Samstag, 18. Oktober 2025

Mein Job als Poolboy

Frische 22°C heute und doch, der Sommer kommt mit großen Schritten. Zeit den Pool aus dem Winterschlaf zu rütteln und auf Vordermann zu bringen. Ich war zwei Monate nicht vor Ort und da die Poolpflege in meinen Aufgabenbereich fällt, konnte man deutlich das Fehlen von Liebe und Zuneigung erkennen.
Mit Chemie und viel Zeitaufwand bekommt man einen grünen Pool wieder klar, aber ich bevorzuge in den meisten Fällen den kompletten Wasseraustausch. So kann ich gleich die Poolfarbe auffrischen oder eventuelle Reparaturen an den Fliesen durchführen. Momentan habe ich drei Becken unter meiner Obhut und heute sind alle wieder frisch befüllt und warten auf mutige Badegäste mit einer Wassertemperatur um die 20°C.
In diesem Jahr hat jeder Pool zusätzlich eine Salzwasserionisierungsanlage installiert bekommen, die den Chlorbedarf deutlich senken und besten Falls komplett ersparen soll. Wenn ich erste Ergebnisse darüber habe, gibt es natürlich einen Erfahrungsbericht. Jetzt warte ich aber ersteinmal auf das Schmelzen der Eisdecke, denn bevor die Wassertemperatur nicht auf 25°C angestiegen ist, werde ich mich am Beckenrand mit einem eisgekühlten lecker Bierchen erfrischen.

Samstag, 27. September 2025

wieder zu Hause

Ich war mal kurz weg, aber seit einer Woche bin ich wieder zu Hause in Paraguay. Zwei Monate war ich in meiner Heimat Deutschland. Die Einschulung meines Enkels wären allein tausend Gründe genug um ins schöne good old Germany zu fliegen, aber auch den, vorausgesagt, heißesten Sommer aller Zeite wollte ich nicht verpassen. Jetzt bin ich wieder in Paraguay und darf viele Fragen beantworten. Wie war es in Deutschland, was hast du die ganze Zeit dort gemacht, wie war das Wetter, hast du Helmut getroffen, wo fühlst du dich wohler und welches Bier trinkst du in Alemania? Also der Reihe nach. Es war schön wieder mal in Deutschland gewesen zu sein. Die Menschen die ich getroffen habe waren alle Mensch. Die meiste Zeit habe ich mir das lecker Bierchen für die nächsten drei Jahre verdient und ein paar Baustellen abgearbeitet, der Sommer war so heiß, dass ich ganze zwei Tage kurze Hosen tragen konnte und an diesen zwei Tagen habe ich auch Helmut getroffen. Die Frage wo ich mich wohler fühle bedarf keiner Antwort und welches Bier ich in Alemania trinke, muss ich selbst noch herausfinden. Jetzt aber geht es ersteinmal mit Volldampf weiter in Paraguay. Die Ferienzeit rückt mit großen Schritten näher und auf der "Posada la familia" gibt es viel zu tun. Los gehts.

Donnerstag, 17. Juli 2025

Es gibt schon komische Vögel in Paraguay

Ich lebe jetzt seit 17 Jahren in Paraguay und immer wenn ich denke, ich kenne mich hier ein bisschen aus, fliegt mir so ein komischer Vogel vor die Linse.
Also, wer meint Ahnung von, von nicht vom, Vögeln zu haben, kann gerne die Kommentarfunktion benutzen.

Mittwoch, 16. Juli 2025

Im Winter bekommt man Eisbein

Der Kalender sagt, es ist Winter und touristisch gesehen, kann man in dieser Jahreszeit mit den Paraguayern nichts anfangen. Aber es gibt ja noch die ausländischen Touristen und auf die ist Verlass. In meiner Posada haben sich für einen Monat ein brasilianisches Pärchen und ein Rucksacktourist aus Littauen eingemietet. Als wir vor kurzem zusammen auf ein lecker Bierchen saßen, unterhielten wir uns über die unterschiedlichen Essen unserer Länder. Gesprochen wurde spanisch, aber plötzlich fiel das Wort Eisbein. Und das nicht von mir, sondern von Marco, dem Brasilianer. Er durfte Eisbein einmal bei einem deutschen Bekannten genießen und war begeistert."Kay kannst du mir das kochen, ich besorge auch das Fleisch."Wenn ich ein lecker Bierchen getrunken habe, habe ich auch eine große Klappe. "Na klar, ich mache das beste Eisbein auf diesem Planeten." Am nächsten Morgen stand ich vor meinen Notizen. "Montag Eisbein kochen" "Ok, da muss ich jetzt wohl durch." Ein Sauerkrautrezept suchte ich mir aus dem Internet, genau wie ein einfaches Eisbeinrezept. Kartoffeln wusste ich, wie man die kocht. Am Ende meiner Kochkünste stand der Teller mit den Eisbeinen, dampfend auf dem Tisch und ich wünschte guten Appetit.
Meine Gäste waren begeistert, wenn ich ihren Lobeshymnen glauben schenken darf, aber wichtiger für mich war, daß auch meine Geschmacksnerven positive Signale an mein Hirn sendeten. Mein erstes selbst gekochtes Eisbein, zufriedene Gäste und mein entzückter Gaumen. Was will ich mehr?

Mittwoch, 9. Juli 2025

alte Hundelunge

Als wir vor 17 Jahren nach Paraguay reisten, befand sich zwischen unseren acht Koffern auch eine Hundebox mit unserer Mischlingshündin Asta. Heute ist Asta lange im Hundehimmel, aber Hundehaare haben deswegen in meinem Leben nicht an Charme verloren. Während ich hier sitze und schreibe, ist der beste Freund des Menschen immer in meiner Nähe, und das nicht nur in einfacher Ausführung, sondern zehn Hundeherzen schenken mir ihre Liebe und Zuneigung und sind meine ständigen Begleiter. In Paraguay findet man immer wieder arme Fellschnauzen, die halb verhungert auf der Strasse liegen oder als Babys in Schuhkartons in der Gosse landen. Ich kann nicht allen armen Hundeseelen ein liebevolles zu Hause geben, aber es gibt Tage, da setzt meine Verstand aus und ich biete meinen Beifahrersitz als Mitfahrgelegenheit an. Und wer dann einmal bei mir zu Hause war, geht nicht wieder. Weil ich nun meinen Lebensmittelpunkt etwas verlagere, hatte ich die grosse Herausforderung, zwei Hunderudel zusammenzuführen, was nicht immer einfach ist. Ein Rudel von sechs Mädels und einem Macho lebte bei mir zu Hause. Das andere Rudel habe ich mit der Posada la Familia übernommen und bestand aus drei Damen. Wie bringt man nun so viele Weiber zusammen, ohne dass sie sich zerpflücken, denn wie wir wissen können Mädels untereinander sehr zickig sein (ja, und das nicht nur bei Hunden). Heute kann ich sagen, es war einfacher als gedacht. Als erstes habe ich die Hundedecken an dem neuen Revier platziert, damit sich die drei Weiber schon mal an den Geruch der anderen gewöhnen. Ein paar Tage später sass mein Wachpersonal bei mir im Auto und die Fahrt ging zum neuen zu Hause. Vorsichtig liess ich die Damen sich beschnuppern und durfte mit Erleichterung festellen, dass die Mädels nicht sonderlich aneinander interessiert waren. Es schien mir so, als ob alle wussten, dass es nur einen Rudelsführer geben kann. Und das war ich. Inzwischen ist eine Woche vergangen und alle haben die neue Situation ohen Zankerei akzeptiert.
Noch bekomme ich kein Foto mit der ganzen Mannschaft zusammen hin, aber ich denke in ein paar Wochen passt der Trupp, mit mir als 11-ten Mann auf ein Foto . Und dann gibts natürlich für alle ein alkoholfreies lecker Hundebierchen.