Früher, als die Menschen noch nichts von Federkern- oder Boxspringmatratzen gehört hatten, schliefen sie meist auf Strohsäcken. Wenn dann der Herr des Hauses beruflich unterwegs war und sein Weib alleine ließ, entstand irgendwann der Begriff Strohwitwe. In der heutigen zivilisierten Welt treiben sich natürlich immer mehr Frauen herum, die ihren angetrauten Ehegatten auf dem Strohsack allein zu Hause lassen und so gibt es heute auch das Wort Strohwitwer.
Auch ich bin momentan ein so genannter Strohwitwer und muss mich mit meinem Strohsack alleine durch die Nacht kuscheln. Meine Nachbarschaft bekommt das natürlich schnell mit und kümmert sich rührend um den einsamen Don Parakay. Sie klatschen am Tor und fragen nach meinem Befinden, halten langen Smalltalk beim Eierkauf, wobei hier das Gespräch oft sehr einseitig auf Guarani geführt wird, oder sie laden mich ganz spontan zum Grillen ein.
Nachbarschaft bei uns bedeutet einen Radius von 10 km. Die Musikbox wird aufgedreht und es dauert nicht lange, da steht auch die erste Tanzmaus auf der roten Erde.
Wenn es sich dann noch herumspricht, dass der Aleman da drüben ein Fotoapparat dabei hat, erscheinen schnell die Nachwuchsmodels Paraguays und lassen sich liebend gerne ablichten.
Es ist schön freundliche Leute um sich zu haben und zu wissen, auf die Nachbarschaft ist verlass. In diesem Sinne,wünsche ich euch allen einen tollen internationalen Tag des Bieres und vielleicht trifft sich ja der ein oder andere auf ein lecker Bierchen mit seinem Nachbarn.