Mittwoch, 31. März 2010

Jugend forscht

Vor einigen Tagen hatte ich ein Telefonat, mit einem alten Kollegen, der heute übrigens Geburtstag hat,(herzlichen Glückwunsch Fliese) und er fragte mich, ob mir hier in Paraguay nicht langweilig wird.
Es ist richtig, dass uns in Paraguay, ausser zum arbeiten, essen und schlafen mehr Zeit übrig bleibt, als in Deutschland, aber lange Weile kam noch nie auf.
Momentan sind es noch viele Herausforderungen, die Paraguay an uns hat und die wir angehen können. Zum Beispiel wäre mir in Deutschland nie eingefallen, meinen eigenen Strom aus Kacke zu produzieren. Hier in Paraguay habe ich alle Vorraussetzungen dafür und vor allem die Zeit.
Die Idee kam uns vor drei Wochen und vor einigen Tagen, stand der erste Versuch dazu auf dem Plan.
Ein einfacher Eimer, mit wieder verschliessbarem Deckel, voll mit einem Kuhkacke-, Wasser- und Kompostgemisch sollte Gas produzieren.Und die Freude war gross, als ich heute die erste Brennprobe machte und eine schöne, gleichmässig blaue Flamme aus dem Hahn strömte.Ein kleiner Schritt zum eigenen Strom und bis der Generator läuft, werde ich wohl keine lange Weile bekommen. Wie die Sache weitergeht und ob unser eigenes Biogas irgendwann den Zähler von der ANDE überflüssig macht, werde ich natürlich immer brandneu und aktuell berichten.

Dienstag, 30. März 2010

Verlustmeldung

Ein Freund zieht um und brauchte meine Hilfe. Kein Problem und schnell waren zwei Autoladungen verpackt.10 km Entfernung waren zurückzulegen und neben Gasherd, Schränken und Tisch, war auch ein Bett mit Matratze auf der Ladefläche der ersten Tour.
Irgenmdwie und irgendwo, hat sich diese Matratze aber verselbstständigt und war bei der Ankunft nicht mehr an Bord. Natürlich haben wir die Strecke sofort abgefahren, aber fanden keine Spur von der 1,40m mal 2m Matratze.
Die Matratze ist weg, aber ein Trost bleibt. Irgendwo zwischen Aregua und Patinio hat jemand ein neues bequemes Schlaflager.

Sonntag, 28. März 2010

eine Stunde vor

Für eine Woche, beträgt der Zeitunterschied von Paraguay zu Deutschland, fünf Stunden.
Deutschland hat ab heute die Sommerzeit und wenn alles nach Plan läuft, stellen wir in Paraguay am nächsten Sonntag die Uhr auf Winterzeit um.
Ob die Zeitumstellung wirklich Energie einspart, darüber kann man streiten und es wird darüber geredet, die Sommer- und Winterzeit wieder abzuschaffen. Aber nach welcher Zeit leben wir dann? Sommer oder Winterzeit?

Freitag, 26. März 2010

handzahm

Fünf junge Legehühner gehören seit einigen Tagen zur Farmfamilie und sie wurden hier, von der Chefin persönlich, an ihrem neuen Arbeitsplatz eingewiesen.Helmut's neuer Liebling ist aber unser kleines Kalb, welches vorm schlafen gehen immer eine extra Portion Streicheleinheiten bekommt.Schaun wir mal, wie lange noch, denn bald wird aus dem süssen Kleinen ein kräftiger Bulle.

Donnerstag, 25. März 2010

Bau eines Fischteiches

Auf unserer kleinen Farm gibt es ein paar kleine Quellen, wovon wir eine für einen Fischteich nutzen wollen. Hier in diesem Urwald soll der Teich entstehen.Nach einem Tag Arbeit war die Quelle freigelegt und der Platz für die Staumauer abgesteckt.Jetzt heisst es kräftig buddeln und ein Haufen Erde ausheben. In der nächsten Woche soll die Staumauer errichtet und danach mit dem Anstauen des Wassers begonnen werden. Ein paar Tage wird es also noch dauern, bevor die erste Fischbruht ins Wasser kommt.

Dienstag, 23. März 2010

Umleitung

Das sind die Tage, an denen nichts passiert. Es regnet und ich will bloss mal schnell ins nächste Dorf, einen Wasserhahn besorgen. Leider hatte der Regen, auf einem der Hauptverkehrssandwege, eine Brücke unterspült und ich stand vor der Wahl umzukehren oder einen neuen Weg zu erkunden.
Das Wetter war Sch... und ich hatte Zeit, also entschied ich mich für den neuen Weg. Ausserdem hatte ich Helmut dabei und ich musste keine Angst haben, dass ich irgendwo alleine in der Pampa stecken bleibe.
Aus dem kleinen Umweg wurde natürlich wieder ein längerer Ausflug, der mir wieder viel fahrerisches Können abverlangte.Der Regen hatte die Wege fast unbefahrbar gemacht und oft hiess es Augen zu und durch.
Ordentlich durchgeschüttelt, aber ohne nennenswerte Probleme erreichten wir dann nach knapp 45 min Umweg (ca.5 km), wieder unsere alte Route und auch einen Wasserhahn bekam ich, trotzdem viele Geschäfte wegen des Regens geschlossen hatten.
Am Ende unseres kleinen Ausfluges, konnten wir nur sagen:"Schwein gehabt, dass uns die Wasserlöcher nicht verschluckt haben."

Samstag, 20. März 2010

heisse Rythmen

Es ist eine komische Mischung, die Volksmusik in Paraguay. Man nehme eine Harfe, Gitarren und vielleicht noch ein Schifferklavier. Spiele dann zum Rythmus der Polka auf diesen Instrumenten und singe auf Guarani seinen Text dazu.
Als ich diese Musik das erste mal hörte, war ich noch nicht bereit dafür, aber je länger man in Paraguay lebt je mehr gewöhnt man sich an die Rythmen und ich habe mich auch schon dabei ertappt, dass ich das Radio lauter machte als dieser Song gespielt wurde.

Freitag, 19. März 2010

Besuch beim Zahnarzt

Vor einer Woche, wurde mir bei einer Geburtstagsfeier, eine lecker Bierchenflasche zum Verhängnis. Irgendwie schaffte es die Flasche tatsächlich, meinen beiden oberen Schneidezähnen so nahe zu kommen, dass beiden Zähnen eine Ecke abbrach.
Ein Zahnarzt war gefragt und heute fand ich die Zeit und den Mut eine Praxis meines Vertrauens aufzusuchen.
In Luque gibt es eine gute Zahnärztin, die heute meine erste Wahl war. Und dann ging alles sehr schnell. Zehn Minuten im Wartezimmer und schon sass ich auf dem gefürchteten Stuhl.
Nach knapp zwei Stunden war die Sache erledigt und aus zwei Zahnruinen machte sie wieder zwei scharfe Schneidezähne, mit denen ich auch morgen wieder kraftvoll zu beissen kann.
Eine Zahnreperatur kostete 250.000 Gs und so war ich 500.000 Gs leichter. Ein teures lecker Bierchen, aber geschmeckt hat es trotzdem.
Da ich nun einmal in der Hand der Zahnärztin war, machte sie mir auch gleich ein Angebot für den Rest meiner Kauleiste.
Einmal Karies behandeln für 150.000 Gs und einmal Zahnprophylaxe komplett, für 200.000 Gs.
In der nächsten Woche werde ich auch Das erledigen, aber heute bin ich erst einmal froh, dass beim sprechen die lästigen Pfeifgeräusche weg sind.

Donnerstag, 18. März 2010

Wickeldraht und Co.

Hätten die Paraguayer ihren Draht nicht, würde vieleicht halb Paraguay auseinander fallen. "Mecanico Alambre"(Drahtmechaniker)nennen sie sich selbst und ist eigentlich jeder hier in Paraguay. Droht etwas auseinander zu fallen oder wackelt etwas, wird ein Stück Draht gesucht, welches man auch fast immer findet und die Dinge werden wieder zusammengerödelt.Ob Schubkarren oder Fahrräder und Moped's, fast überall findet man ein Stück Draht.Selbst bei Holzkonstruktionen übernimmt der Draht eine tragende Rolle.Nicht's für Perfektionisten, aber oft die schnellste und einfachste Lösung.

Winterzeit

Wie war das jetzt noch mit der Zeitumstellung? Eigentlich stellen doch alle zusammen ihre Uhren nach Sommer- und Winterzeit um. In Paraguay scheint das etwas anders zu laufen. Mein Computer und auch das Fernsehn arbeiten seit letztem Sonntag nach der Winterzeit. Aber kein Mensch scheint das hier zu interessieren. Marie sagt mir, am kommenden Wochenende werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Meine Nachforschungen haben ergeben, dass am 4. April die Winterzeit beginnt.
Wie es auch kommt, die Sonne richtet sich nicht nach der Uhr und ich werde es machen, wie die Paraguayer und wenn die Mehrheit eine neue Zeit hat, stelle ich meine Uhr auch neu.

Dienstag, 16. März 2010

meine 1.Melkstunde

Da wir nun eine Kuh mit Kälbchen haben, können wir auch unsere eigene Milch zapfen. Aber wie macht man das? Ramona, die Frau unseres Capataz, führte mich heute Morgen in die Kunst des Melkens ein.
Damit die Kuh ruhig steht, werden ihr als erstes die Hinterläufe zusammengebunden.Dann durfte das Kalb kurz am Euter naschen bevor es wieder von der Mutter getrennt wurde.Und schon konnte mit dem Melken begonnen werden.
Alle Zitzen abwechselnd und mit den Fingern vom Euter aus drücken. Nicht ziehen, sondern wie aus einer Zahnpastatube den Inhalt rausdrücken und das wars dann auch schon.Nach der Theorie kam dann die Praxis und ich musste ran an die Brust. Und, oh Wunder, auch bei mir kam Milch rausgespritzt.Zwei Liter Milch, in fünf Minuten waren genug und das Kälbchen kam auch noch auf seine Kosten.Nun gab es Frühstück mit der ersten, eigenen leckeren Milch, frisch gebackenem Brot und das bei 25°C und Sonnenschein. Guten Apetit.

Montag, 15. März 2010

Montag ist Schontag

Nach einem harten Wochenende mit zwei Geburtstagsfeiern und einer Menge lecker Bierchen sind wir heute auf unsere kleine Farm gefahren und geniessen das Landleben. Mit an Bord war Wista, die das erste Mal auf unserer Ranch ist.
Als erstes wurde natürlich ein Entdeckungsspaziergang gemacht.Die Temperaturen lagen heute um die 30°C und der Himmel war bewölkt. Für uns nicht unbeding ideales Badewetter, aber Wista liess sich ein erfrischendes Bad nicht nehmen.Vor einiger Zeit, wurde Wista positiv auf Leishmaniose getestet und heute nach vier Monaten sind alle Krankheitsbilder weg und sie ist, dank Alopurinol wieder kern gesund.

Freitag, 12. März 2010

die Coco-Palme

Die Cocotera oder Coco-Palme ist in Paraguay häufig anzutreffen und prägt vielerorts das Landschaftsbild.Sie sieht aber nicht nur schön aus, sondern wird auch wirtschaftlich genutzt. Ihre Früchte dienen als Tierfutter oder werden zu Seife und Öl verarbeitet.Jedes Jahr verdienen sich die Bauern den ein oder anderen Guaranie dazu, indem sie die Früchte der Cocotera sammeln und verkaufen. Hierbei dient eine Holzkiste als Masseinheit und in diesem Jahr liegt der Preis für eine Kiste, welche ca. 45-50kg fasst, bei 12.000-14.000 Gs.Vorsicht ist geboten, wenn man dem Stamm der Palme zu nahe kommt.Fiese Stacheln, die an der ganzen Palme in die Luft ragen, können böse Entzündungen und Schmerzen hervorrufen. Ich spreche da aus Erfahrung und ich glaube fast jeder, der Paraguay besser kennt, kann da mitreden.

Mittwoch, 10. März 2010

eine Kuh und ein Kälbchen dazu

Ab sofort zählt unsere kleine Kuhherde vier Mitglieder. Ein kleines Stierkalb mit Mutter, haben nun ihr neues zu Hause bei uns auf der Weide.2.000.000 Gs kosteten uns beide Tiere zusammen und die dreijährige Kuh soll noch einige Nachkommen zur Welt bringen.

Dienstag, 9. März 2010

Queso Paraguayo

So sieht er aus, der typisch paraguayische Käse.Von der frisch gemolkenen Milch, bis zum "fertigen" Käse, dauert es nur drei bis vier Tage und so schmeckt er auch. Er quitscht zwischen den Zähnen und sein Geschmack ist gewöhnungsbedürftig.
Helmut meinte, dass daraus doch irgend etwas Essbares zu machen sein müsste und legte ihn, in Würfel geschnitten, in Pflanzenöl, Zwiebeln und Gewürzen ein.Zwei Wochen später ist eine Delikatesse entstanden, die auf Brot oder auch pur zu einem Gläschen Wein(natürlich geht auch lecker Bierchen), eine leckere Abwechslung bietet.

Abend's auf unserer kleinen Farm

Noch haben wir keine Schweine auf unserer kleinen Farm aber gestern Abend schaute eine Sau, auf einen kleinen Besuch bei uns vorbei.Nachdem sie ein wenig vom Mais genascht und mit den Hühnern und Gänsen ein Schwätzchen gehalten hat, verschwand sie wieder in Richtung Heimat.
Es sind Abende wie dieser, die uns die Bestätigung geben, die richtige Wahl getroffen zu haben.Die Wahl zwischen dem abendlichen Fernsehprogramm in Deutschland und dem Abendprogramm auf unserer kleinen Farm.

Sonntag, 7. März 2010

Besuch beim Dreher

Ersatzteile für Autos sollten in Paraguay kein Problem sein, wenn es nicht unbedingt Orginalteile sein müssen. Man baut das kaputte Teil einfach aus und geht damit in ein Ersatzteilladen und zeigt dem Verkäufer das gesuchte Teil.
Problematisch wird es bei Kleinstteilen, wie speziellen Schrauben oder Stiften. Aber da gibt es dann die Dreherei, die weiterhilft. Es sieht dort immer ein bischen aus wie auf einem Schrottplatz aber irgendwo steht eine Drehbank und die funktioniert auch noch.Alles was Zahnräder, Bolzen oder Gewinde betrifft, kann man sich von den Jungs an der Drehbank anfertigen lassen wobei man den Preis immer vorher aushandeln sollte.

Samstag, 6. März 2010

der fünfjährige Führerschein

Gültig bis 2015 steht nun bei uns auf dem Führerschein.Nachdem wir jetzt unseren paraguayischen Ausweis haben, konnten wir auch den fünfjährigen Führerschein beantragen. 44.000 Gs kostete der Spass pro Person. Ein Passbild war nicht notwendig, da der gute Mitarbeiter im Rathaus, erstaunlicher Weise, unsere Bilder noch im Computer hatte.
Woher die unterschiedlichen Fahrklassen kommen und was sie bedeuten, wissen wir nicht. Ich habe die Führerscheinklasse "Profesional B" und Helmut "Particular".
Mir hat man erzählt, dass dieser Führerschein auch in Deutschland für dei Monate gültig ist, vorrausgesetzt man hat keinen festen Wohnsitz in Deutschland. Das wird im nächsten Deutschlandurlaub auf alle Fälle getestet und wir werden sehen, wie sich deutsche Mietwagenfirmen mit der Herausgabe eines Fahrzeuges anstellen, wenn man ihnen ein, in Plastik geschweisstes, buntes Papier vorlegt.

Freitag, 5. März 2010

Haus zum Schnäppchenpreis

Das Immobilienangebot in Paraguay ist gross und man bekommt von der Traumvilla mit Seeblick bis zur 4000 ha grossen Estancia alles was man sich wünscht. Oft ist aber der Preis eine entscheidende Sache.
Unser Capataz hat sich jetzt auch den Traum vom eigenen Häuschen erfüllt und kaufte sich in der Nachbarschaft unserer kleinen Farm dieses Häuschen.800 qm Land gehören dazu, das Haus hat drei Zimmer und einen kleinen Raum der einmal das Bad werden soll. Stromleitungen sind verlegt und alle Fussböden sind gefliest. Fenster sowie Wasser oder gar ein Klobecken sind nicht vorhanden. 6.000.000 Gs(ca. 950,-Euro) musste er dafür bezahlen und verkaufte dafür seine vier Rinder. Die Familie ist glücklich, nun ihr eigenes Dach über dem Kopf zu haben, auch wenn die fehlenden vier Rinder ein riesges Loch in die Haushaltskasse reissen.

Donnerstag, 4. März 2010

Cacao?

Drei Tage auf unserer kleinen Farm sind wieder mal viel zu schnell vorbei und die Zivilisation hat uns wieder. Bevor wir gestern den Rückweg nach Aregua antraten, zeigte uns unser Capataz eine Frucht, die wir noch nicht kannten.Sie schmeckt super lecker, ähnlich wie eine Süsskirsche, hat einen Stein und trägt einmal im Jahr Früchte. Elso, unser Capataz sagt, dass sie aus Argentinien kommt und Cacao oder Mani grande (grosse Erdnuss) genannt wird. Ich habe mir jedenfalls einen Ast mitgenommen und in die Erde gesteckt. Schaun wir mal ob er anwächst und nachdem mir hier die Süsskirsche ein wenig fehlt, wäre dass ein super Ersatz.