Donnerstag, 29. November 2012

Weltuntergangsparty am 21.Dezember

Es regnet wie aus Eimern heute Morgen und man könnte denken die Welt geht unter. Dabei ist es doch noch etwas Zeit bis zum 21. Dezember.
Apropos Weltuntergang. Was macht man an solch einem Tag? Und wann genau geht die Welt unter? Nach meinen Berechnungen müsste das zwischen 8.00Uhr und 9.00Uhr paraguayischer Zeit sein.
Wir haben beschlossen den Tag nochmal richtig zu feiern und jeder kann sich einklinken. Einen passenden Ort haben wir auch schon gefunden. Wir treffen uns um 8.30Uhr am letzten Kreisel in Ybycui und fahren dann nach la Rosada zum Wasserfall "Salto Minas". Es wird keine kommerzielle Veranstaltung. Jeder kann dabei sein und bringt das mit was er er zum essen und trinken braucht. Empfehlenswerte Ausrüstung sind Helm und Schwimmflügel und vielleicht ein Zelt. Bei fragen ruft mich einfach an oder schickt mir eine Mail.
So, und wir müssen jetzt die Rucksäcke packen, denn morgen lernen wir das Girl von Ipanema kennen.

Dienstag, 27. November 2012

Lomiteria y Bar "Walter"

Von Freitag bis Sonntag waren wir wieder einmal in unserer alten Heimat Aregua. Es hat sich einiges getan, in der Hauptstadt des Departamentos Central und die kleine Töpferstadt hat sich mächtig rausgemacht. In diesen Tagen zieht besonders der Weihnachtsmarkt viele Besucher in die kleine Stadt.
Und wenn man schon mal da ist, sollte ein Besuch der neuen Playa Municipal nicht ausgelassen werden, wo besonders am Abend ein kleiner Spaziergang, wenn man die Mücken unberücksichtigt lässt, sehr romantisch sein kann.
Doch wir waren nicht zum Vergnügen in Aregua, sondern unsere Tochter Marie brauchte Hilfe.
Ihr Freund Walter hat einen kleinen Hamburgergrill, der jeden Abend viele hungrige Mäuler stopft und bei dem Marie, neben ihrem Studium mit aushilft und sich ein paar Groschen dazu verdient. Nun wollen die beiden ihr Angebot erweitern und auch Getränke mit anbieten. Ein passendes Grundstück wurde angemietet und es fehlte nur noch eine kleine Bar. Und da waren nun Papa und Mama gefragt. Preiswert und schnell sollte ein Häuschen entstehen und so packte wir Kettensäge und Wasserwaage in die Werkzeugtasche und gingen ans Werk. Am Samstag Morgen sah es hier noch so aus.
Schnell war Zu- und Abwasser verlegt, bevor Palmenstämme das Grundgerüst für die kleine Bar bildeten.
Dann wurden die Bodenplatte für Bar und Toilettenhäuschen gegossen.
Die Wände der Bar wurden nun mit Sperrholzplatten verkleidet und als Toilettenhäuschen diente ein altes, ausrangiertes Bushäuschen, welches wir wieder zusammen nagelten.
In der Nähe wurden ein paar Bambusstämme geschlagen, welche dann an den Wänden der Bar zum Einsatz kamen. Am späten Sonntagnachmittag machten wir dann Feierabend und übergaben die Baustelle an Marie und Walter.
Jetzt fehlt nur noch das Dach und ein bisschen Farbe. In zwei Wochen wollen die beiden eröffnen und sie hoffen auf viele Gäste und ich natürlich auf ein lecker Freibierchen für mich.

Donnerstag, 22. November 2012

Sonnenschirm für kleine Leute

Ein Sonnenschirm für den Pool musste her. Helmut nahm sich dieser Aufgabe an und wollte diesen selber bauen. Das Dach sollte mit Gras, welches wir bei Bekannten schnitten, gedeckt werden. Die Unterkonstruktion wurde aus Bambus zusammengezimmert. Wenn Helmut sich etwas in den Kopf gesetzt hat, lass ich sie lieber machen und mische mich besser nicht ein und so konnte sich das Ergebnis auch sehen lassen.
Und dann wollte ihr doch ein wenig unter die Arme greifen. Der Stamm für den Schirm musste mit der Kettensäge auf Höhe geschnitten werden und nach schnellem überlegen setzte ich die Säge an meiner markierten Stelle an. Als wir den Schirm danach auflegten und befestigen wollte, sah die ganze Sache etwas komisch aus.
Der Sonnenschirm sieht gut aus, doch irgendwie ist alles ein wenig niedrig geraten. Der Stamm war zu kurz(aber nur auf der einen Seite) und nun muss ich das irgendwie wieder richten. Hätte ich mal meine Finger  aus Helmuts Projekt gelassen oder vielleicht doch ein lecker Bierchen weniger vorm messen geschlürft.

Dienstag, 20. November 2012

"Claro" und die Geduldsprbe

Vor 5 Monaten unterschrieben wir einen Vertrag bei "Claro", über die Bereitstellung von ca. 50 Fernsehprogrammen über Satellit. Die Installation der Antenne und die Programmierung des Modems waren überraschend innerhalb von zwei Tagen erledigt. Ich freute mich auf die Fußballeuropameisterschaft, die gerade begann, doch an Stelle spannenden Fußballspielen, wurden überall die Debatten des paraguayischen Parlaments, über die Amtsenthebung des damals amtierende paraguayische Presidenten Lugo gezeigt. Egal, Deutschland wurde eh kein Europameister.
Während in der ersten Woche noch alle Programme problemlos liefen, stiegen in der zweiten Woche nach und nach immer mehr Kanäle aus, bis nach 14 Tagen der Bildschirm schwarz blieb. Wir riefen die Servicenummer von "Claro" an und ein Mitarbeiter von "Claro" versuchte am Telefon die Fehlerquelle zu erforschen. Ohne Erfolg und man versprach uns einen Techniker vorbei zu schicken. Nach einer Woche tat sich aber nichts und wir fuhren zur Geschäftsstelle in Quiindy und legten unser Anliegen vor. Es wurde uns für den nächsten Tag der Besuch eines Technikers versprochen. Die nächsten zwei Wochen ließ sich wieder kein Claromitarbeiter bei uns sehen, dafür aber flatterte die zweite Rechnung ins Haus. Zwei Wochen hatten wir bewegte Bilder auf unserem Bildschirm, doch bezahlen sollten wir nun inzwischen 2 Monate. Wieder beschwerten wir uns im Büro in Quiindy und drohten mit der Kündigung des Vertrages, wenn in den nächsten Tagen nichts passieren würde. Wieder wurde ein Techniker bestellt und wieder warteten wir vergeblich. Jetzt sagte man uns, dass wir doch erst einmal unsere Rechnung bezahlen sollten, bevor ein Techniker zu uns kommen würde. Dieses Spiel ging nun vier Monate, wobei die Rechnungen immer pünktlich zugestellt wurden. Jetzt hatten wir irgendwie keine Lust mehr auf fernsehn und wollten den Vertrag kündigen. In der Geschäftsstelle in Quiindy, sagte man uns nun, dass wir dafür in die Hauptstelle nach Asuncion müssen.
Ich packte die Fernbedienung und den Reciever in meinen Rucksack und machte mich auf den Weg in die Hauptstadt. Meine Mutter begleitete mich, da sie mit unserer Tochter Marie einen kleinen Einkaufsbummel machen wollte. Bei "Claro" angekommen erklärte ich mein Anliegen und der freundliche Mitarbeiter sagte mir, dass ich nicht so einfach kündigen kann und eine gewisse Gebühr für die vorzeitige Kündigung fällig wird. So schnell bringt man mich eigentlich nicht aus der Ruhe, doch an diesem Tag hatte ich vielleicht etwas falsches gegessen und bevor ich dem freundlichen Mitarbeiter seinen Schlipsknoten enger zurre, entschied ich mich erst einmal die Hauptstelle von "Claro" zu verlassen. Während meine Mutter mit ihrer Enkelin shoppen ging, tranken Maries Freund und ich ein paar Beruhigungsleckerbierchen.
Nach zwei Stunden war das Adrenalin aus meinem Blut verschwunden und durch lecker Bierchen ersetzt worden. Ein letztes Mal wollte ich eine gütige Einigung mit "Claro" versuchen, doch bei diesem Versuch sollten schärfere Geschütze aufgefahren werden. Ich betrat die Geschäftsstelle und jetzt hatte ich nicht nur meine Mutter mit im Schlepp, sondern auch meine Tochter Marie mit ihrem Freund. Das Personal hatte inzwischen gewechselt und eine Mitarbeiterin, welche kurz zuvor über ihren Schminkkoffer gefallen sein muss, hörte sich mein Problem an. "Da können wir erst was machen, wenn alle offenen Rechnungen bezahlt und die Gebühr für die frühzeitige Kündigung entrichtet sind." Während ich mit Atemübungen beschäftigt war, liefen meine Tochter und ihr Freund zu  wortgewandter Hochform auf und die bunte Mitarbeiterin verlor zusehends an Farbe. Jetzt war es an der Zeit, dass wir den Vorgesetzten sprechen wollten, welcher auch nach drei Minuten erschien. Noch einmal harte Wortgefechte und nachdem ich drohte, die Plastiktüte mit Reciever und Fernbedienung durch die geschlossen Glastür zu werfen, zogen sich die Wachmänner um unseren Schalter zusammen. In der Geschäftsstelle war es ruhig geworden und Personal, so wie Kundschaft lauschte gespannt unserem Geplauder. Und dann machte die Geschäftsstellenleiterin plötzlich einen Vorschlag. Wir sollen doch die drei fällige offenen Rechnungsbeträge zahlen und im Gegenzug würde am nächsten Tag ein Techniker zu uns kommen und wir könnten drei  Monate gratis in die Röhre schauen. Wir hätten ab sofort oberste Priorität und sollte doch etwas schief gehen, solle ich sie auf ihrer Privatnummer anrufen, welche sie mir  aufschrieb.
Tatsächlich kam am nächsten Tag ein Techniker, der schnell den Fehler erkannte und ein durchgebranntes Teil im Empfänger austauschte. Nun funktionieren die Kanäle schon seit über einer Woche und alles ist wieder Claro.
Und die Moral von der Geschichte?
Es hilft ungemein, Beschwerden immer in der Nähe einer Glastür vorzubringen.

Samstag, 17. November 2012

Linktausch

Vor ein paar Tagen erhielt ich ein E-mail, in der unser Blog als bestes Paraguayblog von "Easyvoyage.de" ausgezeichnet wurde. Eine Auszeichnung, über die ich mich natürlich freue und eine gute Idee, um einem einen Linktausch schmackhaft zu machen. Wir sagen danke "Easyvoyage.de"

Freitag, 16. November 2012

Ein Nachmittag in Yguarizo

10 Wochen ist unser kleines Zicklein nun schon alt und hat sich prächtig rausgemacht. Das Leben eines Bocks endet meistens mit dem Sprung in den Suppentopf, doch unser Böcki hatte Glück. Vor zwei Wochen tauschten wir ihn gegen ein kleines Ziegenmädchen und er kam in eine neue Herde. Gestern besuchten wir ihn auf der Granja "la Familia" und schauten, wie es ihm geht.
Der Suppentopf bleibt ihm vorerst erspart, denn er soll sich hier in ein paar Monaten um die Ziegenchicas kümmern und hat sich schon gut eingewöhnt.
Das Ziecklein war aber nicht der einzige Grund für unseren Besuch dort, sondern ein kleiner Flohmarkt war zum zweiten mal organisiert. Gegen den Hunger gab es leckere Soljanka und ein knuspriges Schwein, welches nicht so viel Schwein gehabt hat, wie unser Böckchen.
Es war wieder ein lustiger Nachmittag mit netten Leuten und natürlich gab es auch ein bis sechs lecker Bierchen.

Donnerstag, 15. November 2012

wieder nach Hause

So schnell gehen drei Wochen vorbei. Während ich hier jetzt sitze, befinden sich meine Eltern im Landeanflug auf Frankfurt. Gestern Nachmittag verabschiedeten wir sie am Asuncioner Flughafen und sie traten wieder ihren Heimweg ins kalte Deutschland an.
Es waren drei schöne Wochen und im Gepäck sind eine Menge Fotos und Erinnerungen. Bei uns kehrt nun wieder für zwei Wochen der Alltag ein, bevor sich dann der nächste Besuch angekündigt hat.

Dienstag, 13. November 2012

15 Jahre fehlen

So ein Geburtstag hatten wir noch nicht auf unserer kleinen Farm. Mein Vati hat nichts anderes in seinem Urlaub zu tun gehabt, als sein 85. Lebensjahr bei uns zu vollenden. Eine kleine Feier war das wenigste, was wir ihm organisieren konnten und das haben wir natürlich gemacht.
Liveband, Schwein am Spieß, und viele liebe Gäste werden für meinen Vater unvergesslich bleiben.

Sonntag, 11. November 2012

angeln in Acahay

Temperaturen um 28°C und wolkiger Himmel-ideales Angelwetter. Wir machten uns gestern Nachmittag auf, zu den Tilapiateichen von "ECO-PESC", 6,5km von Acahay entfernt. Eine grosse Anlage, die unter belgischer Hand, ganz Paraguay mit frischem Tilapia versorgt. Der Weg dorthin ist gut ausgeschildert und sollte man die Orientierung verlieren, findet man immer jemanden, der einem den Weg erklärt. Die Anlage ist täglich geöffnet, auch wenn manchmal das große Eingangstor geschlossen ist. Nach einer kurzen Einweisung durch das Fischerspersonal kann auch schon losgeangelt werden.
Für einen Angler sind 5000Gs zu entrichten, wobei eine Angel und Köder im Preis mit inbegriffen sind, sollte man dieses nicht dabei haben. Wir hatten natürlich unser hochmodernes Kampfgeschirr dabei, doch nach einer Weile mussten wir feststellen, dass die paraguayische Ausführung einer Angel, bestehend aus einer Bambusrute mit angeknoteter Sehne, ohne Pose und Blei um ein vielfaches erfolgreicher war als unser unzerstörbarer Glasfiberstab mit Hightechedelstahlangelsehnenaufwickelgerät. Nach zwei Stunden hochkonzentriertem Fische füttern, hatten wir den Eimer voll und packten unsere Sachen.
9,5kg Fisch hatten wir zusammen gefischt, wobei mein Vater mit 5 Fischen am Ende der Champion war. Für ein kg Tilapia wurden dann 18.000Gs berechnet und wer die Fische auch gleich noch gesäubert in die Kühltasche stecken möchte, haut nochmal 2.000Gs drauf.
Am Abend gab es dann zwei Bleche mit gebackenem Fisch, der so lecker war, dass die Fische schneller weg waren, als ich den Fotoapparat draufhalten konnte.
Es war ein schöner Nachmittag und wenn die Sonne wieder mal hinter den Wolken feststeckt, sind wir bestimmt ab und zu dort anzutreffen. Petri heil

Freitag, 9. November 2012

Nagelprobe

Wir brauchten ein paar Latten und unser Capataz sägte uns diese mit der Kettensäge zurecht. Mein Vater fragte mich, ob ich denn keine Kreissäge oder Handkreissäge hätte. Ich erklärte ihm, dass wir hier in Paraguay anderes Holz haben, als man es von Deutschland her kennt und sich eine Handkreissäge schnell mal in Rauch auflöst. Sein skeptisches Gesicht sagte mir, dass er mir nicht so recht glaubt und dass unser Holz doch nicht viel härter als in Deutschland sein kann. Ich gab ihm ein Stück Urunday und ein paar Nägel. Nun ist mein Vater bestimmt nicht handwerklich ungeschickt und ein Nagel bekommt er immer in die Wand. Doch an nach vier krummen Nägeln legte er fassungslos den Hammer beiseite.
Dann zeigte ich ihm noch, dass nicht jedes Holz schwimmt. Während der Lapachostuhl knapp unter der Wasseroberfläche schwamm, ging das Stück Holz vom Urunday wie ein Stein unter. Nun sah auch mein Vater ein, dass die Kettensäge in Paraguay die bessere Wahl ist.

Dienstag, 6. November 2012

Äarger mit der Wasserversorgung

Bisher zahlten wir für unseren Wasseranschluss, eine monatliche Pauschale von 15.000Gs. Nicht immer wurde Druck auf die Wasserleitungen gegeben und oftmals kam auch mehr Druckluft als Wasser aus dem Wasserhahn. Nun kam die Wasserwirtschaft auf die geniale Idee, die Wasseruhren abzulesen und die monatlichen Rechnungen dem Verbrauch anzupassen. 50.000Gs stand nun auf unserer letzten Rechnung und auch wenn das noch günstig erscheint, ist es für Paraguay doch sehr viel Geld. Und nicht nur bei uns erhöhte sich die Rechnungssumme, sondern in der gesamten Nachbarschaft hörte man ein lautes "Sind die denn bescheuert?" durch die Fensterläden. In den nächsten Tagen soll es eine Versammlung geben, wo jeder seinen Frust los werden kann. Wir haben schon mal eigene Maßnahmen gegen den Preiswucher ergriffen und ich habe unsere eigene Wasserquelle freigelegt.
Frisches Quellwasser aus den Tiefen des Berges sprudelt nun aus einer Felsspalte und wir müssen nur noch eine Möglichkeit finden, das Wasser 50m hoch über eine Distanz von 550m zu pumpen. Beim freilegen der Quelle entdeckte ich dann noch diesen alten Bekannten.
Ein kleiner Aal und ein Babyaal schlängelten sich durch den Modder und wurden in unseren Teich gesetzt. Ob sie da bleiben, wissen wir noch nicht, aber trotzdem gab es einen Namen für die kleinen Fische. Und ich finde einen passenderen Namen als Aalfred und Kaala konnten wir nicht finden.