Montag, 25. Juli 2022

Ein Ochse kommt selten allein

Vor gut zwei Jahren hat mein Kumpel Elso zwei Auszubildene zum Pflugbegleiter unter seine Fittiche genommen. Jetzt haben die Beiden ihre Ausbildung mit Bravour beendet und sie starten mit Volldampf in ihr Berufsleben. Da ihr alter Chef sie nicht gebrauchen konnte und sie auf den freien Arbeitsmarkt warf, hat Elso mir ihre Bewerbungen zukommen lassen und ich habe zugesagt.


Selbstverständlich gabs ein kurzes Bewerbungsgespräch mit anschließendem Abendessen, aber eine Probefahrt musste trotzdem sein.
Ich bin jetzt also stolzer Besitzer zweier Arbeitsochsen.

"Mensch Kay, was willst du denn mit zwei Ochsen?"

Hm? Einerseits konnte ich so meinem Kumpel Elso unter die Arme greifen, der eine Menge Land zu bewirtschaften hat, sich aber die beiden Tiere nicht leisten kann. Im Gegenzug kümmert er sich um die beiden Bueys und gibt ihnen Arbeit und Brot. Ich denke auch, dass das Geld gut angelegt ist (8000000Gs für beide zusammen), auch wenn eines Tages der Vegetarismus die Welt regiert. Außerdem hat der übergangsweise, deutsche, amtierende Stellvertreter des Bundeskanzlers gesagt, wir sollen Energie sparen - und so ein Ochse braucht, im Gegensatz zu einem Traktor, zum Arbeiten keinen Strom, kein Sprit und kein Gas.  Auch wenn mich hier in Paraguay die Worte vom Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz peripher tangieren, braucht dieser Mensch viel Liebe und Zuneigung und durch den Kauf der Beiden Ochsen, denke ich meine Schuldigkeit getan zu haben.


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