfolgungen gemeinsam? Genau. Erst das Volk hat diesen Wahnsinn möglich gemacht. Im Nachhinein haben sie es dann bestimmt gecheckt, nicht wahr? Leider war es dann zu spät. Es geht mir nicht darum, dies gleichzusetzen mit der aktuellen Situation. Davon sind wir zugegebenermaßen weit entfernt. Aber dieses mulmige Gefühl, welches mich befällt, wenn ich die vielfach bejubelte Hetzjagd in den Medien sehe, lässt mich erahnen, wie damals alles angefangen hat. Die Spaltung, die medial geschürt wird, reicht tief hinein in unser soziales Netz. Ich werde von einigen Nachbarn, mit denen mich bisher immer Respekt verbunden hat, inzwischen nicht mehr gegrüsst. Freunde, die mich vorher ganz besonders für meine kritische Meinung und meine klare Intuition geschätzt haben, wenden sich jetzt von mir ab. Und ja, das lässt mich manchmal zweifeln. Dann frage ich mich, ob ich nicht doch falsch liege. Ich frage mich, warum ich nicht einfach gute Miene zum bösen Spiel und wie alle anderen mitmachen kann, in der Hoffnung, dass so alles schneller wieder gut ist. Aber dann gehe ich raus, steige in den Zug und sehe die Masken. Ich sehe die Markierungen und die Plakate mit den neuen Regeln. Ich sehe kleine Kinder mit Mundschutz. Ich sehe, wie sich einige Menschen mit dem Gesicht zur Wand stellen, wenn andere unabsichtlich zu nah an ihnen vorbei gehen. Und ich fühle wieder von ganzem Herzen, dass etwas nicht stimmt. Der Medienterror der letzten Monate hat in meinen Augen Sklaven hervorgebracht, die freiwillig den Pfeilen am Boden folgen und die sich – pardon – selber buchstäblich das Maul stopfen. Wie praktisch, oder? Nein. Wie erschreckend. Am liebsten würde ich sagen: Ich bin dann mal weg. Macht bitte alleine weiter mit eurer keimfreien Zone und mit der Idee, dass die Natur der Feind und Big Pharma die Erlöserin ist. Gebt die Verantwortung für eure Gesundheit ruhig in die Hände eurer Mitmenschen, der Regierung und der Wissenschaft und glaubt, dass wir Pillen und Impfungen und Tests und Regeln und Überwachung und Pfeile und Masken und literweise Desinfektionsmittel brauchen, um als Spezies auf diesem Planeten überleben zu können. Aber so einfach ist es nicht. Ich kann nicht einfach abhauen. Ich werde mit euch diese Sache bekämpfen oder mit euch untergehen. Was mich zu meinem Traum von letzter Nacht bringt und von dem ich euch noch kurz erzählen möchte, bevor ich diesen vor Positivität sprühenden Text abschließe: In meinem Traum stand die Menschheit auf einem riesigen, kenternden Schiff. Das Meer warf meterhohe Wellen, denn um uns herum wütete ein Sturm. Es sah ziemlich titanic-mässig aus, was nicht verwunderlich ist, da ich mit meiner Tochter tags zuvor über diesen Film gesprochen hatte. Der Grund für das Kentern des Schiffes in meinem Traum war jedoch nicht das Unwetter, sondern der schlichte Umstand, dass zu viele Menschen auf einer Seite des Schiffes standen. Ich stand auf der Seite der Wenigen und sah, wie das Schiff zu kippen drohte. Die Lösung schien einfach, also machte ich einen Schritt auf die Vielen zu, um sie zu bitten, zu uns rüber zu kommen. Das brachte das Schiff aber nur noch mehr in Schieflage und mir blieb nichts anderes übrig, als zurückzuspringen und den Menschen meine Botschaft wild mit den Armen rudernd entgegen zu schreien. Der Sturm jedoch peitschte meine Worte davon und die Menschen auf der anderen Seite verstanden nicht, warum ich sie mit weit aufgerissenen Augen anschrie und zogen sich ängstlich weiter zurück. Da packte mich blindes Entsetzen. Ich wusste, was passieren würde. Und dieses Gefühl lässt mich heute schon den ganzen Tag nicht mehr los. Können wir das Ruder noch herumreißen? Oder besser: Können wir uns noch in der Mitte treffen? Ich weiss es nicht. Ich möchte an das Gute glauben und die Zukunft in bunten Farben malen. Am liebsten möchte ich eigentlich, dass wir alle aus diesem Albtraum erwachen und einander lachend zurufen: „Erwischt! Haha! War nur ein Scherz!“ Draussen regnet es. Ich sehe, wie die Blumen vor meinem Fenster unberührt von allem um die Wette blühen. Und ich sehe vor meinem inneren Auge wieder das sinkende Schiff vor mir. Beide Bilder haben Kraft. Welches unsere Zukunft bestimmt, liegt an uns, an uns allen gemeinsam. Zitat: Andrea Pfeifer

Dienstag, 4. August 2020

Ich bin ein Covidiot

Seit drei Monaten sind wir nun schon in Deutschland und unser geplante Flugtermin zurück nach Paraguay rückt immer näher. Jedoch sieht es momentan nicht danach aus, dass wir diesen Termin auch halten können. Grund dafür ist dieses verflixte Virus, welches die Welt in Atem hält und in zwei Hälften spaltet. Ich persönlich glaube, dass es das Coronavirus gibt und trotzdem zähle ich mich zu den "Covidioten", wie die Gegner von den "Coronaschutzmaßnahmen" heute genannt werden. Ich atme gern frische Luft. Ich umarme gern meine Freunde. Wenn ich eine Erkältung habe, sagt mir mein gesunder Menschenverstand, dass ich automatisch Abstand zu meinen Mitmenschen zu halten habe. Ich lebe in Südamerika und bin dort selbst Ausländer. Ich glaube an Selbstheilung und die Heilkraft der Natur. Ich weiß, dass ein gesundes Imnnunsystem der beste Schutz gegen jegliche Viren ist. Ich bin kein Professor der Mathematik aber beherrsche die Grundrechenarten und Prozentrechnen. Ich liebe meine persönliche Freiheit. Ich lasse mich nicht gegen Grippe impfen. Ich bin über 50, sehe mich dadurch jedoch nicht irgendwelchen Risiken ausgesetzt. Ich liebe meine Familie. Ich habe Respekt vor älteren Menschen. Ich bin tollerant. Wenn das alles einen "Covidioten" beschreibt, bin ich sehr gern Einer von denen. Meine Hoffnung ist, dass wir immer mehr "Covidioten" werden und meine Frau und ich vielleicht dann doch noch planmäßig in unsere neue Heimat Paraguay fliegen können.

Dienstag, 5. Mai 2020

vorerst letzer Flieger nach Europa

Eigentlich hatten wir uns schon damit abgefunden, den paraguayischen Winter in Paraguay zu verbringen, obwohl wir einen Flug nach Deutschland für den 22.April 2020 gebucht hatten. Die Grenzen sind dicht und Corona machts möglich.
Ein guter Bekannter gab uns den Tipp, dass es am 29.April noch einen letzten Rettungsflieger nach Europa geben wird, der französische Staatsbürger in die Heimat transportiert. Wir fragten bei der deutschen Botschaft nach, ob wir uns mit auf die Flugliste setzen können. Schnell bekamen wir die Antwort, dass der Flieger ausgebucht wäre und es auch schon eine lange Warteliste dafür gäbe. Wenig Hoffnung also für uns, einen Sitzplatz im vorerst letzten geplanten Flugzeug Richtung Europa zu ergattern.
Am Dienstag Mittag, dann eine unerwartete E-Mail im Postfach. Die Botschaft meldete sich. "Kommt morgen Nachmittag an den Flughafen. Wir haben euch auf die Warteliste gesetzt. Vielleicht kommen einige Passagiere nicht und dann habt ihr eventuell eine Chance mitzufliegen."
Schnell war alles organisiert und die Koffer gepackt. 24 Stunden nach der Botschaftsmail wurden wir von einem Freund zum Flughafen gefahren, welchen wir mit optimistischer Zuversicht nicht warten ließen und nach Hause schickten.
Es war spannend am Flughafen, denn bis eine Stunde vor Abflug standen wir mit 10 weiteren, hoffenden, potenziellen Fluggästen vor den Toren des Flughafens.
Am Ende gab es, vom netten Botschaftspersonal, grünes Licht für jeden Fluggast seine Koffer einzuchecken, uns eingeschlossen.
Gut eine Stunde später waren wir in der Luft und landeten 11 Stunden nach dem Abheben in Paris. Hier wurden die deutschen Reisenden schon erwartet und direkt zum Lufthansaflieger nach Frankfurt begleitet.
Insgesamt waren wir knapp 40 Stunden unterwegs, bevor wir an unserem Zielort in Mecklenburg Vorpommern ankamen.
Auch wenn die Koffer es wieder einmal nicht geschafft haben, (stehen immer noch in Paris) uns bis an den Zielort zu folgen, sind wir doch froh, diese Reise hinter uns zu haben.
Wir wussten nicht, was uns in Deutschland in Sachen Corona erwartet, doch nach vier Tagen im Land der Dichter und Denker, und einem ersten Eindruck der hiesigen "Coronaschutzmaßnahmen", sind wir froh, in Deutschland zu sein.
Die Länder beschließen selbstständig immer mehr Lockerungen der Maßnahmen. So werden ab Samstag in Mecklenburg Vorpommern die Gaststätten wieder ihre Türen öffnen und die Hotels und Gästehäuser zu Pfingsten wieder Urlauber aus ganz Deutschland begrüßen.
Für mich hat es den Anschein, dass die Ministerpräsidenten der Länder endlich wach geworden sind und Frau Merkel die kalte Schulter zeigen.
Gut so, weiter so und heute Abend trinke ich ein lecker Bierchen auf die Freiheit und das Wohl aller lebendigen Menschen.

Donnerstag, 23. April 2020

keine Quarantäne ohne frisches Gemüse

Eigentlich würde heute unser Flieger in Berlin landen. Doch die Grenzen sind dicht, Flugzeuge bleiben am Boden und wir bleiben zu Hause. Wie lange dieser Quatsch noch funktioniert und die Quarantänemaßnahmen aufrecht erhalten bleiben weiß keiner. Das Leben geht trotzdem weiter und wir müssen umplanen.
Eigentlich war unser Gemüsebeet schon auf den Winterschlaf vorbereitet. Doch nichts ist wichtiger bei solch einem gefährlichen Virus als gesunde Ernährung. Also müssen unsere Beete neu bestückt werden.
Und warum ist eigenes Gemüse so gesund? Du holst es dir einfach aus dem Garten und kannst so den "hochgiftigen Schlangen" vor den Supermärkten entgehen.
Also wurde das Schattennetz vom Hochbeet entfernt und Ordnung geschaffen. Wir haben zwei Hochbeete jeweils von 8m Länge und 1m Breite und hatten in diesem Jahr eine ordentliche Ernte.
Inzwischen ist die neue Saat in der Erde und die ersten Pflänzchen gucken schon.
Doch nicht nur mit unserem Hochbeet sind wir voll zufrieden, auch der Spargel hat alle meine Wünsche erfüllt. Im September steckte ich 40 Samen in Pflanzsäcke und konnte vor 3 Wochen auch 40 Grünspargelpflanzen an ihren endgültigen Platz pflanzen.
Überrascht haben mich in diesem Jahr die Kartoffeln. Bis heute hatten wir noch nie Glück mit Kartoffeln und als ich im September vier verschiedene alte Sorten in die Erde brachte, tat sich sieben Monate gar nichts.
Eigentlich waren die Kartoffeln schon abgeschrieben, doch vor vier Tagen entdeckte ich die ersten Blätterchen.
So nun genug vom Gemüse, gehen wir zum wirklich gesunden Nahrungsmittel über- einem lecker Bierchen.

Montag, 13. April 2020

Ostern 2020

Es sind die wichtigsten Feiertage in Paraguay, die Osterfeiertage. Doch in diesem Jahr war alles anders. Die Menschen mussten zwangsweise zu Hause bleiben und von Feiertagsstimmung war nichts zu merken.
Und trotzdem, bei uns gabs Traditionen wie in jedem Jahr. So waren die Kinder aus der Nachbarschaft pünktlich zum Ostereier suchen angetreten.
Für die Großen gabs knusprig Gegrilltes und dazu ein leckeres Osterwasser.
Neu im Osterprogramm aufgenommen wurde das Zubereiten und anschließende Verzehren von Klötenköm (Eierlikör).
Ostermontag ist in Paraguay kein Feiertag mehr und bei unserer heutigen Einkaufstour in Quiindy stellte ich fest, dass wieder mehr Menschen auf den Straßen unterwegs sind. Auch schien kein Autofahrer auf sein Nummernschild zu achten, denn laut Anordnung durften heute nur Autos mit ungeraden Endziffern auf dem Nummernschild fahren, was jedoch scheinbar vollkommen ignoriert wurde.
Ostern haben wir also geschafft und vor uns liegt eine weitere Woche unter Quarantäne.
Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, wird es die letzte Woche im heimischen Knast.

Dienstag, 7. April 2020

Das Leben geht weiter

Es ist eine verrückte Zeit, die wir gerade alle erleben und das positive daran gleich vorne weg: Die Erde kann mal richtig durchatmen.
Während man in Deutschland noch auf die Straße darf, natürlich mit genügend Abstand zu seinen Mitmenschen, ist es uns in Paraguay nur noch erlaubt, lebensnotwendige Wege zu erledigen. Ich persönlich finde diese Maßnahmen völlig übertrieben und idiotisch. Ich weiß auch, dass mir nach dieser Bemerkung viele Leute der Coronaglaubensgemeinschaft genau dieses böse Virus in die Lunge wünschen. Mit diesen Wünschen komm ich klar.
Natürlich halte ich mich, trotz meiner Ansichten, an die Vorschriften, obwohl ich nicht weiß, wie lange noch.
Letzten Samstag unterhielt ich mich mit Freunden darüber wie Sie mit dieser Situation umgehen und ob sie sich einfach so einsperren lassen. Sie meinten:"Für ein bis zwei Wochen mag es noch funktionieren, weil die Menschen einfach Angst vor den Strafen haben. Aber lange wird die Regierung diese Maßnahmen nicht durchsetzen können. Wir werden sehen."
Bis zu diesem Tag hatte ich noch keine Polizeikontrolle wegen der Ausgangssperre erlebt, doch auf dem Rückweg nach Hause wurde ich dann in unserem Dorf angehalten. Nach der Kontrolle meines Ausweises und meines Einkaufs durfte ich fast schon weiter fahren. Mit dem Zeigefinger in Richtung der zwei Kisten Bier auf meiner Ladefläche, wurde ich darauf hingewiesen, dass der Genuss von alkoholischen Getränken ebenfalls verboten ist.
Also bitte, das geht doch nun wirklich zu weit.
Da ich nun kein lecker Bierchen mehr trinken und nicht mehr unser Gelände verlassen darf, komme ich endlich zu den existentiellen Dingen des Lebens. So habe ich heute zum Beispiel 26 Moringabäume um unseren Volleyballplatz gepflanzt. Sie sollen in zwei Jahren Schatten spenden und haben jetzt Ruhe zum anwachsen, denn gespielt wird momentan ja auch nicht.
So, jetzt mach ich das Licht aus, hole mir gaaaanz heimlich ein lecker Bierchen aus dem Kühlschrank, setze mich vor die Tür und genieße den fantastischen Vollmond.

Donnerstag, 2. April 2020

Eintrag im Bautagebuch vom 2.April

Vor fünf Monaten war der offizielle Baubeginn für unser neues Heim und damals guckte man hier noch so in die Landschaft.
Inzwischen ist einiges passiert und von gleicher Stelle aus fotografiert, sieht es heute morgen so aus.
Im Durchschnitt waren 3 Maurer und 3 Helfer damit beschäftigt die Mauersteine ordentlich übereinander zu stapeln und ich bin absolut zufrieden mit dem Erreichten.
Ein paar kleine Restarbeiten, sind noch abzuarbeiten, aber ich denke in 3 bis 4 Wochen sollten auch diese erledigt sein und wenn ich am Abend so durchs Haus schlendere fühle ich mich schon sau wohl.
Fürs Bloggen dürfte nun auch wieder mehr Zeit sein und in den nächsten Posts werde ich dann des Öfteren einige Details vom Haus beschreiben und ich denke mein lecker Bierchen habe ich mir mehr als verdient.

Mittwoch, 1. April 2020

das gekrönte Virus

Es sind verrückte Zeiten und die Welt steht Kopf. Ob daran nun ein Virus oder einfach nur eine gesteuerte Hysterie Schuld ist, sei dahingestellt. Jedenfalls war das Bild, welches am vergangenen Montag in Asuncion zu sehen war, nicht alltäglich. Eine Boing 747 parkte vor der Skyline der Hauptstadt.
Es war die Arche Noha, die von der Bundesregierung "freundlicher" Weise zur Verfügung gestellt wurde und in Paraguay festhängende Landsleute nach Hause bringen sollte.
Mitgenommen wurde jeder Bundesbürger, der sich vorher beim Auswärtigen Amt in eine Liste einschrieb und pünktlich am Flughafen erschien. Auch unsere Tochter mit ihrem Freund, unser Enkel und ein Freund der Familie war unter den Passagieren, nachdem ihnen zwei Flüge vorerst ersatzlos gestrichen wurden.
Natürlich war dieser Flug nicht kostenlos, jedoch kann die Bundesregierung den Preis für diesen Flug erst nach der Landung in Frankfurt festlegen.
Knapp vier Wochen war unser Besuch bei uns und trotz Ausgangssperre und Quarantäne war es eine schöne Zeit.
Besonders unser Enkel Willi hatte Freude und es war ihm scheiß egal was Corona ist, wo es herkommt oder ob es Corona überhaupt gibt.
Bei uns kehrt jetzt wieder Ruhe im Haus ein und ich habe das Gefühl dass auch Paraguay langsam wieder zur Normalität über geht, auch wenn es noch jede Menge Einschränkungen gibt.
Die Meinungen über Corona gehen weit auseinander, aber ich glaube fest daran, dass es ein Heilmittel gegen dieses Virus gibt. "Schaltet die Fernseher und Radios aus, lasst das Internet in den Glasfaserkabeln oder verlasst euch auf euren Instinkt und gönnt euren Handys zwei Wochen Ruhe. Redet, meinetwegen auch mit Abstand, mit euren Freunden und Nachbarn und ich bin mir sicher das Virus gibt sich schnell geschlagen.