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Samstag, 22. März 2014

Lieber Gonzalez Gimenez,

vor fünf Wochen brachte ich meinen Fotoapparat zu Ihnen ins Geschäft in Carapegua.
Es handelt sich um einen Apparat der Marke Sony, bei dem das Display ausgefallen war. Klassischer Fall von Garantie, denn die Kamera war gerade zwei Monate alt. Das sagte auch Ihre freundliche Mitarbeiterin und behielt das Gerät zur Reparatur in Ihrem Geschäft. Nach 14 Tagen sollte ich die Kamera wieder abholen kommen.
Lieber Gonzo, ich denke Sie haben nichts dagegen, dass ich Sie so nenne, denn inzwischen kennen wir uns ja schon einige Zeit. Also, lieber Gonzo, jetzt ist mein Fotoapparat schon fünf Wochen bei Ihnen und nachdem man, keine Ahnung wer, vor zwei Wochen festgestellt hat, dass das Display kaputt ist(?), sollte ich ein Ersatzgerät bekommen. Doch auf dieses warte ich seit diesem Tag vergebens.
Ich lernte auch Ihren Kollegen Antonio Palma übers Telefon kennen, übrigens ein mir unsympathischer Schleimer, der es versteht eine halbe Stunde lang zu faseln und dabei so viel auszudrücken wie ein 12 Wochen alter Säugling. Wie dem auch sei, ich war jetzt schon 8 mal in Ihrem Geschäft, weil ich eigentlich mein Gerät abholen kommen sollte, doch leider wurde ich immer wieder auf einen anderen Tag vertröstet. So auch heute.
Ich bin ein sehr ruhiger und verständnisvoller Mensch, glaube mir Gonzo, doch auch ich bekomme manchmal hohen Blutdruck und mein Hals schwillt an. Und das ist in sofern schlimm, weil mir dann das lecker Bierchen nicht mehr schmeckt. Und wenn es soweit ist, leidet meine Familie darunter, meine lieben Kinder, meine liebe Frau und meine Hunde und Katzen. Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Problem. Wenn meine Familie, sprich meine Frau, meine Kinder, meine Hunde und meine Katzen, meine schlechte Laune ertragen müssen, werden auch diese sauer. Und was das bedeutet möchte ich Ihnen einfach ersparen.
Also lieber Gonzo, lassen wir es nicht soweit kommen. Am kommenden Mittwoch schaue ich nochmal bei Euch im Laden vorbei. Ich versuche natürlich meine Familie zu Hause zu lassen, was ich aber nicht fest versprechen kann, und dann wage ich einen letzte Versuch einen Fotoapparat aus Deinem Geschäft mitzunehmen. Vielleicht hältst Du ja auch eine kühles lecker Bierchen für mich bereit, aber das muss nicht unbedingt sein.
Bis Mittwoch denn und muchos Saludos
Don Parakay

Samstag, 1. März 2014

scheiß Paraguay

Ich traf neulich eine Bekannte, die ich lange nicht gesehen hatte. Wir quatschten eine Weile, aber sie war über das Blog eigentlich bestens informiert. Die Frage war dann, ob ich Paraguay nicht manchmal etwas blauäugig darstelle. Hm, das gab mir zu denken und ich schaute mal im Internet, wie Paraguay wirklich ist.
Und da fand ich diesen Miesepeter. nie wieder Paraguay
(nur für Insider: "Mein Sohn, du musst auf die anders farbige Schrift klicken, dann kommst du auf die Seite.") Da wird das schlechte Paraguay gut beschrieben und der Verfasser hat in vielen Dingen sogar recht. So, ich bin meiner Aufklärungspflicht nachgekommen und ich versuche jetzt mehr Pessimismus in meine Posts zu bringen. Und dass ich das schaffe, da bin ich ganz optimistisch.

Samstag, 2. April 2011

Betrüger 2.Teil

11.Febfruar:
Wolf erteilt dem Capitano Dr. Derly Peralter Pirelli, Notar und Anwalt der Hilfsorganisation, an die die zwei Hilfscontainer adressiert sind, den Auftrag, die beiden Container zu verzollen und aus dem Hafen zu holen. 1500,-Dollar ist der Preis, den der "Doktor" dafür aufruft und darin sind alle Gebühren des Hafen`s und des Zoll`s enthalten. Weiter wird ein Schmiergeld von 500,-Dollar vereinbart, welches für die Beschleunigung der Abfertigung verwendet werden soll. Der Doktor sichert Wolf zu, dass die Container, einen Tag nach Ankunft im Hafen, bei ihm vor der Tür stehen.
zwei Wochen später: Der Zollbeauftragte, Dr. Derli Peralta Pirelli fordert die vereinbarten 2000,-Dollar von Wolf um im Vorfeld den gesamten Papierkram zu erledigen.
Der Capitano macht eine neue Kostenaufstellung und fordert weitere 700,-Dollar für unvorhersehbare Gebühren. Um die Arbeiten nicht zu behindern, werden auch diese sofort von Wolf bezahlt.
25.März:
Die Container landen, nach knapp vier monatiger Reise, im Hafen Terport, vor den Toren von Asuncion.
28.März:
Die zwei Container werden von der Rederei zur Verzollung freigegeben.
17.00Uhr: Auf Nachfrage, wann die Container aus dem Hafen rollen, wird von Dr. Pirelli versprochen, dass am nächsten Tag die Hilfsgüter bei Wolf vor der Tür stehen.
29.März:
Wir warten bis 15.00Uhr, bevor wir beim Despachanten nachfragen, wie der Stand der Dinge ist.
Der Capitano sichert erneut die Auszollung, der beiden Container, für den späten Nachmittag zu.
15.10Uhr: Wir fahren zum Hafen, um die Abfertigung zu beobachten. Inzwischen sind schon vier Tage, seit der Landung der Container, ohne Ergebnis verstrichen.
16.00Uhr Nach einem Gespräch mit dem Capitano, wird uns klar, dass heute die Container das Hafengelände nicht mehr verlassen werden.
Es fehle noch eine Freistellung von "Navemar", der zuständigen Rederei, erklärt uns der Despachante.
30.März:
8.00Uhr morgens Wir sind im Büro von "Navemar" und wollen wissen, was noch für die Freigabe der Container fehlt. Es ist alles in Ordnung sichert man uns zu und wir fahren wieder zum Hafen.
9.30Uhr Wir suchen den Capitano, aber er ist nirgendwo zu finden. Auf telefonische Nachfrage erfahren wir, dass er noch ein letztes Papier beim Zoll besorgen muss und danach die Container aus dem Hafen holen kann.
13.00Uhr Der Despachante ist am Hafen und verspricht uns die Auszollung der Container für den späten Nachmittag.
15.30Uhr Der Despachante fordert erneut eine Gebühr, ohne die der Container heute das Hafengelände nicht mehr verlassen kann. Leider haben wir die geforderten 1.200.000Gs nicht dabei und so kommen auch an diesem Tag die Container nicht aus dem Hafen.
31.März:
8.00Uhr Wolf hat das geforderte Geld in der Tasche und wir fahren zum Hafen. Nun sind schon sechs Tage, seit der Landung der Container vergangen und immer noch stehen die Container im Hafen.
13.00Uhr Seit fünf Stunden sitzen wir im Hafen und nun taucht auch schon der Capitano auf. Er sagt in einer Stunde fahren die Container vom Hof, aber er braucht die fehlende Gebühr und außerdem benötigt er noch das Geld für die LKW und den bestellten Gabestapler. Wir sagen dem Despachanten, dass Wolf nicht bereit ist, noch mehr Geld auszutüten, bevor die Container nicht durch das Hafentor fahren.
Daraufhin packt Dr. Derly Peralta Pirelli seine Akten in die Tasche und will verschwinden. So kann ich nicht arbeiten sagt er und startet sein Auto, welches durch seine Beulen, Rostflecken und fehlenden Beleuchtungen ihm sehr ähnlich ist. Um nicht wieder einen Tag zu verlieren, gibt Wolf nach und gibt ihm die geforderten 5.200.000Gs.
Der Capitano lässt sich dadurch nochmals umstimmen und sagt zu Wolf, dass um 15.00Uhr die Container vom Hafengelände rollen.
14.45Uhr Der Capitano kommt zu Wolf und sagt, dass er schon mal seinen Fotoapparat bereithalten soll, weil in zehn Minuten die Container auf die LKW geladen werden.
15.00Uhr Dr. Derly Peralta Pirelli, welcher Capitano und Despachante in einer Person ist, kommt wieder zu Wolf, und erklärt ihm ,dass noch eine kleine Gebühr von 800.000Gs fehlt, bevor die Container durch das Hafentor fahren können.
Wolf bezahlte diese Gebühr nicht und der Capitano verschwand und auch an diesem Tag bewegten sich die Container nicht von der Stelle.
1.April:
8.00Uhr Wolf hat inzwischen die Presidenten der Hilfsorganisation, an die die Container adressiert sind, über die Arbeitsweise ihres Zollbeauftrgaten informiert und wir fahren gemeinsam mit einer Mitarbeiterin der Fundation zum Hafen.
8.30Uhr Wolf`s Despachante glänzt durch Abwesenheit und wir treffen zufällig auf einen anderen Despachanten, welcher Wolf`s Papiere bei sich hat und für die notwendigen Stempel unterwegs ist.
Er erklärt uns, dass es nicht möglich ist, die Container vor dem kommenden Mittwoch aus dem Hafen zu holen.
Wir erfahren auch, dass alle Gebühren noch nicht von dem Capitano bezahlt wurden und dass seine Forderungen völlig überzogen waren.
Wolf hat nun dem Capitano jegliche Vollmachten entzogen und verlangt die bezahlten Gelder zurück. Auch die Hilfsorganisation wird rechtliche Schritte gegen Capitano Derly Peralta Pirelli einleiten.
Für Wolf ist jeder Tag kostbar, denn sein Rückflugtermin rückt immer näher und noch ist nicht ein Schuh, kein Bett und kein Spielzeug verteilt.
Wolf wollte nur helfen und viele Menschen in Deutschland haben sich ihm angeschlossen. Wie und wann sein Projekt abgeschlossen wird kann man nur schätzen, aber Dr. Derly Peralta Pirelli hat dafür gesorgt, dass Wolf eines klar ist. Das war sein letzter Container, den er für die Ärmsten Paraguay`s in das Herz Südamerikas geschickt hat.

Samstag, 18. September 2010

bei uns Nebenan

Viel Sachen, die in Deutschland als ganz normal empfunden werden und selbstverständlich sind, gelten hier oft als absoluter Luxus.
Einen Kochherd hat doch jeder, doch hier sieht die Küche nicht selten so aus.Gekocht wird auf offenem Feuer und an Schränke für Lebensmittel oder Töpfe ist nicht zu denken.Viele werden jetzt sagen, da wohnt doch schon lange keiner mehr. Doch, hier wohnt noch jemand und der alte Mann ist froh, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben und sich Nacht`s in ein Bett legen zu können.Auch das ist Paraguay und die Armut ist überall und gegenwärtig. Opi, so wird der 73-jährige von uns genannt, wohnt bei uns auf der Kartbahn, in einem alten Bretterhaus. Er hat keine Rente oder irgendein Einkommen und überlebt von der Hand im Mund. Jetzt musste er ins Krankenhaus, und wir wissen nicht ob er wiederkommt.
Gute Besserung Opi.

Donnerstag, 3. September 2009

Verkehrsregeln in Paraguay

In Paraguay darf man, mit Vollendung des 18. Lebensjahres, motorisiert am öffentlichen Strassenverkehr teilnehmen. Gegen eine kleine Gebühr und eine kurze Prüfung, welche man durch ein gewisses Entgelt natürlich auch umgehen kann, erhält man den paraguayischen Führerschein. Kaum einer hat eine Fahrschule besucht oder hat Fahrunterricht genommen.
Als Deutscher, mit Kenntnissen über Vorfahrtsregel, Verkehrsschilder und technische Sicherheitsvorschriften an Fahrzeugen, kommt man anfangs mächtig ins schwitzen, wenn man sein Fahrzeug durch den paraguayischen Strassenverkehr lenkt. Ich habe mal versucht die paraguayische StVO in Worte zu fassen und verständlich rüber zu bringen.
Grundsätzlich wird in Parguay rechts gefahren, solange nicht die Notwendigkeit besteht, diese Regel ausser Acht zu lassen, zum Beispiel wenn keine Mittelmarkierung auf der Strasse ist und man nicht eindeutig sagen kann wo die rechte Fahrspur aufhört und die Linke beginnt, oder die linke Fahrspur weniger Schlaglöcher hat als die rechte.
Die Vorfahrtsregel in Paraguay bedarf langer Studien und Beobachtungen. Immer sollte man an jeder Kreuzung mit jemandem rechnen, der denkt er hat Vorfahrt und lässt sie sich auch nicht nehmen.
Meinen Erfahrungen nach, sind die Ein- und Ausfahrtsstrassen in den Städten und Dörfern die Hauptstrassen und alle parallel verlaufenden Strassenzüge ebenso. Problematisch wird es dann an Kreuzungen, wo sich zwei solcher Hauptstrassen treffen. Hier sollte man sich vorsichtig an den Gefahrenpunkt rantasten und immer einen Fuss auf dem Bremspedal positionieren. Im Zweifelsfalle lieber den anderen Verkehrsteilnehmern den Vortritt lassen. Natürlich spielt auch die Grösse der Fahrzeuge eine Rolle bei der Vorfahrt, so haben Busse und LKW eigentlich immer Vorfahrt und man sollte sich nicht mit ihnen anlegen.
Auch Überholverbote gibt es, werden aber in der Regel nicht beachtet, weil viele Autofahrer die Bedeutung des Verkehrsschild oder eines durchgezogenen Mittelstreifen, gar nicht kennen. Also wird überholt wo und wann man will und ohne Rücksicht auf Verluste.
Das Benutzen des Blinkers ist hier in Paraguay nicht eindeutig definiert. Zum Beispiel kann das Setzen des linken Blinkers bedeuten, dass man Links abbiegen will, dass man jetzt besser nicht überholen sollte weil von vorne einer kommt oder man kann jetzt links vorbeifahren weil der Fahrer nach rechts abbiegen möchte.
Natürlich gibt es in Paraguay auch Ampeln, welche meistens auch beachtet werden. Oftmals funktioniert aber eine Farbe nicht und man muss raten ob gerade grün, gelb oder rot leuchtet.
Es besteht Helmpflicht für Zweiräder, Gurtpflicht und auch das Fahren mit Badelatschen ist verboten und wird von der Polizei gern kontrolliert. Auch das Warndreieck ist stets im Auto mitzuführen. Das barfuss fahren ist dagegen erlaubt.
Gefährlich wird es Nacht,s denn die Beleuchtung der Fahrzeuge beschränkt sich oftmals auf die Innenraumbeleuchtung oder die Warnblinkanlage. Gerade die Mopedfahrer fahren mit dem Licht, welches ihnen die anderen Verkehrsteilnehmer freundlicher Weise zur Verfügung stellen.
Der Strassenverkehr in Paraguay ist immer wieder ein grosses Abenteuer und geprägt durch Rücksichtslosigkeit, Wahnsinn und lebensmüder Motorrad-und Mopedfahrer. Gerade die Motos sind immer wieder Opfer von Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang.
Wer hier unbeschadet durch den Tag fahren will, sollte immer bei klarem Verstand sein und ständig mit der Dummheit und Waghalsigkeit anderer Fahrzeugführer rechnen. Dann kommt man auch unversehrt von A nach B.

Montag, 16. März 2009

hilflos

Wegen einer leichten Spastik von der Familie in ein Pflegeheim abgeschoben und von den Ärzten in einen Rollstuhl gesetzt. So verlief Ihr Leben bevor Sie, vor zwanzig Jahren, nach Paraguay kam und ein neues zu Hause fand. Die Familie, welche Sie aufnahm, war Ihr fremd, aber sie war herzlich Willkommen und man kümmerte sich ab diesem Moment um die damals 25 jährige Frau.
Die Wärme und das Klima hier in Paraguay taten Ihr gut. Immer angetrieben durch ihre Gastfamilie, machte Sie täglich Spaziergänge und ging jeden Tag schwimmen.
Vor drei Monaten stürzte Sie bei einem Einkauf im Supermarkt und zog sich einen komplizierten Beinbruch zu. Eine Reha ist dringend notwendig, aber hier in Paraguay, nicht zu bekommen.
Die deutsche Krankenkasse, sagte eine Reha in Deutschland zu und nun muss der Transport nach Deutschland organisiert werden. Da Sie auf Hilfe angewiesen ist, besteht die Fluggesellschaft TAM auf eine Begleitperson. Wir fanden auch schnell einen deutschen Urlauber, der sich sofort bereit erklärte zu helfen und sie zu begleiten.
Heute sollte der Flug gebucht werden, aber die TAM verweigerte abermals den Transport. Dieses mal mit der Forderung nach einer begleitenden Krankenschwester oder eines Familienmitglieds, aber die Familie wollte vor 20 Jahren schon nichts von ihr wissen, und machte das auch jetzt wieder deutlich. Sollte die Reha wirklich scheitern und die Fluggesellschaft darüber entscheiden dürfen, ob jemand wieder das Laufen lernt oder für immer im Rollstuhl sitz?

Dienstag, 24. Februar 2009

Müll

Die Müllabfuhr in Paraguay funktioniert gut und kostet, je nach Region, zwischen 15000,-Gs und 25000,-Gs. Leider sind viele Familien so arm, dass sie sich diesen Luxus nicht leisten können und ihren Müll am Strassenrand oder in der Natur entsorgen.