Donnerstag, 21. April 2016

Wie der Stahl gehärtet wurde

Als ich gestern Abend meinen Rasenmäher über den englischen Rasen schob, sah ich wie meine liebe Frau mit der Forke durch die Landschaft lief.
Die Forke, ein oft gebrauchtes Gerät von mir und weniger von meinem Weib. Aber sie wollte allem Anschein nach ein kleines Feuerchen machen und das Gestrüpp damit zusammen klauben.
Kurze Zeit später saßen wir dann gemeinsam, in der Abenddämmerung am Lagerfeuer.
"Wo hast du denn die Forke?" Ich wollte noch ein paar Äste nachlegen und brauchte nun auch die vierzinkige Gabel.
"Die muss hier irgendwo sein. Ich hatte die hier hingestellt." Nachdem ich verzweifelt die Gegend ums Feuer abgesucht hatte, nahm ich dann doch die Hände und holte mir ein paar tiefe Kratzer an dem stacheligen Gesträuch.
Die Forke jedenfalls, tauchte gestern Abend nicht mehr auf.
Heute Morgen suchte ich nochmals nach meiner geliebten Mistgabel, doch Nichts, keine Spur von dem landwirtschaftlichem Gerät.
Meine letzte Hoffnung war die kalte Asche und die letzten Überreste des gestrigen Feuers.
Und siehe da, ein wenig in der Asche gestochert und meine geliebte Forke kam wieder zum Vorschein. Nur der Stiehl war nicht mehr da.
Ich stellte meine Frau natürlich zur Rede.
"Jetzt hast du eine Forke mit bestens gehärtetem Stahl."
Was soll ich da noch sagen?
"FRAUEN"

Dienstag, 19. April 2016

IKEA in Paraguay

Helmut wünschte sich eine neue Küche. Mehr Arbeitsfläche sollte es sein und ein Geschirrspüler wäre auch toll. Ihr Wunsch ist mir Befehl und so standen wir beim letzten Deutschlandbesuch in den heiligen Hallen von IKEA und stöberten in der Küchenabteilung des schwedischen Einrichters.
Kurze Zeit später hatten wir dann auch alle Küchenteile im Auto verstaut und nun galt es nur noch diese nach Paraguay zu bekommen.
Im Vorfeld meldeten wir bereits eine Containerbeiladung an und reservierten uns bei der Firma Kunzman 1,5 kbm Platz in einem Container mit Ziel Paraguay.
In der letzten Woche konnten wir unsere Küche ohne Komplikationen in Empfang nehmen und diese steht nun zur weiteren Verschraubung bei uns auf der Farm.
Gestern dann der Startschuss zum Küchenumbau 2016 und kurze Zeit später herrschte auch gleich Baustellenstimmung.
Die Elektrik muss neu gemacht werden, die Wasserinstallation umgelegt und Fliesen sollen auch in die neue Küche. Es gibt also einiges zu tun, bis der neue Herd das erste Mal entfacht wird.
Nun werden einige fragen, gibt es denn keine Küchen in Paraguay? Natürlich gibt es hier auch Küchen. Doch wir haben gerechnet und verglichen und am Ende war die Küche aus Deutschland, trotz Frachtkosten, bedeutend günstiger und von besserer Qualität.
Mal schauen, wie es sich am Ende in der neuen Küche kocht.

Sonntag, 10. April 2016

Vegetarisch oder lieber omnivorisch durch Paraguay

Gleich einmal vorne weg:"Wir sind keine Vegetarier." Das bedeutet aber nicht, dass wir Obst und Gemüse meiden, ganz im Gegenteil.
Doch Paraguay macht es einem nicht einfach, immer schmackhaftes Grünfutter auf den Tisch zu bekommen. Wer in der Hauptstadt oder deren Dunstkreis lebt, hat da noch einen gewissen Vorteil, denn die Supermärkte in und um Asuncion haben eine, mehr oder weniger, gute Auswahl an pflanzlicher Kost. Ob diese nun immer aus natürlichem Anbau stammt, wage ich zu bezweifeln und auch der Preis ist nicht unbedingt für die Geldbörse aus Zwiebelleder.
Wer aber in der tiefen Pampa, da wo sich Hase und Fuchs "Gute Nacht"sagen, lebt, hat es schon sehr schwer frisches Gemüse käuflich zu erweben. Tomaten, mal glatt - mal schrumpelig, gibt`s eigentlich immer, so wie auch Gurken, Paprika, Kartoffeln oder Weißkohl. Doch das war`s dann auch schon. Ok, vielleicht noch einen Apfel, Birne oder ein paar Bananen.
"Aber in Paraguay wächst doch immer alles." Wie oft habe ich das schon gehört. Das ist natürlich absoluter Blödsinn.
Wir haben inzwischen sieben Jahre Kleingartenerfahrung in der Tasche unserer Gärtnerschürze und können sagen, dass es  nicht leicht ist in Paraguay sein Gemüse selbst anzubauen, geschweige denn, sich davon zu ernähren.
"Aber es scheint doch immer die Sonne?!" Das stimmt wohl fast, aber auch die liebe Sonne macht den Pflanzen, gerade im Sommer, arg zu schaffen.
Und wenn die Sonne mal nicht scheint, kommen Regenfälle, welche sich gewaschen haben und den Pflanzen oft die Wurzeln auswaschen oder gar das ganze Grün begraben.
Bleiben noch die kleinen Tierchen, welche ebenfalls eine Vorliebe für frisches Gemüse haben und oftmals binnen kürzester Zeit die Arbeit von einer Woche schnell zunichtemachen.
"Aber dagegen gibt es doch die verschiedensten Insektengifte." Hallo, ich glaube nicht, dass diese im Sinne eines Vegetariers oder gar Veganer sind.
"Betrachtet man den Verdauungstrakt, das Gebiss oder den Speichel des Menschen, ist dieser, vom Ursprung her, ein reiner Pflanzenfresser. Der Mensch kann nur mit Hilfe des Feuers Fleisch zubereiten." Stopp!!!
Mein Verdauungstrakt hat noch nie ein Problem mit einem saftigen Steak gehabt. Wenn ich mich an einer Hühnerkeule festbeiße, ähnelt dies schon etwas einem Raubtier und mir läuft das Wasser im Munde zusammen, wenn ich an überbacke Ziegenkeule denke.
Und das Fleisch nur mit Hilfe von Feuer zubereiten? Quatsch mit Sahnesoße, ich sage da nur Carpaccio oder Hackepeter.
Meine lieben vegetarischen Freunde. Am Anfang unserer Zeit, hatten wir nichts anderes zu tun, als uns auf die Suche nach Beeren und leckeren Früchten zu machen. Zwischendurch ein bisschen mit dem Partner oder der Partnerin flirten, schlafen und dann wieder Futter sammeln. Damals ging das noch mit dem Pflanzenfressen. Aber heute?
Am Ende trifft jeder die Entscheidung, ob Traube oder Taube für sich selbst.
Ich für meinen Teil bin, und werde wohl auch weiter "ein Arroganter Wurstmacher", wie ich neulich in einer interessanten Rezension von Manuela B. genannt wurde, bleiben.
In diesem Sinne, einen schönen verbleibenden Sonntag. Bei uns gibt`s  geschmorte  Ziegenrippe in deftiger Gemüsesahnesoße, mit Käse überbacken. Dazu frischen Weißkrautsalat und frisch gepressten Apfelsinensaft. Ich glaube die Mischung macht`s.