Sonntag, 26. März 2017

Langes Wochenende

Freitag Morgen, 6.30 Uhr, unser Nachbar steht bei uns am Tor und möchte Fleisch kaufen. Kurze Zeit später wandern 6 kg Schweinerippen in seine Einkaufstüte. Am Mittag wird gegrillt und wir sind herzlich eingeladen. Eigentlich hatten wir für den Abend ein kleines Schlachtefest geplant, doch ein paar frisch gegrillte Rippen sind auch sehr verlockend. Und wie es immer so ist, die schönsten Partys passieren einfach. Schnell waren ein paar lecker Bierchen organisiert, die Musikbox wurde aufgedreht und der Nachmittag war, schwups, auch schon vorbei.
Als es dann dunkel wurde, verlegten wir spontan das Fest zu uns und kämpften uns durch den Biervorrat.
Ein schöner Start ins Wochenende, welches heute auch schon wieder endet, obwohl es das längste Wochenende des Jahres ist. Denn wer es noch nicht mitbekommen hat, heute Nacht wurde die Uhr um eine Stunde zurückgestellt.

Montag, 20. März 2017

Frisch aus dem Weinkeller

Ich bin eigentlich der Typ, der eine Flasche Bier einem Glas Wein vorzieht. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel, erst recht, wenn es sich um einen Wein handelt, der seine Geburtsstätte bei uns auf der Farm hat. Von uns gepflanzt, von uns geerntet und zuletzt, von uns angesetzt.
Vor 8 Wochen hatte ich einen ganzen Tag zu tun, um die Weintrauben zu ernten und insgesamt 20 Liter Beerensaft zu pressen und abzufüllen. Gestern war es nun soweit, der Wein hatte aufgehört zu gären und wir zogen uns die erste Kostprobe ins Glas.
Nachdem im vergangenen Jahr die Weinverkostung etwas länger dauerte und am Ende die gesamten 4 Liter in unseren Bäuchen war, stand in diesem Jahr fest, dass nach der Verkostung gewiss noch Wein übrig bleibt. Denn insgesamt 15 Liter füllten wir in Flaschen und legten sie ins Weinregal. Entstanden ist ein frischer, milder Sommerwein, der nur aus der puren Beere, ohne Zuckerzusatz oder Schwefeldioxid, gegoren ist.
Uns schmeckt er und nach 2 Litern Kostprobe kam ich ins grübeln.
"Bin ich vielleicht doch ein Weintrinker?"

Freitag, 17. März 2017

Berlin - TOULOUSE - Madrid - Asucion

Es gibt die verschiedensten Wege, um von Berlin nach Paraguay zu kommen. Da es seit geraumer Zeit einen Direktflug von Madrid nach Asuncion gibt, bräuchte man nur von Berlin nach Madrid sausen, umsteigen und schon sitzt man im Flieger nach Paraguay.
Alles viel zu einfach.
Am Dienstag streikte das Bodenpersonal auf den Berliner Flughäfen noch. Ein kurzer Anruf von mir beim Verdi-Chef und für den Mittwoch wurde die Arbeit wieder aufgenommen. So konnten wir pünktlich unsere Heimreise antreten.
Da uns die Reise von 17 Stunden einfach viel zu kurz ist, legten wir auf dem Weg von Berlin nach Madrid, einen kurzen Stop in Toulouse ein. Kurze Info für alle die, übrigens wie ich vorgestern auch noch, nicht wissen mit Toulouse etwas anzufangen, hier das Wichtigste. Stadt in Frankreich, Airbuswerk zur Endmontage des Airbus A380 und Partnerstadt von Buxtehude. Muss reichen.
Um 12.55 Uhr landeten wir in Toulouse, ließen unsere Koffer für 10,- Euro pro Stück in der Gepäckaufbewahrung des Flughafens und lösten uns ein Ticket für die TRAM, welche direkt vor dem Flughafengebäude in Richtung Justizpalast fährt.
13.30 waren wir dann auch schon an der Endhaltestelle und begaben uns weiter, zu Fuß in das nahe gelegene Stadtzentrum.
Auf der Suche nach einem schnuckeligen Restaurant lernten wir die vielen, kleinen Gassen und Plätze kennen, doch keines der zahlreichen Cafes, Restaurantes oder Bars sagte uns zu. Wir wollten draußen in der Sonne sitzen und meistens waren die Sonnenplätze alle belegt. Also schlenderten wir gemütlich durch die knuffige Altstadt von Toulous.
Irgendwann trafen wir dann doch auf eine gemütliche Kneipe, in der wir einen französichen Wein probierten.
Inzwischen war es 16.00 Uhr und der Hunger war immer noch da, jedoch hatten die Küchenchefs überall Pause. So blieb uns nichts anderes übrig, als einen Supermarkt aufzusuchen und uns für ein gemütliches Picknick einzudecken. Am Fluss Garonne, setzten wir uns ans Ufer und preparierten unser Tischlein.
Und dann war der Tag auch schon wieder zu Ende. Mit der Straßenbahn ging es dann gegen 18.00 Uhr wieder zurück zum Flughafen. 20.30 Uhr starteten wir dann in Richtung Madrid und von dort um 23.30 Uhr nach Asuncion.
Seit gestern Mittag sind wir nun wieder zu Hause und das ist gut so, auch wenn es heute doch schon etwas herbstlich bei Temperaturen um 25 °C ist.

Montag, 13. März 2017

Neues aus deutschem Lande

Wir haben Mitte März. So langsam geht der Sommer in Paraguay in den Endspurt und seit gut zwei Monaten haben wir im Blog nichts von uns hören lassen. In Deutschland würde man sagen, es ist das Sommerloch, in dem einfach mal nichts passiert. Und so war es auch bei uns. Die Aktivitäten auf der Farm beschränken sich im Sommer auf die Versorgung des lieben Vieh und dem Versuch der Sonne die kalte Schulter zu zeigen, was bei Temperaturen um 40°C selten gelingt.
Bis 10.00 Uhr am Vormittag sollten alle wichtigen Arbeiten erledigt sein, bevor man sich dann ein kühles Plätzchen sucht und den lieben Gott einen guten Mann sein lässt. Verwunderlich ist es dann nicht, dass man in der Zeit des Abhängens und Nichtstun auf lustige Ideen kommt. Auch Helmut hatte nun so eine lustige Idee.
Der Winter in Paraguay ist nicht die schönste Zeit und unser Plan sieht vor, dass wir in diesen Tagen den Sommer in Deutschland dem Winter in Paraguay vorziehen. Das heißt, im Juli und August werden wir wohl des Öfteren in der alten Heimat anzutreffen sein.
Aus familiären Gründen halten wir uns derzeit auch in Deutschland auf und holen uns kalte Füße.
Und nun zu Helmuts lustiger Idee. Damit uns in den kommenden deutschen Sommer ja nicht langweilig wird, hat sie uns ein kleines Projekt an Land gezogen.
Dieses alte Bauernhaus soll in den nächsten Jahren saniert und wieder flott gemacht werden, bevor dann daraus zwei Ferienwohnungen entstehen. Die Fenster und Türen müssen komplett aufgearbeitet und neue Elektro- und Wasserleitungen verlegt werden. Diverse Maurer- und Zimmermannsarbeiten stehen auf dem Plan und die kompletten Böden müssen neu gemacht werden.
Bei den Böden kommt nun ein Material zum Einsatz welches schon lange auf seinen großen Auftritt wartet.
Vor ca.12 Jahren ließen wir in Paraguay handgeformte Cottobodenplatten fertigen und schifften diese nach Deutschland. Der Verkauf floppte und so schlummerte ein Bestand von 800 Quadratmetern lange Zeit in einer angemieteten Garage. Doch jetzt kommen die Cottofliesen doch noch zum Einsatz, denn insgesamt 350 Quadratmeter werden für das Bauernhaus nebst Feldsteinscheune gebraucht und in den letzten Tagen transportierten wir die Handformplatten an ihren neuen Bestimmungsort.
Jetzt muss die Baustelle aber noch etwas warten, denn übermorgen geht es erst mal wieder nach Hause, vorausgesetzt das Bodenpersonal der Berliner Flughäfen streikt nicht. Dann gibt es auch wieder neues aus Paraguay und nach 14 Tagen Deutschlandaufenthalt endlich wieder ein original, eiskaltes lecker Bierchen.