Jeder der in Paraguay seine Aufenthaltsgenehmigung beantragt oder beantragen lässt, muss neben vielen anderen Papieren auch ein paraguayisches polizeiliches Führungszeugnis vorweisen. Dieses bekommt man bei die, der oder das "Identificationes" in Asuncion.
Ich erinnere mich noch, als wir unsere deutschen polizeilichen Führungszeugnisse in old germany vor sieben Jahren beantragten, mussten wir persönlich erscheinen und uns ausweisen und dann nach Zahlung einiger, ich weiß es wirklich nicht mehr wie viel, Euro und vier Wochen Wartezeit, bekamen wir das Führungszeugnis ausgehändigt.
In Paraguay ist das ein bisschen einfacher. Man fährt zu "Identificationes", legt eine notariell beglaubigte Pass- oder Ausweiskopie auf den Schreibtisch und kann sein Führungszeugnis, das Certificado de Antecedentes, gleich mitnehmen. Natürlich gegen eine kleine Gebühr, welche momentan 63.000Gs beträgt.
Wir waren in dieser Woche auch vor Ort, denn unsere Tochter Marie wird in Kürze bei der größten, deutschen Fluggesellschaft in der Informatik mitmischen und um dort arbeiten zu können, musste sie das polizeiliche Führungszeugnis aus Paraguay einreichen. Doch bekommt man das Führungszeugnis auch, wenn man nicht mal im Land ist?
Na klar, no problemo. Helmut erklärte dem netten jungen Mann hinter dem Schreibtisch die Sachlage und nachdem wir übers Handy ein Foto von Maries Ausweis aus dem nahe gelegenen Copishop geholt hatten, kam das polizeiliche Führungszeugnis auch prompt ausgefüllt aus der Druckmaschine des Polizeicomputers.
Na bitte, die Polizei dein Freund und Helfer, kann ich da nur sagen.
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Donnerstag, 23. Juli 2015
Mittwoch, 9. September 2009
Ein Jahr Paraguay
Ein großer Teil der Bevölkerung in Paraguay ist sehr arm. Arbeit gibt es wenig und wenn jemand das Glück hat, den Mindestlohn von heute umgerechnet 200,-Euro zu verdienen, ernährt er damit oftmals eine zehnköpfige Familie.
Es gibt aber auch die reichen Paraguayer, welche in großen Stadtvillen, mit Stacheldraht , Elektrozaun und Videoüberwachung leben und deren Kinder, von eigenen Fahrern in die Privatschulen von Asuncion gebracht werden.
Und dann gibt es noch uns, die Einwanderer aus der ganzen Welt und sehr oft aus Deutschland. Wir kommen mit dem Flugzeug, haben ein Auto, ein Haus mit Pool und viele schöne Sachen und das alles oftmals, ohne je in diesem Land gearbeitet zu haben.
Die Paraguayer denken sehr einfach und wenn jemand aus der Familie krank wird und es ist kein Geld für Arznei und den Arzt im Haus, oder es gibt tagelang kein Essen auf dem Tisch, ist es nicht verwunderlich, dass der nächste Weg zur Selbsthilfe, die Haustür des “reichen” Nachbarn ist.
Die Hauptstadt Asuncion und die umliegenden Städte sind dicht besiedelt und oft gehören Plastikmüll und Wegwerfwindeln zum Straßenbild. Naturschutz gibt es in Paraguay dann, wenn jemand zur Kasse gebeten werden kann. Bei denen, die ihren Müll achtlos auf wilden Müllhalden an den Straßenrändern der Vorstädte von Asuncion werfen, oder um das Haushaltsgeld aufzubessern den Wald roden, gibt es nicht viel zu holen. Kommt dagegen ein deutscher Einwanderer daher, will ein Haus auf seinem frisch erworbenen Grundstück bauen und fällt dafür einem Baum und hat dieses vorher nicht genehmigen lassen, gibt es empfindliche Strafen.
Korruption findet man in Paraguay in allen Bereichen der Gesellschaft. Jeder ist bestechlich und jeder weiß das. Eine feine Sache finde ich, da jeder daran teilnehmen kann und dieses Spiel nicht nur Regierungs- und Vorstandsmitgliedern vorbehalten ist. Es ist immer wieder spannend, sich mit einem Polizisten einigen zu können, ohne dass viele andere dadurch profitieren.
Es gibt bestimmt noch vieles über Paraguay zu schreiben, aber dieses Land kann man nur richtig kennen lernen, wenn man es erlebt.
Wir haben die Paraguayer als liebenswerte, hilfsbereite und höfliche Menschen kennen gelernt und wir haben ein wunderschönes Stückchen Erde hier in Paraguay gefunden. Nie waren wir so frei wie heute und hier arbeiten wir, um zu leben. Ob dieses Land für immer unsere Heimat sein wird, kann keiner sagen, aber heute nach genau einem Jahr Paraguay, fühlen wir uns zu Hause.
Irgendwann werden auch unsere Kinder selbst ihr Leben in die Hand nehmen und vielleicht ganz andere Wege gehen, aber wir hoffen, dass Paraguay auch für sie ein Stückchen Heimat geworden ist.
Es gibt aber auch die reichen Paraguayer, welche in großen Stadtvillen, mit Stacheldraht , Elektrozaun und Videoüberwachung leben und deren Kinder, von eigenen Fahrern in die Privatschulen von Asuncion gebracht werden.
Und dann gibt es noch uns, die Einwanderer aus der ganzen Welt und sehr oft aus Deutschland. Wir kommen mit dem Flugzeug, haben ein Auto, ein Haus mit Pool und viele schöne Sachen und das alles oftmals, ohne je in diesem Land gearbeitet zu haben.
Die Paraguayer denken sehr einfach und wenn jemand aus der Familie krank wird und es ist kein Geld für Arznei und den Arzt im Haus, oder es gibt tagelang kein Essen auf dem Tisch, ist es nicht verwunderlich, dass der nächste Weg zur Selbsthilfe, die Haustür des “reichen” Nachbarn ist.
Die Hauptstadt Asuncion und die umliegenden Städte sind dicht besiedelt und oft gehören Plastikmüll und Wegwerfwindeln zum Straßenbild. Naturschutz gibt es in Paraguay dann, wenn jemand zur Kasse gebeten werden kann. Bei denen, die ihren Müll achtlos auf wilden Müllhalden an den Straßenrändern der Vorstädte von Asuncion werfen, oder um das Haushaltsgeld aufzubessern den Wald roden, gibt es nicht viel zu holen. Kommt dagegen ein deutscher Einwanderer daher, will ein Haus auf seinem frisch erworbenen Grundstück bauen und fällt dafür einem Baum und hat dieses vorher nicht genehmigen lassen, gibt es empfindliche Strafen.
Korruption findet man in Paraguay in allen Bereichen der Gesellschaft. Jeder ist bestechlich und jeder weiß das. Eine feine Sache finde ich, da jeder daran teilnehmen kann und dieses Spiel nicht nur Regierungs- und Vorstandsmitgliedern vorbehalten ist. Es ist immer wieder spannend, sich mit einem Polizisten einigen zu können, ohne dass viele andere dadurch profitieren.
Es gibt bestimmt noch vieles über Paraguay zu schreiben, aber dieses Land kann man nur richtig kennen lernen, wenn man es erlebt.
Wir haben die Paraguayer als liebenswerte, hilfsbereite und höfliche Menschen kennen gelernt und wir haben ein wunderschönes Stückchen Erde hier in Paraguay gefunden. Nie waren wir so frei wie heute und hier arbeiten wir, um zu leben. Ob dieses Land für immer unsere Heimat sein wird, kann keiner sagen, aber heute nach genau einem Jahr Paraguay, fühlen wir uns zu Hause.
Irgendwann werden auch unsere Kinder selbst ihr Leben in die Hand nehmen und vielleicht ganz andere Wege gehen, aber wir hoffen, dass Paraguay auch für sie ein Stückchen Heimat geworden ist.
Montag, 17. August 2009
Bonbon aus Wurst von Ochsi
Zurzeit sind wir kräftig an unserem Deutschwettbewerb, zwischen allen deutschsprachigen Schulen Paraguays, in der Schule am arbeiten. Das Thema: "Deutsche Spuren in Paraguay".Nur so als kleines Vorwort falls sich die Leute wundern sollten, wieso ausgerechnet ich über eine Metzgerei schreibe.
Aus Angst vor der Einberufung seiner Söhne zum Wehrdienst(Koreakrieg), verliess Julius Vogel 1951 Deutschland in Richtung Paraguay. Hier liess er sich in San Lorenzo nieder und gründete 1964 den Metzgereibetrieb "Ochsi". Der Name "Ochsi" entstand aus der Verniedlichung von Ochse.
Mit zwei Arbeitern startete damals die Produktion, aus der heute ein Betrieb mit 400 Angestellten und zwei eigenständig verwalteten Geschäften geworden ist. Die Beschäftigten sind zu etwa 95% Paraguayer und 5% deutscher Abstammung.
Fast im ganzen Land bekommt man die Produkte von "Ochsi" zu kaufen, welche neben Schinken, Wurstwaren und Fleisch auch Suppenkonzentrate und Knochenmehl sind.
Bei der Wurstherstellung wird immer auf beste Qualität geachtet, und neben Rind- und Schweinefleisch bestimmen nur noch Wasser und Gewürze die Zutaten, wobei auf Fleischersatz vollkommen verzichtet wird.
Die Enkelin des Firmengründers Christina Vogel verrät, viel harte Arbeit und gute Qualität, unter Einsatz deutscher Maschinen und Technologien, sind das Erfolgsrezept der Firma.
Eine tolle Geschichte deutscher Einwanderer in Paraguay und es ist nicht die Einzige.
Aus Angst vor der Einberufung seiner Söhne zum Wehrdienst(Koreakrieg), verliess Julius Vogel 1951 Deutschland in Richtung Paraguay. Hier liess er sich in San Lorenzo nieder und gründete 1964 den Metzgereibetrieb "Ochsi". Der Name "Ochsi" entstand aus der Verniedlichung von Ochse.
Mit zwei Arbeitern startete damals die Produktion, aus der heute ein Betrieb mit 400 Angestellten und zwei eigenständig verwalteten Geschäften geworden ist. Die Beschäftigten sind zu etwa 95% Paraguayer und 5% deutscher Abstammung.
Fast im ganzen Land bekommt man die Produkte von "Ochsi" zu kaufen, welche neben Schinken, Wurstwaren und Fleisch auch Suppenkonzentrate und Knochenmehl sind.
Bei der Wurstherstellung wird immer auf beste Qualität geachtet, und neben Rind- und Schweinefleisch bestimmen nur noch Wasser und Gewürze die Zutaten, wobei auf Fleischersatz vollkommen verzichtet wird.
Die Enkelin des Firmengründers Christina Vogel verrät, viel harte Arbeit und gute Qualität, unter Einsatz deutscher Maschinen und Technologien, sind das Erfolgsrezept der Firma.
Eine tolle Geschichte deutscher Einwanderer in Paraguay und es ist nicht die Einzige.
Donnerstag, 13. August 2009
Hurra die Cedula ist da
Seit 11 Monaten leben wir nun in Paraguay und heute konnten wir das Thema Aufenthaltsgenehmigung und paraguayischen Ausweis, abschliessen. Alle Behördengänge und den ganzen Papierkram erledigten wir allein, wobei wir einige Tage in Asuncion verbrachten. Vorraussetzung für die Besorgung aller Schriftstücke, Kopien und Übersetzungen sind grundlegende Kenntnisse der spanischen Sprache und viel Zeit und Geduld.
10 Jahre hat unsere Cedula nun Gültigkeit bevor sie erneuert werden muss.
10 Jahre hat unsere Cedula nun Gültigkeit bevor sie erneuert werden muss.
Montag, 29. Juni 2009
Alles klar Herr Komissar?
In dieser Woche wollen wir endlich unseren paraguayischen Ausweis beantragen und das letzte, was an Papieren dafür noch fehlte, war die Bestätigung, dass wir hier leben und einen Wohnsitz haben. Das "Certificado de vida y Residencia" bekommt man beim jeweiligen zuständigen Kommissariat, gegen Vorlage der Kopie des Reisepasses, dem Führungszeugnis von Interpol und zwei Personen mit paraguayischem Ausweis, welche bezeugen, dass man hier wohnt und lebt.
Für uns ist das Kommissariat Nr.18 in Aregua zuständig, welches sich in der Nähe der Kirche befindet.
Die Ausstattung der hiesigen Polizei ist natürlich nicht zu vergleichen mit den Dienststellen von Deutschland, aber es gibt immerhin ein Faxgerät, ein Funkgerät und einen Schreibtisch in der grossen Empfangshalle.
Natürlich darf auch der Fernseher nicht fehlen und die heilige Maria hat immer ein wachsames Auge auf unsere Ordnungshüter.
Auch wenn es den Anschein hat, dass hier keiner arbeitet, wurden wir schnell bedient und konnten das gewünschte Papier auch gleich mitnehemen. Auf die Frage was die Sache kostet, sagte uns der zuständige Beamte "Eigentlich nicht's, aber Papier und Tinte kosten ein wenig." Wir legten 20.000,-Gs auf den Schreibtisch und
ein freundliches "Gracias" gab uns die Gewissheit, dass damit Papier und Tinte gut bezahlt sind.
Für uns ist das Kommissariat Nr.18 in Aregua zuständig, welches sich in der Nähe der Kirche befindet.
ein freundliches "Gracias" gab uns die Gewissheit, dass damit Papier und Tinte gut bezahlt sind.
Donnerstag, 4. Juni 2009
Papier, Papier, Papier
Nachdem wir nun, ein vom deutschen Kultusministerium beglaubigtes und vom deutschen Innenministerium überbeglaubigtes, so wie vom paraguayischen Kultusministerium überbeglaubigtes und vom paraguayischen Innenministerium überüberüberbeglaubigtes Zeugnis bei der Schule von Marie eingereicht haben, wollen sie nun noch ein Schriftstück was aussagt, auf welcher Schule Marie war und welche Klasse sie besucht und abgeschlossen hat. Das natürlich auch wieder doppelt beglaubigt und notariell bestätigt.?????????
Wir dachten "dritte Welt, da gibt es nicht soviel Papier" e-e falsch gedacht. Also waren wir heute wieder in der grossen Stadt und beantragten die benötigten Papiere.
Ein Unterschied zum Papierkrieg in Deutschland gibt es aber: Hier kann man sein Büro, auch im Winter, schnell mal in einem Strassencafe aufbauen.
Wir dachten "dritte Welt, da gibt es nicht soviel Papier" e-e falsch gedacht. Also waren wir heute wieder in der grossen Stadt und beantragten die benötigten Papiere.
Ein Unterschied zum Papierkrieg in Deutschland gibt es aber: Hier kann man sein Büro, auch im Winter, schnell mal in einem Strassencafe aufbauen.
Donnerstag, 26. März 2009
die paraguayische Aufenthaltsgenehmigung
Paraguay ist mehr und mehr ein Auswandererland und wer den Entschluss fast hierher umzusiedeln, wird früher oder später dieses Gebäude betreten müssen. Die Migraciones in Asuncion. Hier bekommt man seine Aufenthaltsgenehmigung für Paraguay.

Der bequeme, wenn auch teurere Weg ist, die benötigten Papiere, Zeugnisse und notariell beglaubigten Urkunden, durch einen Einwanderungshelfer zusammen tragen zu lassen. Wer der spanischen Sprache ein wenig mächtig ist und etwas Zeit mit in dieses Land bringt, kann natürlich auch alleine seine Papiere zusammen sammeln.
Was man alles benötigt, findet man im Internet bei der deutschen Botschaft in Asuncion.
Auch wir sind die Herausforderung angegangen, die Aufenthaltsgenehmigung alleine zu beantragen und nach einer Woche Ämter-, Behörden- und Notarbesuchen konnten wir die gesammelten Werke einreichen. Bei Abgabe wurde gleich die Vollständigkeit kontrolliert. Eine Kopie fehlte, die wir aber sofort, vom gegenüberliegenden Notarbüro beglaubigt erhielten und zu den Papieren legen konnten.
Und da ist sie nun. Unsere Admision Permanente.

Nach drei Monaten und zwei Wochen konnten wir unser Plastikkärtchen abholen. Der Aufwand und Papierkram hat mich ein wenig an deutsche Ämter und Behörden erinnert obwohl ich natürlich nicht weiss, was in Deutschland für die Einwanderung benötigt wird. Aber wer will schon nach Deutschland einwandern?
Der bequeme, wenn auch teurere Weg ist, die benötigten Papiere, Zeugnisse und notariell beglaubigten Urkunden, durch einen Einwanderungshelfer zusammen tragen zu lassen. Wer der spanischen Sprache ein wenig mächtig ist und etwas Zeit mit in dieses Land bringt, kann natürlich auch alleine seine Papiere zusammen sammeln.
Was man alles benötigt, findet man im Internet bei der deutschen Botschaft in Asuncion.
Auch wir sind die Herausforderung angegangen, die Aufenthaltsgenehmigung alleine zu beantragen und nach einer Woche Ämter-, Behörden- und Notarbesuchen konnten wir die gesammelten Werke einreichen. Bei Abgabe wurde gleich die Vollständigkeit kontrolliert. Eine Kopie fehlte, die wir aber sofort, vom gegenüberliegenden Notarbüro beglaubigt erhielten und zu den Papieren legen konnten.
Und da ist sie nun. Unsere Admision Permanente.
Nach drei Monaten und zwei Wochen konnten wir unser Plastikkärtchen abholen. Der Aufwand und Papierkram hat mich ein wenig an deutsche Ämter und Behörden erinnert obwohl ich natürlich nicht weiss, was in Deutschland für die Einwanderung benötigt wird. Aber wer will schon nach Deutschland einwandern?
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