Samstag, 24. Mai 2014

Wenn die Füße anfangen zu leuchten

Es war noch dunkel gestern Morgen, als ich die Hunde fütterte und ich merkte, irgendwie war dieser Morgen anders. Nicht nur, dass wir keinen Strom hatten, denn dieser stellte seinen Lieferservice am Vorabend vorübergehend ein und hatte ihn auch noch nicht wieder aufgenommen, sondern es fiel mir auf, dass eine gewisse Spannung in der Luft lag. Das taufeuchte Gras war hoch genug, um sich über den Rand meiner Gummischlappen zu beugen und zwickte, in einer mir ungewohnt agressiven Weise an meinen Zehenspitzen. Auch die Hunde tanzten beim fressen nervös hin und her.
Es wurde langsam hell und dann sah ich die Ursache für die morgendliche, spannungsgeladene Unruhe auf der Farm.
Da hatte sich wohl am Vorabend jemand gegen einen Strommasten gelehnt und für solch außergewöhnlich hohen Belastungen sind diese nun wirklich nicht ausgelegt. So nahm der Dominoeffekt seinen Lauf und ein umgekippter Strommast riss weiter 11 Masten mit in die Waagerechte, bevor das Stromkabel nicht mehr mitspielte und sich dazu entschied, den Boden mit Energie zu versorgen. Klarer Fall für die Stromgesellschaft ANDE, die sich dem Problem auch sofort annahm und ca.30min nach meinem Anruf anrückte. Nun wurden natürlich keine neuen Strommasten gesetzt, sondern die alten waren ja nur an einer Stelle zu kurz und so kamen diese kurzer Hand andersherum wieder in die Erde. Bis zum Mittag war der Schaden behoben und alle Masten standen wieder. Zwar einen Meter kürzer, aber bevor der Pudel meiner Pudelmütze am Stromkabel streift, können diese noch grob geschätzt zwei Mal verwendet werden. Der Strom ist also wieder da und für mich hat sich einmal mehr bestätigt, dass Gummischlappen in Paraguay eine der sichersten Beschuhung ist. Gar nicht auszudenken, wie meine Fußsohlen gekribbelt hätten, wenn ich barfuß durchs Gras gelaufen wäre.

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