Donnerstag, 24. November 2011

der Dachstuhl steht

Die Mauern der zweiten Etage unseres Anbau`s stehen und seit Dienstag sind die Maurer beim Richten des Dachstuhl`s. Heute Morgen wurde der letzte Sparren in luftiger Höhe verschraubt. Wir haben uns nicht für einen Holzdachstuhl entschieden sondern haben Pfetten und Sparren aus Beton anfertigen lassen. Ein kleines Betonwerk in San Antonio, kurz vor Asuncion, fertigt Stürze, Sparren und Pfetten auf Bestellung an und ist eine preiswerte Alternative zu Holz, welches oft nicht trocken und teurer als die Betonausführung ist.
Am Samstag wurde unser Material geliefert und die Mauer bekamen bei dem Gewicht weiche Knie.
Die schwerste Pfette bringt knapp 500kg auf die Waage und diese musste dann auch noch in 6m Höhe in die richtige Position gebracht werden. Während in Deutschland dafür schwere Technik zur Verfügung steht, waren wir nur sieben kräftige Männer und verbunden mit Hebelgesetz und schlauen Tip`s von Helmut, haben wir irgendwie das Betonmonster in die gewünschte Lage gebracht.
Der Dachstuhl steht und bis Morgen soll das Dach dicht und gedeckt sein.
Ob dieser Zeitplan wirklich eingehalten wird, wird sich zeigen, denn heute Abend wird es natürlich, nach deutschem Brauch, ein kleines Richtfest geben, wozu bestimmt ein oder zwei lecker Bierchen, oder vielleicht auch drei, in den Bäuchen der Maurer landen werden.

Dienstag, 22. November 2011

Pooltechnik, Weltreise und Solaranlage

Wir starteten gestern mit heftigen Regenfällen in die neue Woche. Auf der Baustelle passierte nichts und wir entschlossen uns kurzer Hand, nach Formosa in Argentinien zu fahren und die Technik für unseren Pool, sowie eine Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung, zu kaufen. Wie immer bei starken Regenfällen, verwandelten sich die Strassen der Hauptstadt und Luque in reißende Flüsse.
Als wir die Grenze zu Argentinien, am Grenzübergang "Puerto Falcon", 30km von Asuncion entfernt, überquert hatten, gabelten wir drei Tramper auf, welche in Richtung Cordoba unterwegs waren. Seit 14 Monaten sind die drei Polen auf Weltreise, die ihnen schon Einblicke in 50 Länder bescherte. Dabei wurden auch Australien und Neuseeland nicht ausgelassen. Auf die Frage, wo es denn am schönsten war, einigten sich die drei auf Indonesien, aber sie sind noch nicht am Ende ihrer Reise. Pünktlich zur Fussballeuropameisterschaft im eigenen Land, wollen sie wieder zu Hause sein und bis dahin reisen sie durch Südamerika, bevor es dann von Rio aus wieder nach Breslau geht.
Am Nachmittag waren wir dann in dem Geschäft, was das Ziel unserer Shoppingtour war.
Die Pumpe mit 0,75Ps und der Filter für 40000 Liter Wasser incl Filtersand, kosteten zusammen umgerechnet 1.750.000Gs.
Leider gab es die gewünschte Solarwarmwasseranlage nicht auf Lager und musste bestellt werden. In zwei Wochen soll diese dann da sein und ein erneuter Trip nach Argentinien steht an.
Nach einem schnellen Supermarktbesuch, ging es dann um 19.00Uhr wieder nach Hause, wo wir um 23.00Uhr ankamen. Heute hat es aufgehört zu regen und die Maurer sind vollzählig angetreten. In dieser Woche stehen Putz-und Dacharbeiten auf dem Plan, wobei uns das Verlegen der Dachpfetten noch ein paar kniffliege Aufgaben stellt. Doch davon später mehr.

Samstag, 19. November 2011

Familienzuwachs

Wieder gibt es tierischen Zuwachs bei uns auf der Farm. Ein kleiner grüner Mönchssittich wurde uns in Pflege gegeben.
Er fiel aus dem Nest. Kinder retteten ihn vor Nachbars Hunden und brachten ihn zu uns. Fliegen kann er noch nicht und benötigt noch mütterliche Zuwendung. Helmut war begeistert und nahm sich dem kleinen Grünschnabel sofort an und auch er fühlte sich sofort wohl, bei der neuen Mama.
Ich bin erst einmal außen vor und der kleine Sittich genießt nicht nur alle Aufmerksamkeit, sondern bekommt auch meine Erdbeeren zu futtern.
Jetzt fehlt nur noch ein Name und ein geeignetes Nest. Also wer einen Namen hat, her damit.

Mittwoch, 16. November 2011

Geld verdienen im Internet

Monatlich 5000,-Euro und mehr, versprechen diverse Seiten, wenn man "Geld verdienen im Internet" bei Google sucht. Für einen, mehr oder weniger geringen Kostenbeitrag, bekommt man Tipps und Tricks für die Geldmaschine Internet beigebracht und schon kann man im Hand umdrehen Millionär werden.
Hm, wie dem auch sei, es ist an der Zeit, danke an unsere lieben Leser zu sagen und besonders denen zu danken, die unseren Amazonshop auf der rechten Seite unseres Blogs genutzt haben. Seit einem Jahr haben wir nun diesen Link auf unserer Seite und heute war es soweit. Meinem Konto sind mit dem heutigen Tag 12,75 Euro gut geschrieben und eine Kiste lecker Bierchen sollte dafür zu bekommen sein. Es sind keine 5000,-Euro monatlich, doch ich freue mich über den Extrataler und werde das hart verdiente lecker Bierchen genießen. In diesem Sinne "prost" an unsere Leserschaft und weiter so.

Strafzettel - Verhandlungsbasis

Auf dem Weg nach Asuncion werden wir oft von der Verkehrspolizei angehalten und Feuerlöscher, Warndreieck oder festes Schuhwerk wird kontrolliert. Normalerweise ist alles in Ordnung und die Ordnungshüter lassen uns ohne Strafe unseren Weg fortsetzen. Doch gestern hatte Helmut vergessen, das Licht einzuschalten und da kommt man meist nicht unbeschadet an den Uniformierte vorbei, welche auch gleich die offizielle Strafe von 350.000Gs aufriefen. Nun war es an Helmut, andere Angebote zu machen und sie sagte, dass sie nur noch 25.000Gs in der Tasche hat, da sie gerade vom Einkaufen kommt. Damit wollte die Polizistin sich aber nicht zufrieden geben und ließ sich nicht erweichen. Ein Blick auf die Rückbank unseres Autos, wo Helmuts Einkauf lag, brachte dann die Lösung. 25.000Gs und ein Päckchen Cappuccino wurden aus dem Fenster gereicht und die Fahrt konnte weiter gehen. Dieses mal mit Licht und die Polizei machte an Stelle der Tererepause ein Cappuccinopäuschen.

Dienstag, 15. November 2011

Betonarbeiten abgeschlossen

Gestern und heute wurden auf unserer Baustelle einige Säcke Zement durch den Mischer getrudelt. Die Decke des Anbaus wurde gestern gegossen und heute wurden die Wände des Pools betoniert. Obwohl insgesamt 9kbm Beton, mit der Hand gemischt und eingebracht werden mussten, war die Maurerbrigade gut gelaunt und ließ sich auch nicht durch ein paar Regentropfen von der Arbeit abbringen.
Die Decke hat eine Stärke von 10cm und eine Stahlbewehrung von 10mm Eisen in 20cm Abständen bekommen. Hier wird dann später einmal unser Schlafzimmer seinen neuen Platz finden.
Der Pool bekam aus einfachen Mauersteinen eine "Opferschalung", welche nur dazu diente, den Beton in seine gewünschte Form zu bringen und verbleibt in der Erde. Ganz wichtig beim Poolbau ist genügend Eisen gegen Risse durch den entstehenden Druck und so haben wir in 15cm Abständen ein 8-Moniereisen eingebaut. Beim Mischen des Betons wurde das Zusatzmittel Statofix dazu gegeben, welches das Verdichten des Betons unterstützt. Wurde der Beton richtig verdichtet und gemischt, sollte das entstandene Becken nun schon wasserdicht sein.
Da wir heute schon mal einen kleinen Schritt auf unsere neue Decke wagen durften, sahen wir unseren Pool zum ersten mal aus einer ganz anderen Perspektive.
Morgen geht es dann mit den Mauern der zweiten Etage weiter, welche mit etwas Glück zum Wochenende stehen sollen und wir freuen uns schon mal auf den ersten Morgen, mit der Sicht aus dem neuen Schlafzimmer.

verrückte Hühnerwelt

Unsere Hühner verstehen es, uns immer wieder zu überraschen. So teilen sich zur Zeit, zwei Hennen ein Küken und übernehmen die Mutterrolle. Jede Henne brütete 4 Eier aus, aber nur ein Küken überlebte , nachdem sie kurz nach dem Schlüpfen von Milben befallen wurden und beide Hennen einigten sich auf die gleichberechtigte Erziehung des Nachwuchses. Cervin heißt ein wirksames Mittel gegen diese Milben und man bekommt es in jeder Veterinaria. Nachdem der Hühnerstall wieder milbenfrei war, begann auch gleich wieder das grosse Brüten und 5 Hennen, saßen auf insgesamt 30 Eiern. Letzten Samstag schlüpften die ersten sechs Küken und die erste Henne verließ ihr Nest. Zurück blieben zwei Eier, die entweder nicht befruchtet waren, oder nicht fertig ausgebrütet. Nachdem wir den Hennen öfter mal ein paar Eier aus dem Kühlschrank mit ins Nest schummeln, kann es schon mal vorkommen, dass diese Küken dann ein, zwei Tage später schlüpfen. Das weiß die Henne aber nicht und so hört sie auf zu brüten, wenn sie denkt alle Küken sind geschlüpft. Wir haben also diese übrig gebliebenen zwei Eier genommen und bei einer anderen brütenden Henne unter die Flügel gelegt. Tatsächlich guckten gestern zwei Augen mehr aus diesem Nest. Die Henne schaute etwas verdottert, denn ihr Sclupftermin steht erst für den kommenden Donnerstag im Kalender und ich nutzte einen Augenblick der Unachtsamkeit der Henne und klaute ihr das Küken aus dem Nest und brachte es zu seinen, drei Tage älteren Geschwistern. Ich behaupte mal, Hühner können nicht zählen und so gab es auch keine Schwierigkeiten bei der Eingliederung des Kükens in die Hühnerfamlie.
Eine Frage stellt sich mir nun, nach diesem gelungenen Experiment. Wer ist denn jetzt die Mutter? Die Henne, die nun die Erziehung übernimmt? Die Henne, die das Küken fertig ausbrütete? Die Henne, die das Ei legte? Oder vielleicht sogar unser Kühlschrank?

Sonntag, 13. November 2011

vorher-nachher

Es war ein verregneter Sonntag heute, bei kühlen 22°C. Zeit, um mal wieder in den Fotos zu stöbern. Als wir das erste mal, vor drei Jahren zur Besichtigung auf unserer Farm waren, sah es hier noch so aus.
Wenn man dann die Fotos von heute sieht, erkennt man doch schon ein paar Unterschiede.
In drei Wochen wollen die Maurer ihren Auftrag erledigt haben. Voraussetzung ist jedoch, dass uns das Wetter, mit solchen grauen Novemberregentagen wie heute, verschont.

Freitag, 11. November 2011

Feierabendbier

Der kleine Leckerbierchenladen, bei uns um die Ecke, läuft in diesen Tage wie nie zuvor. Schuld sind unsere Maurer, die sich nach getaner Arbeit gerne ein lecker Bierchen gönnen und wir uns zweimal in der Woche dort zum abendlichen Volleyballmatch treffen.
Sport macht durstig und so werden dann einige Cervezas entdeckelt. Auch unsere Nachbarschaft profitiert so von unserer Baustelle und der Geldkreislauf funktioniert bestens. Ich bezahle die Maurer, die bezahlen die Leckerbierchenverkäuferin, welche dann bei uns wieder Fleisch kaufen kommt.

Freitag, 4. November 2011

Urlaub und Kuhhandel

Vor drei Jahren, kauften wir uns unseren ersten Stier, der nun seit kurzer Zeit in unserer Gefriertruhe liegt. Ein neuer Bulle musste her und so besuchten wir wieder einmal die "Granja Don Ernesto", 30km von der Hauptstadt Asuncion entfernt. Hier verbrachten wir vor sechs Jahren unseren ersten Paraguayurlaub und wohnten die ersten Monate nach unserem Umzug, von Deutschland nach Paraguay, in den Gästehäusern der Granja Don Ernesto.
Die Häuser sind komplett möbliert und auch Klimaanlage, Fernseher oder Waschmaschine fehlen nicht. Wir fühlten uns hier immer sau wohl und erfuhren viele interessante Dinge, über das Leben auf einer Farm. Vor ein paar Monaten schon, machte ich den Kuhhandel mit Ernesto fest, der vor über zwanzig Jahren seine Granja anfing aufzubauen  und nun konnten wir unseren neuen, sechs Monate alten Stier abholen. Noch hat er auf der Ladefläche unseres Autos Platz, was in einem halben Jahr, gewiss schon anders aussehen wird.
Nach 100 km langer Autofahrt, konnte Prince, so heißt das kleine Kalb, wieder auf seinen eigenen Füssen stehen und sein neues zu Hause kennen lernen.
Ein paar Tage wird es dauern, bis sich der kleine an die neuen vier Zäune gewöhnt und die Trennung von der Mama überwunden hat und so lange gibt es immer mal wieder Leckerlies wie Zuckerkrümel oder Honig und ab und zu ein Schluck frische Milch.

Mittwoch, 2. November 2011

unser Leben auf der Baustelle

Seit 20Tagen sind die Bauarbeiter bei uns auf der Farm. Die Mauern des Anbau`s stehen und die Vorbereitungen für das Schütten der Decke laufen. Ringanker und Stürze werden nun eingeschalt und betoniert, bevor zum Wochenende die Decke gegossen werden soll.
Nicht nur am Neubau geht es voran, sondern auch der Umbau des alten Gebäudes läuft auf Hochtouren. Da das Dach einige kleine undichte Stellen hatte, wurden die Dachziegel herunter genommen und das Dach wird mit Bitumenbahnen abgeklebt, bevor die Ziegel wieder eingebaut werden.
Die Küche wird vergrößert und neu gestaltet und das alte Badezimmer hat ausgedient und wurde abgerissen.
Die einzigen staubfreien Räume sind nun nur noch unser Schlafzimmer und das neue Bad. Momentan herrscht das absolute Chaos auf der Granja Parakay, aber zum Wochenende sollen alle Abrissarbeiten abgeschlossen sein und es kann wieder aufgebaut werden. Nerven schonend kann man das Leben auf der Baustelle nicht gerade bezeichnen und es gehört schon eine gute Mütze voll Humor und Optimismus dazu, um dem Staub und Lärm zu trotzen. Wir haben Humor und sind optimistisch und gegen einen staubigen trockenen Mund, gibt es im Notfall immer noch ein lecker Bierchen.