Samstag, 31. Januar 2009

nach getaner Arbeit


Die Arbeiten auf unserer Baustelle gehen gut voran. Die Mauern stehen und der Dachstuhl ist halb fertig. Aus diesem Grunde haben wir unsere Maurer zum grillen eingeladen. Es gab Kammscheiben, Bouletten und Bratwurst vom deutschen Metzger. Dazu ein kaltes Bier und natürlich Sonnenschein mit 30°C.

Des Einen Freud ist des Anderen Leid

Ein Grill musste her, denn wir hatten unsere Maurer zum Grillen eingeladen. Also machten wir uns auf die Suche. Unser Weg führte uns an einem Pfandleihhaus vorbei und wir beschlossen dort gleich mal zu schauen was es dort so gibt.
Ein neuer Hochdruckreiniger (395000,-Gs), ein neues Bügeleisen(55000,-Gs) und ein neuer Grill(150000,-) wechselten den Besitzer. Da heute Monatsende ist, waren alle Geschäfte rammeldicke voll, denn es gab Lohn. Auch die Pfandleihhäuser waren gut besucht, weil viele Paraguayer, ihre in Zahlung gegebenen Gegenstände, wieder auslösten.

Freitag, 30. Januar 2009

Spieglein, Spieglein an der Wand

Marie brauchte einen grossen Spiegel in ihrem Zimmer, damit sie sieht was sie anzieht.
Heute Morgen bestellten wir ihn und der Glaser sagte uns die Lieferung und Montage für den heutigen Nachmittag zu. Es wurde 19.00 Uhr und wir glaubten nicht mehr an das Erscheinen des Glasers.
Doch dann kam er und brachte die ganze Familie mit. Die Montage dauerte zwei Minuten und montiert wurde der Spiegel durch fünf Männer. Vor der Tür warteten noch zwei Kinder und drei Frauen. Das nenne ich dann mal einen Familienbetrieb.

unsere kleine Farm

Heute waren wir wieder mal, auf unserer kleinen Farm, nach dem Rechten sehen. Sie liegt ca. 120 km von der Hauptstadt entfernt. Es ist ein wunderschönes Fleckchen Erde für das wir viele Pläne haben. Als alte Ossis, wie wir sind, haben wir uns einen 5-Jahrplan erstellt.In 5 Jahren soll diese Ranch uns ernähren und unser zu Hause sein. Zwei Rinder habe ich schon und ich hoffe auf Nachwuchs. Ausserdem sollen Enten, Hühner, Gänse, Schweine und Kaninchen auf unserer kleinen Farm ihr zu Hause finden.
7,5 ha bieten genug Platz für Gäste und ein kleiner klarer Bach lädt zum entspannen ein.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Stromrechnung

Heute war unsere Stromrechnung in der Post. Verbrauch für einen Monat: 473 kwh
Rechnungsbetrag: 179000,-Gs(29,-Euro).
Der Strom in Paraguay wird hauptsächlich im leistungstärksten Wasserkraftwerk der Welt, dem brasilianisch-paraguayischem Gemeinschaftsprojekt Itaipu, produziert. Im Jahr 2008 flossen aus dem Stromgiganten, laut Firmenangaben, 94 Mio Megawatt-Stunden. Diese Menge würde ausreichen die gesamte Welt für zwei Tage und Paraguay für 11 Jahre mit Strom zu versorgen.Das Wasserkraftwerk Itaipu befindet sich an der Grenze zwischen Brasilien und Paraguay und wurde 1982 nach siebenjähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Es staut den Parana auf einer Länge von 170km wobei der Stausee bei maximaler Auslastung zweimal so gross wie der Bodensee ist.

Dienstag, 27. Januar 2009

bald geht die Schule los


Nur noch drei Wochen und die Sommerferien in Paraguay sind vorbei. Marie`s zehntes Schuljahr beginnt am 18. Februar und sie kann es kaum noch erwarten. Dann heisst es bis Ende November pauken das der Kopf qualmt. Im Gegensatz zu Deutschland haben die Schüler hier nur zweimal eine Woche Ferien im Schuljahr aber dafür 3 Monate Sommerferien. Marie wird das Goethe Colegio in Asuncion besuchen. Die Abschlüsse von dieser Schule werden vom deutschen Kultusministerium voll anerkannt, und sie kann im Falle des Bestehens der zehnten Klasse, normal wieder in den laufenden Schulbetrieb der elften Klasse in Deutschland einsteigen.
Da in Paraguay Schuluniform getragen wird, mussten wir Marie komplett neu einkleiden. Gekauft wurden drei T-Schirt´s, ein Trainingsanzug, ein Rock und eine weisse Bluse. Rock und Bluse werden nur zu besonderen Anlässen getragen. Kostenpunkt für alles zusammen: 360000,-Gs(57,00Euro). Wenn ich dagegen den Kleiderwahn an deutschen Schulen betrachte, erscheint mir das doch sehr günstig.
Noch 21 Tage und Helmut und ich müssen uns noch Gedanken machen wo wir eine Schultüte erwerben können oder besser was Schultüte auf spanisch heisst.....????

Montag, 26. Januar 2009

Petri Heil

Heute Nachmittag kam uns die geniale Idee doch mal angeln zu gehen. Unser komplettes Gefächtsgeschirr ist schon vor zwei Monaten hier angekommen, aber wir waren noch nicht einmal in der Wildnis angeln. Wir fuhren zum Rio Paraguay, dem Grenzfluss zu Argentinien. Nun sind wir nicht die erfahrensten Angler aber mit einem Biss habe ich schon gerechnet. Eine Feinstrumpfhose, mehrere Plastiktüten, ein Berg Muscheln und ein toter Puppenkopf war unsere Ausbeute. Ich weiss nicht ob wir an der falschen Stelle geangelt haben oder die falschen Köder benutzt haben. Sollte jemand Ahnung vom Fischen haben, kann er mir ja mal ein paar Tips zu kommen lassen.
Das nächste Mal werden wir eine andere Stelle ausprobieren, denn Fisch soll es angeblich reichlich geben. Petri Dank

Sonntag, 25. Januar 2009

Affenalarm


Schwer erziehbar, würde man in Deutschland dazu sagen. 6 Monate ist unser Affenbaby jetzt alt, und hat´s faustdick hinter den Ohren. Alles was nicht festgebunden ist holt sich dieser kleine Affenman. Bekommen haben wir ihn vom Tischler an der Strasse, da wo wir auch unseren jüngsten Hund her haben. Sein Name ,,O-Brahma'', ist eine Mischung aus dem Namen des amerikanischen Präsidenten und der brasilianischen Biersorte Brahma. 25 Jahre alt wird diese Affensorte in Freiheit und in Gefangenschaft bis zu 45 Jahre. Es steht uns also noch einiges bevor.

Samstag, 24. Januar 2009

nicht mehr mit der Hand abwaschen

Heute brummt sie endlich, unsere neue Spülmaschine. Es gibt alles zu kaufen in Paraguay, man muss nur wissen wo. Nach langer Suche haben wir nun auch endlich eine Spülmaschine gefunden und bei der Gelegenheit auch gleich einen passenden Einbauherd mitgenommen. Technikartikel sind in Paraguay relativ teuer. Spülmaschine 2900000,-Gs(460,-Euro), Einbauherd 1700000,-Gs(270,-Euro) schmälerten unsere Haushaltskasse.

Kopfweh


Man muss die Feste feiern wie sie fallen. So auch gestern. Nachdem wir mit unseren Maurern zum Feierabend einige Bierchen getrunken hatten fuhren wir noch zum 50-igsten Geburtstag nach Villeta. Lecker Gegrilltes und ein paar Bierchen und das bei angenehmen 25°C sorgten für einen gelungenen Abend.

Freitag, 23. Januar 2009

typisch Freitag

Ich weiss nicht wer mehr Durst gehabt, hat ich oder die Maurer, jedenfalls muss ich noch zum 50-igsten Geburtstag und morgen mehr davon.

Donnerstag, 22. Januar 2009

Wie mache ich ein Passbild

Wie einfallsreich die Paraguayer sind, zeigte uns vor kurzem der Besuch beim Fotografen, der seinen Laden als Kopierschop getarnt hatte.
Wir brauchten Passbilder und wurden vor eine weisse Wand gestellt und mit einer Digitalkamera, älteren Baujahres natürlich ohne Stativ, fotografiert. Mit den Aufnahmen ging der Helmut Newton Paraguays an seinen Computer und druckte unsere Passfotos auf normales, weisses Druckerpapier. Bis dahin alles gut. Wie macht man aus einfachem bedruckten Papier nun Hochglanzpapier? Er nahm die Passbilder, holte eine Rolle dicken Klebestreifen aus seinem Schubfach und beklebte die bedruckte Seite damit. Nun noch etwas glatt gerubbelt, die Ecken gerade geschnitten und fertig war das Hochglanzpassfoto. Es würde nicht als biometrisches Bild durchgehen aber mit der Qualität normaler Passfotos kann es jederzeit mithalten. Aus dem Rest des Papiers wurde noch schnell eine kleine Tüte gefaltet, Fotos rein und bezahlen. 16000,-Gs(2,50Euro)für 8 Passfotos kostete uns der Spass und wir verließen das Geschäft mit unseren Passfotos und erfuhren wieder einmal mehr über den Ideenreichtum der Paraguayer.

Mittwoch, 21. Januar 2009

der Führerschein in Paraguay



Nachdem ich, vor kurzer Zeit, zur Kasse gebeten wurde weil mein Führerschein abgelaufen war,beschlossen wir heute uns Neue ausstellen zu lassen. 12.00 Uhr Mittags konnten wir uns zur bestandenen Führerscheinprüfung beglückwünschen.
Man muss in Paraguay folgende Bedingungen, zum Erwerb eines paraguayischen Führerscheins, erfüllen:
Grundvorraussetzung ist die Vollendung des 18-ten Lebensjahr. Dies gilt auch für Moped oder Motorrad. Dann sollte man seine Blutgruppe wissen und einen gültigen Ausweis oder Pass vorlegen können. Als Ausländer benötigt man außerdem noch die Aufenthaltsgenehmigung oder die Bestätigung, dass diese beantragt ist.
Je nach Ausstattung der zuständigen Behörde ist ein Passbild nötig oder man wird vor Ort fotografiert.
Das alles zusammen einreichen, zur Kasse gehen und 36000,-Gs (6,-Euro-Stand 21.01.2009)
bezahlen und Führerschein abholen. Dieser ist dann wieder ein Jahr gültig.
Das wars und ich glaube, einen Kommentar zum Erwerb eines Führerscheins in Deutschland, kann ich mir an dieser Stelle ersparen.

Dienstag, 20. Januar 2009

Heimweh

Es gibt Tage, da denkt man an Früher und dann fallen einem die lustigen Stunden und schönen Momente, die man mit seinen Freunden und seiner Familie erlebt hat, ein. Heute war wieder so ein Tag. Den Anstoß gab ein zweistündiges Telefonat mit Dorina, Alex, Jörgi und Fliese aus Norwegen. Und wenn man dann so weit weg ist, von denen die man lieb hat, dann kommt das Heimweh.
Wir leben jetzt 4 Monate in Paraguay und haben unsere Entscheidung, hierher umzuziehen, bis heute nicht bereut. Der Weg ist das Ziel und wenn meine Tochter mir am Abend dann den paraguayischen Volkstanz erklärt, schaut man nach vorn und alle schönen Stunden und Erinnerungen an vergangene Zeiten bleiben einem für immer erhalten.

die Einen gehen, die Anderen kommen

Nach 9 Monaten Leben hier in Paraguay, soll es zurück gehen nach Deutschland. Nun hieß es alles verkaufen, was in neun Monaten angeschafft oder aus Deutschland mitgebracht wurde. Wir erfuhren durch Freunde von diesem Notverkauf und schauten gestern am späten Nachmitteg selbst, ob etwas günstiges zu erwerben war. Ein Bett(fast neu), ein Hauswasserwerk(neu) und etwas Kleinkram wechselten zu unseren Gunsten den Besitzer.
Auf die Frage warum man wieder zurück nach Deutschland will, wurde uns erklärt, dass das Land nicht das ist, was sich das Ehepaar vorgestellt hat. Wenn man an der Supermarktkasse von einem Jungen der die Ware in Tüten packt beklaut wird oder wenn Ausländer immer mehr bezahlen müssen als Paraguayer, ist dieses Land nicht Das was sie suchten.
Jeder hat seine Gründe, aber ich denke nach neun Monaten Aufenthalt in Paraguay, vergisst man sehr oft und sehr schnell, warum man sein Heimatland überhaupt verlassen hat. Ist es nicht auch gerade die Servicewüste Deutschland(niemand der einem die Einkaufstüte packt und zum Auto bringt)oder das man immer wieder mehr bezahlen muss für die gleiche Ware, was einen aus Deutschland vertreibt?
Nach unserer Schnäpchenjagd fuhren wir auf ein Hallo bei unseren Freunden vorbei. Dort trafen wir dann auch noch Bekannte, die vor wenigen Wochen das erste mal zu Besuch in Paraguay waren. Jetzt, zum Zweiten mal, haben sie 3 Monate Zeit mitgebracht um dieses Land näher kennenzulernen. Ich glaube ein Auge schielt dabei auch in Richtung Auswanderung aus Deutschland.
Natürlich wurden zu diesem Anlass ein paar leckere, kalte Flaschen Bier getrunken und wir konnten auch noch eine Kinderschokolade und Hallorenkugeln, frisch aus Deutschland eingeflogen, ergaunern.

Montag, 19. Januar 2009

Baufortschritt

Man muss immer wieder staunen wie die Paraguayer hier Häuser bauen. Heute ging es auf unserer Baustelle pünktlich um 7.00Uhr weiter und als ich dachte jetzt wird gemauert wurden doch zuerst die Türrahmen aufgestellt. Hm, die werden schon wissen was sie tun.
Dann rief mich mein Nachbar ob ich nicht den einen Baum kürzen will weil der später sehr weit über das Dach hängen würde. Ich sagte "jo werde ich machen" und 2 min später war mein Nachbar schon auf dem Baum, mit einer Machete bewaffnet und sebelte, ruckizucki drei grosse Äste ab. Und das alles ohne Genehmigung des Bürgermeisters oder der Gemeinde. Gemauert wurde dann auch noch wobei ich sehr froh war, dass die Jungs nicht mit dem Dach angefangen haben.

Sonntag, 18. Januar 2009

Ausruhen


Ein Sonntag der seinem Namen keine Ehre macht, denn wir hatten heute eine Menge Regen aber angenehme 25°C. An Sonntagen gehen viele Paraguayer mit ihren Familien essen und lassen zu Hause den Ofen aus. So auch wir. Wir beschlossen den Spanier in Aregua zu besuchen und bestellten eine dicke Schweinerippe mit einem gemischten Salat. Dazu gab es noch eine Tortilla und Nudeln mit Käse überbacken. Eine Kanne frischer Saft aus Melone, Apfelsine und Mango löschte unseren Durst. Zum Schluss noch einen Kaffee und die Rechnung bestellt. Super lecker gespeist und für paraguayische Verhältnisse nicht ganz so preiswert, zahlten wir 120000,-Gs(19,- Euro) für zwei Personen.

Samstag, 17. Januar 2009

Dein Freund und Helfer


Computerschaden auf ganzer Ebene. Gleich zwei unserer Computer waren ausgefallen und befanden sich in Reperatur. Heute konnte ich sie wieder abholen und musste in das, ca. 40km entfernte Caacupe, brausen. Marie wollte mich begleiten und bei der Gelegenheit Apfelkuchen vom deutschen Bäcker in Ypacarai mitnehmen. 50 zu 50 steht die Chance, auf dieser Strecke von der hiesigen Polizei angehalten zu werden. Mir blieb der Zwangsstop natürlich nicht erspart und ein netter Polizist fragte mich nach Führerschein und Zulassung. Wir haben heute den 17.Januar und das bedeutet, dass mein Führerschein seit 12 Tagen ungültig ist. Nun gibt es in Paraguay zwei Möglichkeiten die Polizei milde zu stimmen. Man muss sein Auto an Ort und Stelle abstellen, geht dann(zu Fuss) zum Rathaus und bezahlt dort seine Strafe. In meinem Fall wären das 260000,-Gs (ca.40,-Euro) gewesen. Danach bekommt man seine Papiere zurück und kann sein Auto wieder aufsuchen und weiterfahren.
Es gibt aber auch eine einfachere und billigere Variante, die ich dann auch immer bevorzuge. Schmiergeld ist in Paraguay gern gesehen und so einigte ich mich mit dem netten Polizisten auf 40000,- Gs (6,60 Euro). Das Geld wanderte direkt zum Wohle des Volkes in die Tasche des netten Herren und ich konnte meine Fahrt fortsetzen.
Der Rest ist schnell berichtet. Apfelkuchen gekauft, Computer abgeholt und in Tobati, der Töpferstadt Paraguay's, eine LKW-Ladung handgeformte Cottofliesen in Auftrag gegeben.
Am Abend schaute dann unser Computerspezialist Sebastian aus Caacupe noch vorbei und überzeugte sich selbst davon, daß die Computer wieder einwandfrei liefen. Das war natürlich der Fall und Marie war überglücklich ihren PC wieder brummen zu hören.

Freitag, 16. Januar 2009

frischer Fisch


Heute blieb unsere Küche kalt denn Albert, der deutsche Fleischer in Aregua, hatte zum Fischessen geladen. Es gab leckeren Tilapia, eine einheimische Fischsorte, die ich zwischen Karpfen und Barsch einordne und die sehr schmackhaft ist. Es wurde für jeden ein grosser Fisch, von etwa einem geschätzten kg, zubereitet. Für die ganze Portion Fisch incl.einem gemischten Salat verlangte Albert nur 25000,-Gs(4,-Euro).
Jeder, der mal nach Aregua kommt oder durchreist sollte unbedingt mal bei Albert vorbeischauen. Er hat neben Wurst und lecker Käse auch immer ein frisch gekühltes Bierchen im Kühlschrank.

Donnerstag, 15. Januar 2009

alltägliche Notwendigkeiten

Nachdem der Wecker pünktlich um 6.00 Uhr klingelte, war es noch furchtbar dunkel draußen, denn der Himmel war voller wassergeladener Wolken und es versprach ein regnerischer Tag zu werden. Das haben wohl auch unsere Maurer erkannt und blieben zu Hause, was bei Regen in Paraguay durchaus üblich ist. Wir nahmen den Regentag zum Anlass und fuhren in die Stadt Luque und wollten das längst fällige Bankkonto eröffnen. Nun wussten wir nicht, was die Bank genau von uns verlangt, um uns als Kunden zu akzeptieren. Wir fuhren also mit ein paar Unterlagen im Gepäck in Richtung Stadt. Unterwegs hielten wir noch bei unserer Krankenversicherung an und bezahlten unseren fälligen Monatsbeitrag für Januar (50000,-Gs,ca.8,50 Euro, für eine, bis zu 5-köpfige, Familie, enthalten sind fast alle Zahnbehandlungen, alle Notfallbehandlungen jeglicher Art,sowie normale Hausarztbesuche). Danach ging es direkt zur Bank. Entgegen allen Verlautbarungen, erklärte man uns, dass zur Eröffnung eines Kontos, lediglich eine Kopie vom Pass, ein Referenzkonto einer Bank sowie irgendein Eigentumsnachweis in Paraguay (Grundstück/ Haus, Auto oder Firmenanteil)notwendig ist, um in den Besitz eines Bankkontos zu kommen. Gesagt, getan und gemacht, alles kein Problem. Haben also nun ein Konto.
Da der Tag noch jung war fuhren wir noch zur Gemeinde um unsere fälligen Grundstückssteuern zu begleichen. Es wurden uns 70000,- Gs abgenommen für knappe 800qm Land, und das für ein Jahr.
Um die Mittagszeit schaute dann auch noch die Sonne, inklusive unserer Maurer vorbei und die Fundamentarbeiten fanden auch noch ihren Abschluss. Am Abend ging es noch zu einem zünftigen Skat in´s Pueblo de Sol wo wir den Regentag bei einem frischen Bier ausklingen ließen.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Ein ganz normaler Tag

Begonnen hat der Tag damit, dass 5.55Uhr eine Materiallieferung für unsere Baustelle vor der Tür stand und uns aus dem Bett holte. Hallo, wir leben in der dritten Welt????!!!!!
Dann brauchte Marie noch Material für ihren Bauch und fuhr zum Cornflakes und Milch kaufen in den nächsten Supermarkt. (eine Packung Nestle - Nesquik gleich 11900,- Gs für 270g bei einem heutigen Umrechnungskurs von 1:6300). Wiedergekommen ist sie mit ihrem Einkauf, aber hatte dafür keine Luft mehr auf dem Vorderrad ihres Motorrades, da sie ein mörderisches Loch auf der Strasse übersah. Auf dem Weg alambre (Wickeldraht 1 kg =13ooo,-Gs) zu kaufen, ging Helmut auch noch der Spritt aus und sie musste 200m zur nächsten Tankstelle laufen. Hier wird Service noch gross geschrieben und so brachte ein netter, attraktiver aber etwas älterer Tankwart, Helmut, nebst Benzinkanister und Trichter, wieder zum Auto und half ihr dieses zu befüllen.
Ich war derweil zu Hause bei meinen Maurern und schaute nach dem Rechten. Da rief mich doch der Peter an, dass wir für eine kleine Reperaturarbeit in seinem Bad, um 11.00 Uhr verabredeten waren. Sch…. Vergessen dachte ich und wollte nun, da Helmut mit unserem Auto unterwegs war, mit Paul seinem Motorrad fahren. (Maries Moped hatte ja einen Platten.) Da dieses aber seit 5 Wochen nicht bewegt wurde, sprang es auch nicht an. Nachdem alle meine Nachbarn, am Versuch das Moped zu reparieren gescheitert waren ließ ich mich von Peter abholen. Da auch sein Auto eine Stunde zuvor einen Unfall hatte zog er in die Weiten Paraguays und traf seinen Nachbarn. Voller Freude stellte er fest, dass er in Besitz eines funktionstüchtigen Fahrzeuges war; nein mehr noch, es war nigelnagel neu. Hupala ich komme vom Thema ab. Egal, jedenfalls holte er mich ab PUNKT.
Der Rest des Tages verlief normal und wir ließen den Tag, gemeinsam bei einem frischen Pilsen (paraguayisches Bier für ca.5000,- Gs pro Liter) ausklingen. Dafür hatte sich auch der Sven angekündigt aber sein Auto sprang nicht an. Es war auch keine Starthilfe durch ein anderes Fahrzeug möglich, weil sich bei diesem die Motorhaube nicht öffnen ließ.
An dieser Stelle grüssen wir ganz besonders Keek, Hirschi, Mahlke und Leines.
Spruch des Tages
Wer gerne mal eine Sternschnuppe sehen möchte, sollte öfter in den Himmel schauen, am besten im Dunkeln.

Montag, 12. Januar 2009

Der erste Spatenstich


Heute haben bei uns die Bauarbeiten für unser Gästehäuschen begonnen. Pünktlich 7.00Uhr rückte unsere, drei Mann starke, Maurertruppe an. Kurze Baubesprechung und dann ging es auch schon los. Die Bauleitung und das Sagen hat natürlich die Mama. Die Fertigstellung ist für Mitte Februar geplant. Wenn wir Glück haben spielt das Wetter mit und wir bekommen kein Bodenfrost.

Sonntag, 11. Januar 2009

die Ankunft in der neuen Heimat

Es waren noch 700 km bis zum Ziel unserer Reise. Um 5.30Uhr starteten wir zur letzten Etappe unserer Fahrt und erreichten um die Mittagszeit die Grenze zu Paraguay. Der Mietwagen wurde in Brasilien abgegeben und am 9.September um 12.00 reisten wir mit einem Taxi in Paraguay ein. Für die letzten 400km durch Paraguay charterten wir uns ebenfalls ein Taxi weil kein Mietwagen zu ergattern war. Nach harten Verhandlungen stand der Preis (200 Dollar) für unseren Fahrer fest.
Es war sehr eng (8 Koffer, 5 Personen und ein Hund) und die letzten 400 km waren noch einmal sehr anstrengend aber gegen 18.00 Uhr waren wir am Ziel angekommen.
Wir hatten ein Ferienhäuschen, auf der Granja Don Ernesto ca.50 km von der Hauptstadt Assuncion entfernt, angemietet welches für die nächste Zeit unser neues zu Haus sein sollte.
Auf geht´s in das neue Leben.

Donnerstag, 8. Januar 2009

die Fahrt durch Brasilien

Nach 10h Flugzeit und pünktlicher Landung sind wir in Brasilien angekommen.
Unser Hund Asta hatte den Flug auch schadlos überstanden und konnte mit uns problemlos in Brasilien einreisen. Vor uns lag nun eine mehrtägige Autofahrt von Salvador de Bahia über Sao Paulo nach Paraguay. Wir wählten den Landweg um unserem Hund das Umsteigen auf einem südamerikanischen Flughafen zu ersparen. Außerdem planten wir mehrere Stopps an der Atlantikküste Brasiliens um ein paar schöne Urlaubstage zu verbringen.
Von Deutschland aus mieteten wir einen VW-Bus T4 oder gleichwertig. Als wir nun unseren Mietwagen abholten wussten wir, wir sind in Latainamerika. Unter gleichwertig verstand die hier ansässige Autovermietung, das alle Autos mit einem VW-Zeichen gleichwertig mit einem T4-Bus seien. Vor uns stand (nagelneu, mit 900 km auf dem Zeiger) ein T1-Bus (VW Bulli-Flower Power) mit allen Einsparungen die man bei Extras machen konnte. So hatte unser Auto weder Servolenkung, Bremskraftverstärker oder Airbag. Ein Traum war eine KLimaanlage oder vielleicht sogar eine Heizung.Jetzt werden viele fragen: "Wofür braucht man in Brasilien eine Heizung?". Darauf werde ich etwas später nochmal zurück kommen.
Unser Detlef, so nannten wir liebevoll unser neues Auto, sollte uns nun 4000 km weit durch Brasilien nach Paraguay bringen. Unser erstes Hotel lag ca 50 km vom Flughafen entfernt. Nach anfänglichen Fahrschwierigkeiten im brasilianische Strassenverkehr und etwas Eingewöhnungszeit für das neue Auto haben wir es nach ca. 2 h Fahrzeit erreicht. Ein bischen ko aber zufrieden, den Flug hinter uns zu haben, ließen wir den Tag, bei einer erfrischenden Cola und natürlich für mich ein kühles Bier, ausklingen und freuten uns auf die nächsten Tage.
Für unsere Fahrt durch Brasilien bis zur paraguayischen Grenze planten wir ca.10 Tage ein. Das hieß,es lagen täglich ungefähr 400 km brasilianische Straßen vor uns. Wer einmal auf den Bundesstrassen von Brasilien unterwegs war, weiß daß Das ein gefährliches und anstrengendes Abenteuer ist und sehr viel Kraft und Nerven braucht.
Die Autos von der Grösse unseres Busses stellten keine Gefahr da, aber die fuhren auch selten auf diesen Srassen. Mir kam es so vor, als ob auf den brasilianischen Bundesstrassen nur lebensmüde LKW-Fahrer unterwegs waren, welche unwahrscheinlich hohe Unfallversicherungen gehabt haben müssen und diese schnellstmöglich kassieren wollten. Mir machte das Autofahren jedenfalls keinen Spass mehr und so entschied der Familienrat, die geplanten Urlaubstage zu kürzen und auf dem schnellsten Wege nach Paraguay, in die neue Heimat, zu fahren.
Nachdem wir am 8.September, gegen 12.00 Uhr Mittags Rio de Janeiro und danach gegen 16.00 Uhr Sao Paulo passierten, führte uns der Weg ins Landesinnere Brasiliens. Unser Ziel war es an diesem Tage noch die Hocheben von Curitibe hinter uns zu lassen.
Und dann ging es nur noch bergauf. Unser Tank war halb voll und vor uns lagen ca 50km Serpentinenstrasse Richtung Himmel. Nach ungefähr 20 km fuhren wir durch eine geschlossene Wolkendecke und mit der klaren Sicht war es vorbei.
Nun kommt der Punkt wo ich auf die fehlende Heizung zurück komme. Stellt euch jetzt mal vor, ihr fahrt mit dem Auto, im November, bei 5°C und Nebel durch den Harz und sitzt leicht bekleidet mit einem T-Shirt vorm Steuer........ So,.. und nun stellt euch vor es gibt keine Heizung und du siehst mit Erschrecken dass deine Tankanzeige auf Ende steht. Hinter mir sitzen meine Kinder, Paul und Marie, frieren und haben Hunger und neben mir sitzt meine Liebste und macht kluge Sprüche wie man sich auffärmt. Keiner von meiner Familie weiss bis dahin das der Tank gleich leer sein wird wenn nicht gleich eine Tankstelle kommt. Also die ganze Familie friert und ich offenbare Ihr dass wir keinen Spritt mehr haben. Da wurde es ruhig in unserem Spassmobil und alle sehnten eine Tankstelle herbei. Natürlich kam dann auch endlich Eine und wir hielten an und mussten mit Entsetzen feststellen dass sich diese Tankstelle im Umbau befand. Auf die Frage hin wann die nächste Tankstell kommt, sagte man uns:"in ca 35 km." Da wir den Kamm der Hochebene überschritten hatten und es bergab ging konnten wir hoffen dass wir es ohne Benzin bis zur nächsten Tanke schaffen. Es kamen aber immer wieder kleinere Anstiege wo ich das Auto nicht rollen lassen konnte und immer wieder Gas geben musste. Dann war der Motor aus.
Wir rollten ca. noch einen km Bergab und dann kam eine kleine Baustelle wo wir leise und ohne Motorengeräusche ausrollten. Mitlerweile war es dunkel , kalt sowieso, und wir wussten nicht wie weit es bis zur Zivilisation ist. Da kam ein älterer Mann auf uns zu und fragte ob wir irgendwelche Hilfe bräuchten. Ich erklärte ihm unser Problem und da unser super,tolles und fetziges Auto mit einem Flexfuelmotor ausgerüstet war konnte er uns helfen. Wir bekamen von ihm 2 Liter Alkohol und konnten unsere Reise fortsetzen. Nun erreichten wir auch sicher eine Tankstelle und konnten beruhigt weiter fahren. Beim Abendbrotessen erklärte man uns, dass das letzte Hotel vor der Grenze, welche noch ca 350 km entfernt war, in ungefähr 15 min Fahrtzeit zu erreichen ist und wir dieses ansteuerten. Es war wirklich das Letzte aber wir waren müde und so übernachteten wir, die letzte Nacht vor unserer Ankunft in Paraguay, in diesem "Hotel".
Wir lernten wunderschöne Strände und Orte Brasiliens kennen aber sahen auch viel Armut und Elend und erreichten, drei Tage früher als geplant, die Nähe der paraguayischen Grenze.

Mittwoch, 7. Januar 2009

das Kofferproblem

Am Abflugstag hatten wir nocheinmal ein kleines Problem mit einem Koffer oder besser einer kleinen Reisetasche. Jeder von uns hatte ein Handgepäckstück und war auch dafür verantwortlich. Wir hatten die Leibesvisitationen hinter uns gebracht und warteten am Ende der Sicherheitskontrolle auf die Ankunft unseres Handgepäcks. Plötzlich wurden die Sicherheitskräfte um ein Vielfaches verstärkt und es wurde etwas unruhig um uns herum. Man fragte uns ob wir all unser Gepäck hätten, und wir sagten wie selbstverständlich ja. Bis dahin wussten wir noch nicht was los ist und kümmerten uns auch nicht weiter darum. Plötzlich sollte das Flughafengelände geräumt werden weil eine kleine Reisetasche vor der Handgepäckkontrolle abgestellt wurde. Da sagte mir meine Tochter das ihre Tasche noch nicht bei ihr angekommen sei. Daraufhin fragte ich einen Sicherheitsmann wo denn die Tasche steht und siehe da der Kofferalarm wurde durch Marie´s Tasche ausgelöst welche sie dummer Weise vergaß auf das Förderband zur Durchleuchtung zu stellen und auf dem Boden davor stehen ließ.
Wir fingen uns ein paar böse Gesichter und Blicke ein durften aber unsere Tasche mitnehmen und machten uns schnell aus dem Staub.
Nun waren wir abreisefertig und stiegen in unseren Flieger der pünktlich startete und schon brausten wir los in Richtung Brasilien.

Montag, 5. Januar 2009

Der letzte Tag

Der Abreisetag stand lang Zeit fest.Unser Flugzeug sollte am
3. September von Frankfurt aus in Richtung Salvador de Bahia starten. Am 2.September wollten wir ganz gemütlich mit einem Mietwagen nach Frankfurt fahren und dort eine Nacht im Hotel schlafen um am nächsten Morgen, unsere grosse Reise, ausgeschlafen und ausgeruht, anzutreten.
Die Abschiedsfeier mit unseren Freunden legten wir vorsorglicher Weise vier Tage vor unseren Abreisetermin um genügend Zeit danach zu haben, die Koffer zu packen und das Haus leer zu räumen. Aber es kommt immer anders als geplant und so waren wir einen Tag vor der Abreise immer noch beim Abschiednehmen.
Am Morgen der geplanten Abreise von Neuenhagen nach Frankfurt war noch kein Koffer gepackt und es waren noch nicht alle Zimmer geräumt. Ausserdem hatte sich die Spedition um 14.00 Uhr angemeldet um unsere Umzugskartons und unseren Kühlschrank für die Verschiffung abzuholen. Aber auch da fehlten noch diverse Kartons und es waren noch nicht alle Sachen verstaut. Es herrschte also mittleres Chaos und ich hatte keine Ahnung wie wir das alles rechtzeitig schaffen sollten.
Ausserdem musste ich auch noch zur brasilianischen Botschaft und die Gesundheitspapiere unseres Hundes beglaubigen lassen. Und dann war da noch der Mietwagen, der bis 12.00 Uhr Mittags abgeholt werden musste.
Irgendwie haben wir aber doch alles auf die Reihe bekommen und der Mietwagen stand wie geplant um 15.00 Uhr bepackt und abfahrbereit vor der Tür. Nun hieß es Abschied nehmen von den Sachen die uns ans Herz gewachsen waren. Ein paar Tränen kullerten auch als wir uns von Rene, Michi, den kleinen Hirschens, Schäfchen und Ziegler verabschiedeten. Und dann konnten wir endlich durchstarten.
Ein kleines Problem gab es aber noch. Die brasilianische Botschaft konnte mir die beglaubigten Gesundheitspapiere nicht gleich mitgeben weil angeblich der zuständige Bearbeiter nicht im Hause war und so mussten wir nocheinmal einen Abstecher nach Berlin machen, wo wir dann die Papiere ausgehändigt bekamen.
Auf dem Weg zur Botschaft mussten wir ausserdem feststellen daß das Auto welches wir gemietet hatten ein bischen klein geraten war und wir irgendwie einen Koffer einsparen mussten um halbwegs komfortabel nach Frankfurt zu reisen. Das mit dem Koffer einsparen funktionierte auch durch neue Stapeltechniken und Umpacken verschiedener Sachen. Nun konnten wir einen Koffer in Berlin lassen. Mein holdes Weib hatte dann die fantastische Idee den Koffer einfach dort vor der brasilianischen Botschaft unter Beobachtung mehrerer Überwachungskameras an die Mülltonnen zu stellen.....????!!!!!!!


Natürlich taten wir das nicht weil wir ja an diesem Tag noch in Frankfurt ankommen wollten.
Es war gar nicht so einfach, einen geeigneten Platz für unseren Koffer in Berlin zu finden. Wir stellten ihn letztendlich in einem Wohngebiet geöffnet an die Mülltonnen. Ich hoffe nicht, daß wir uns damit strafbar gemacht haben, aber wer weiß, wahrscheinlich steht das illegale Entsorgen von Koffern unter hoher Strafe.
Jetzt konnte es endlich in Richtung Frankfurt am Main gehen wo uns Ulli, ein alter Freund aus der Lehrzeit meiner Frau, erwarttete.
Nach 5 Stunden Fahrtzeit waren wir in Frankfurt und wurden mit einem leckeren Abendessen und einem frischen Bier empfangen.
Der vorläufig letzte Tag in Deutschland war geschafft und unserer Reise nach Paraguay stand nichts mehr im Weg.
Auf gehts.