Freitag, 30. April 2010

Alltag auf der Farm

Die Gänse gehen die Gegend erforschen und werden wieder nach Hause gebracht.Die neuen Hühnerküken schlüpfen und brauchen viel Zuneigung.Die Kühe werden von der Weide geholt und Marie findet Gefallen an der Landwirtschaft.Verletzungen kommen vor und einem Splitter geht es mit dem Messer an den Kragen.Morgen kommt Helmut wieder(freu,freu) und an meinem letzten Abend als Strohwitwer, gehts zum Livekonzert von Ramonita Vera. Wie, kennt ihr nicht? Ich auch nicht, aber in Kürze.

Mittwoch, 28. April 2010

ich bin kein Elektriker

Strom tut weh. Das ist meine Erfahrung und ich fasse alles, was mit Strom zu tun hat, nicht an. Helmut ist die Frau, für alles Elktrische bei uns in der Familie, aber sie ist gerade weit weg und heute früh, kam kein warmes Wasser mehr aus der Dusche.
Bei uns auf dem Land haben wir einen, in Paraguay gebräuchlichen Duschkopf, der das Wasser mittels Strom erwärmt. Man kann zwischen warm und nicht ganz so warm wählen.
Aber heute kam nur noch gar nicht mehr warm aus der Brause. Das Ding war also kaputt und ich nahm allen Mut zusammen und trennte die Stromversorgung zum Duschkopf.
Das klappte auch ohne AUA und ich ging noch einen Schritt weiter. Ich zerlegte den Duschkopf in seine Einzelteile und fand tatsächlich die Fehlerquelle.Der Heizspirale waren die Kontaktklemmen durchgerostet und es konnte kein Strom mehr fliessen.
Ich nahm die kaputten Teile und fuhr in die nächste Ferreteria, wo man mir promt für 20.000Gs, eine neue Heizspirale verkaufte.
Schnell war die wieder eingebaut und der Überkopftauchsieder war wieder funktionsbereit.Nun wurde es noch einmal spannend, denn ich musste die elektrische Anlage wieder anschliessen und in Betrieb nehmen. Aber auch das klappte prima und ich stellte mich selbst zum Probeduschen zur Verfügung.
Ich könnte diesen Post nicht schreiben, wenn das Probeduschen in die Hose gegangen wäre, aber ich bin jetzt sauber und stolz auf meine Arbeit.

Dienstag, 27. April 2010

heute war Waschtag

Nach fünf Tagen Regenwetter, schien heute endlich wieder die Sonne und bei meiner Fahrt auf unsere kleine Farm, sah ich viele, bunt geschmückte Zäune und Bäume. Endlich konnte man wieder Wäsche waschen und sie zum trocknen in die Sonne hängen.Natürlich gibt es in Praguay Wäscheleine und Wäscheklammer, aber der Stacheldrahtzaun ist immer eine gute Alternative.

Montag, 26. April 2010

"Chacomer" in Asuncion

Marie's Roller braucht neue Gummis am Lenker, aber in den kleinen Ersatzteilläden in unserer Nähe, waren diese nicht zu bekommen. Also fuhr ich heute in die zentrale Geschäftsstelle von Chacomer, in Asuncion.Hier, an der der Avda. Eusebio Ayala, findet man alles, von der Fahrradpedale bis zur Harley Davidson.In dem gut sortierten Geschäft, zeigte ich dem Verkäufer das gesuchte Teil und schnell hatte er das passende Ersatzteil gefunden.
Heinz, der mich heute begleitete, war begeistert von den Quads und musste auch gleich einmal Probe sitzen.Für Motorrad- und Tuningfans eine gute Adresse und immer einen Besuch wert.

Samstag, 24. April 2010

Apfelsine und Co.

Herbstzeit ist Erntezeit, auch hier in Paraguay. Die Zitrusfrüchte werden reif und in diesem Jahr fällt die Ernte besonders gut aus.
Ob Chinoto, Pomelo, Apfelsine oder Mandarine, unsere Bäume hängen voll und da wir nicht alle essen können, werde ich auch Saft daraus machen.Wie ich den Saft haltbar bekomme, ob einfrieren oder einkochen, muss ich noch ausprobieren.

Fertigbeton

In Asuncion soll es ein Betonwerk geben. Wo es ist, habe ich noch nicht heraus gefunden. Aber dafür, habe ich eins in Aregua entdeckt.Moderne Siloanlagen sucht man vergeblich, denn der Fahrmischer wird mit der Hand bestückt. Die Betonmischung wird nicht mit der Waage überprüft, sondern mit Eimern wird das Mischungsverhältnis eingestellt. Hauptsache es verzählt sich niemand und der Wasserschlauch wird rechtzeitig zugedreht.

Schmuddelwetter

Mein gestriger Weg zur Arbeit, erinnerte mich ein wenig an Tage in Deutschland. Regentrübes Wetter und 14°C.Das ist eine Sache, die ich gewiss nicht vermisse, die man aber auch schnell vergisst.

Donnerstag, 22. April 2010

Sicherheit im Strassenverkehr

Wird man von der Verkehrspolizei in Paraguay angehalten, wird neben Führerschein und Feuerlöscher auch das Warndreieck verlangt. Wenn dann die Polizei auch noch in Geldnot ist, sagen sie, dass zwei Warndreiecke mit an Bord sein müssen und halten einem den Paragrafen vor die Nase. Geschickt werden dabei die Worte "en caso de emergencia"(im Notfall) mit dem Daumen abgedeckt.
Im Klartext, im Fahrzeug mitzufühern ist ein Warndreieck und im Notfall sind zwei Warndreiecke aufzustellen.
Wie ein Warndreieck nun auszusehen hat, wird nicht definiert. Oft schon habe ich erlebt, dass man als Warndreieck auch einen Ast auf die Strasse legt.Dieser Bus hat also seine Pannenstelle ordnungsgemäss abgesichert, denn neben Warndreieck hängt zusätzlich ein grüner Zweig am Heck des Colectivo.
Ich denke mir, dieser grüne Ast stammt noch aus Zeiten, als es noch keine modernen Warndreiecke gab und sagt aus:"Achtung, die Strasse ist gefährlich weil schon zugewachsen."

Mittwoch, 21. April 2010

Ernestos erster Arbeitstag

Die Hälfte meiner Strohwitwerzeit habe ich rum und ich bin nicht verhungert oder verdurstet. Jeden Tag Spaghetti mit Tomatensosse kann also nicht so schlecht sein. Aber trotzdem ist da eine Sache, die mir fehlt.
Unser Stier hat es da besser. Er ist jetzt zwei und ein halbes Jahr alt und hatte heute den Spass, auf den ich noch 10 Tage warten muss.Er ist noch jung und unerfahren, und da mussten wir ein bischen bei der Arbeit nachhelfen. Die Kuh wurde kurzer Hand im Koral festgebunden und Ernesto konnte Zärtlichkeiten mit ihr austauschen.
Dass eine Kuh brünftig ist merkt man daran, dass sie immer die Nähe zum Angebeteten sucht und auch ihre Muhgeräusche sind intensiver und wolllüstiger. Warten wir ab, ob es geklappt hat und sich in 9 Monaten Nachwuchs einstellt.

Sonntag, 18. April 2010

Warum ist die Banane krumm

Unsere Banane blüht und jetzt kann man schön sehen, warum die Banane krumm ist.Für Alle die es noch nicht wussten. Der Blütenstand zeigt nach unten und wenn die Banane reift, wächst sie in Richtung Sonne. Das hätten wir dann auch geklärt.

Samstag, 17. April 2010

durchschaut

Es werden immer mehr Menschen, die Europa oder Deutschland den Rücken kehren und eine neue Heimat suchen. Heute morgen, bei einem Kaffee im Hotel El Tucan unterhielten wir uns auch über dieses Thema und kamen auf eine neue Theorie. Seit einigen Tagen, sind die Flughäfen in vielen Teilen Europas geschlossen. Eine Aschewolke eines Vulkan's wird als Grund dafür genannt.
Vielleicht haben aber auch Merkel und Co. einfach mal diese geniale Idee ausgehäckt und diesen Teil erfunden, um dem Auswandererstopp Einhalt zu gewähren. Eine überlegung ist es wert, oder?

Freitag, 16. April 2010

falscher Gruss, an falscher Stelle?

Der Daumen nach oben, bedeutet bei den Tauchern alles ist ok. In Deutschland macht man so, wenn man etwas spitze, oder toll findet. Hier in Paraguay, ist es ein ganz normaler Gruss.Als ich heute durch Aregua fuhr, kam mir ein Trauerzug entgegen. Vorne weg wurde der Sarg getragen und ich erkannte meinen Nachbarn als einen der Sargträger. Auch er sah mich und da die rechte Hand besetzt war, grüsste er mich mit der linken Hand, den Daumen nach oben. Aus Gewohnheit, erwiderte ich den Gruss, natürlich auch mit gehobenem Daumen.
Auch wenn die Sache einen traurigen Beigeschmack hat, aber ich musste danach ein wenig schmunzeln und dachte mir, wie wäre es, wenn das jetzt in Deutschland gewesen wäre.

noch 56 Tage

Südafrika ist nicht mehr lang hin und das fussballbegeisterte Paraguay, heizt schon mal ordentlich vor. Viele Werbeplakate drehen sich um die Fussballweltmeisterschaft, bei der Paraguay, im ersten Gruppenspiel am 14.06.2010, auf den "noch" Weltmeister Italien trifft und gewiss für eine Überraschung sorgen wird."Jedes Hemd braucht seine Geschichte", steht auf diesem Plakat und in Guaranie wird gesagt,"wir sind alle Albirroja(weissrot)". Warten wir es ab, ob unsere "Albirrojas" in Südafrika Geschichte schreiben, denn nichts ist unmöglich.

Donnerstag, 15. April 2010

Gänsehaut

So langsam gehen wir auf den Winter zu und während das Thermometer am Tage 28°C anzeigte, rutschte es gestern Nacht auf 15°C runter. Die Paraguayer kennen ihren Wettergott und haben immer eine dicke Decke dabei.Die nächsten Tage, werden aber wieder warm, mit angesagten 30°C und meine Socken bleiben noch im Schrank.

Mittwoch, 14. April 2010

Männerwirtschaft

Helmut hat mich verlassen und ist für ein paar Tage nach Deutschland gereist.
Bis sie wieder kommt, schmeiss ich hier den Laden alleine und gestern ging es mit voll besetztem Auto auf's Land. Paul mit seiner Freundin und seinem Kumpel begleiteten mich und Heinz, der für ein halbes Jahr in Paraguay weilt, schloss sich uns an.
Heute habe ich auch gleich alle eingespannt und jeder bekam seine Aufgabe.
Rosa war für's Kochen zuständig und bereitete uns ein lecker Mittagessen.Heinz meldete sich freiwillig zum Rasen mähen und stellte die Ordnung auf der Wiese wieder her.Paul und Derlis bewaffneten sich mit Schippe und Spaten und beendeten die Erdarbeiten am Teich.Natürlich hatte auch ich meine Aufgabe und neben der Arbeitsverteilung, baute ich weiter am Ofen.
Nach getaner Arbeit ist gut ruhn und da ist unser Bach der ideale Ort.Helmut, du siehst, wir haben alles im Griff und du brauchst dir keine Sorgen machen. So, und jetzt gibt es ein lecker Bierchen zum Feierabend.

Sonntag, 11. April 2010

Bauch "frei"

Es gibt viele schöne Fotomotive in Paraguay, aber selten bekommt man so viele, schöne Bäuche vor die Linse.

Samstag, 10. April 2010

bezahlbarer Kopfschmuck

In Paraguay ist Fussball Volkssport Nummer eins und natürlich halten die Fussbälle nicht ewig. Wegschmeissen muss man den kaputten Ball aber nicht gleich, denn umfunktioniert zum Hut, stellt er eine hübsche Kopfbedeckung dar.Man muss nicht Lagerfeld oder Gucci heissen, um neue Trend's zu kreieren.

Donnerstag, 8. April 2010

ein Ofen muss her

"Ich will ein Ofen mit Ofenbank" Helmut's Wunsch ist mir Befehl und so bin ich, seit zwei Tagen, am Ofen bauen. Für mich völliges Neuland, aber Internet und ein paar Bücher helfen weiter. Gemauert wird nur mit Lehm, welcher auf unserer kleinen Farm überall zu finden ist. Die warme Luft wird über einen Zug unter der Sitzbank durchgeführt, bevor sie dann nach draussen, in den Schornstein zieht.Nach zwei Tagen "harter Arbeit", steht die Bank und das Podest für den Feuerraum.Bevor weiter gebaut werden kann, muss ich noch eine Ofentür besorgen. Solange ruht die Baustelle, aber Eile ist geboten, denn der Winter lässt nicht mehr lange auf sich warten und der Ofen braucht noch vier bis sechs Wochen zum austrocknen.
Ob der Qualm dahinzieht, wo er soll und ob die Konstruktion unser Häuschen heizt, wird sich zeigen, doch ich bin zuversichtlich und stapel schon mal das Brennholz.

Adios

Es war die erste Beerdigung für mich in Paraguay. Unsere Nachbarin, gleichzeitig Schwiegermutter unseres Capataz, verstarb vor zwei Tagen und wurde gestern beerdigt. Hier ist es üblich, den Verstobenen zu Hause aufzubahren, damit alle Freunde, Verwandte und Bekannte noch einmal Abschied von ihm nehmen können.
Es wurde viel geweint bevor es dann, vorbei an der Kirche zum Friedhof ging.Nocheinmal wurde Abschied genommen, bevor der Sarg in die Gruft gelassen wurde. Die Gruft wurde nicht mit Erde gefüllt, sondern zwei Maurer waren vor Ort und mauerten, mit Steinen das Grab zu. Je nach Geldbeutel der Familie, wird hier dann später die Grabstätte gestaltet.
In Paraguay werden die Verstorbenen schnell beerdigt, denn nur zwei Tage, haben die Angehörigen Zeit, dem Toten seine letzte Ruhestätte zu geben.
Eine Erfahrung mehr, in Paraguay die sich nicht so oft wiederholen muss.

Dienstag, 6. April 2010

Geldanlage in Paraguay

Festgeld anlegen und das für 21%. Geht nicht? Geht doch.
Beim heutigen Einkauf in Quiindy, entdeckten wir die hier ansässige Cooperativa "COOPERSANJUBA LTDA". Da sie die Nächste ihrer Art, in unmittelbarer Nähe unserer kleinen Farm, ist, waren wir neugierig und informierten uns über ihr Angebot und ihre Konditionen.
Wir wurden sehr freundlich bedient und gingen mit einem Antragsformular für Mitgliedschaft und einem Bericht, über die kompletten Bilanzen der letzten drei Jahre wieder nach Hause.
Beim durchstöbern, fand ich auch den aktuellen Zinssatz für Festgeldkonten.Ab 100.000.000 Gs, angelegt für 6 Jahre, zahlt die Cooperativa 21% Zinsen, die man sich entweder monatlich auszahlen lassen kann, oder weiter verzinsen lassen kann.
Wie lange es diese Cooperativa geben wird, oder ob irgendwann der Guaranie den Dollar ablöst, weiss niemand, aber eine Erfahrung habe ich in meinem Leben gemacht:"Vertrauen wagen, heisst überleben können."

Sonntag, 4. April 2010

Osterspaziergang

Es war ein trüber Ostersonntag heute, ohne viel Sonnenschein und mit Temperaturen um 25 °C nicht gerade warm. Ideal für einen Osterspaziergang.
Wir machten einen Spaziergang durch Aregua und schauten uns dabei eine Austellung junger Künstler an, die seit einigen Tagen an der Hauptstrasse zu besichtigen ist.Über Kunst lässt sich bekanntlich streiten deshalb ohne Kommentar einige Beispiele.Es war ein entspanntes Osterfest und der morgige Ostermontag ist hier ein ganz normaler Montag und alles läuft wieder in geregelten Bahnen. Wir haben schon die Taschen gepackt, denn für uns heisst es wieder, raus aufs Land.

Donnerstag, 1. April 2010

einkaufen am grünen Donnerstag

Wir befinden uns mitten in der "Semana Santa" und morgen, am Freitag, haben alle Geschäfte geschlossen. Obwohl am Samstag viele Supermärkte wieder ihre Pforten öffnen, kauften heute die Paraguayer ein, als ob es ihr letzter Karfreitag wird und die Supermärkte waren rammeldicke voll.Uns fehlte eigentlich nur etwas Brot, aber da waren wir sichtlich nicht allein.Am Ende haben wir aber allles bekommen, was wir brauchten und die Osterfeiertage können beginnen.
Auch die Hasen haben morgen frei, bevor sie am Sonntag die Eier verteilen müssen und hatten noch ein Lächeln für mich über.Wir wünsche allen unseren Lesern, ein fröhliches, friedliches und schneefreies Osterfest und einen guten Start in den April.
Marie, Paul, Helmut und Kay

Klimaerwärmung????

Es war gestern ein lauer Spätsommerabend mit Temperaturen um 25°C und in der Nacht drehte der Wind auf Süd und brachte extrem kalte Luft auf unsere Ranch.
Heute Morgen staunten wir nicht schlecht, als unsere kleine Farm mit einer 1,5 cm dicken Schneedecke überzogen war.Die Uhren laufen noch nach Sommerzeit, aber die Natur scheint sich schon auf den Winter einzustellen. Unseren Tieren schien das kalte Zeug nicht's auszumachen und sie stapften ungestört durch den frischen Schnee. Ich holte mir schnell einen dicken Pullover und wollte noch ein paar Fotos machen, aber die Sonne zeigte dem Winter ihre heisse Schulter und in kürzester Zeit schmolz die weisse Pracht wieder dahin.
Für den kommenden Montag sind wieder Temperaturen um Null Grad angekündigt und wir wollen hoffen, dass uns nicht so ein Winter droht, wie Deutschland ihn, in diesem Jahr erlebte.