Donnerstag, 24. Dezember 2015

Alle Jahre wieder

Weihnachten und Paraguay, das passt irgendwie nicht zusammen. Jedenfalls will bei uns nicht so richtige Weihnachtsstimmung aufkommen. Weihnachten würde sogar von uns unbemerkt bleiben, wenn da nicht die Paraguayer wären. Diese fangen jedes Jahr an, kurz vor Weihnachten zu basteln, zu bauen und zu malern. Viele Häuser bekommen einen neuen Anstrich, überall laufen die Rasenmäher und die Heckenscheren. Die Supermärkte, "Baumärkte" und viele andere Geschäfte sind gerammelt voll.
Auch wir haben in diesem Jahr einen Weihnachtsendspurt eingelegt, denn das Dach unseres Quinchos brauchte nun, nach 5 Jahren, dringend eine Instandsetzung.
Dabei mussten wir feststellen, dass sich die Preise für Handwerker in Paraguay oft deutlich unterscheiden. 20.000.000 Gs, umgerechnet ca. 3400,-Euro, wollte eine Firma aus der Hauptstadt, wobei ich dazu sagen muss, dass dieses Angebot einen neuen Dachstuhl beinhaltete, welchen wir aber gar nicht brauchen, da die Holzkonstruktion tadellos ist. So kam dann ein Grasdachspezialist aus der Nachbarschaft und nahm sich unseres Quinchos an. Zwei Tage saß er auf unserem Dach und am Ende zahlten wir ihm und seinem Helfer 280.000 Gs, knapp 50,-Euro, an Arbeitslohn. Das Material bekamen wir kostenlos von einem Freund einer benachbarten Granja.
Das neue Dach war gerade fertig, da fing es auch schon an zu regnen. Das macht es jetzt immer noch und soll sich in den nächsten Tagen auch nicht ändern. Wir stellen uns einfach vor, es wäre Schnee, bauen einen oder mehrere Schneemänner, zünden eine Kerze an und machen es uns drinnen gemütlich.
In diesem Sinne wünschen wir euch Allen eine besinnliche, friedliche und schöne Weihnachtszeit.

Samstag, 19. Dezember 2015

manipulierte Waage

Unsere Waage stand einige Zeit unbenutzt in er Schlachteküche. Gestern wurde sie wieder aus der Ecke geholt, denn die Gefriertruhe und der Kühlschrank wurden für die bevorstehenden Feiertag mit Frischfleisch aufgefüllt. Als es dann ans Wiegen des zerlegten Schweins ging, versagte die Waage ihren Dienst und machte keinen Mucks.
Nun ist nicht immer ein elektronisches Problem die Ursache für einen Geräteausfall, sondern in diesem Fall waren es drei verschiedene Wespenarten, die sich im Inneren der Waage häuslich eingenistet hatten.
Mit Skalpell und Tupfer entfernten wir die Wespennester und siehe da, die Waage funktionierte wieder.
85 kg Schweinefleisch liegen nun für die nächste Zeit im Frost und Weihnachten kann kommen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen stressfreien vierten Advent.

Freitag, 11. Dezember 2015

Wenn der Abfluss mal verstopft ist...

Wenn in Paraguay das Wasser im Waschbecken steht und die Toilette überläuft, ist wahrscheinlich der Abfluss verstopft. Klar, das weiß jeder. Aber warum?
In Paraguay gibt es dafür die unterschiedlichsten Ursachen. Wir hatten schon den Fall, dass sich Wespen im Waschbeckentraps, in kürzester Zeit, ein Nest gebaut hatten und so das Wasser nicht mehr ablaufen konnte.
Oft sind aber Abwasserrohre mit Gegengefälle für eine Verstopfung schuld und auch die Wurzeln von Bäumen können das Abflussrohr zusetzen.
Seit einiger Zeit lief das Wasser unseres Gästehauses schlecht ab. Die Ursache war schnell gefunden und lokalisiert. Zwei Aga-Kröten hatten es sich in der Kanalisation gemütlich gemacht und häuslich eingerichtet.
Auf dem Lande in Paraguay gibt es kein zentrales Abwassersystem und so hat jeder Haushalt seine eigene Sickergrube. Um Verstopfungen zu vermeiden, sollte diese nicht zu weit weg vom Haus liegen. Außerdem sollten in gewissen Abständen Kontrollschächte eingebaut sein, um, eben im Falle einer Verstopfung oder eines Krötenstaus, Abhilfe zu schaffen.
Aus einem dieser Kontrollschächte holte ich nun unsere beiden Kröten ans Tageslicht. Dabei ist Vorsicht geboten, denn die Aga-Kröte sondert durch ihre Haut ein Gift ab, welches beim Menschen zu Verätzungen und bei Tieren sogar zum Tod führen kann. Außerdem sitzen hinter den Ohren zwei Giftspritzen mit denen die Kröte gezielte Schüsse auf vermeintliche Feinde abfeuern kann. Ich habe inzwischen gelernt mit dem possierlichen Warzenleder umzugehen und so gab es zum Abschluss noch ein Erinnerungsfoto.
Hierbei sei allen gesagt, die jetzt daran denken die Kröte zu küssen, dass dies nichts bringt. Es bleibt eine Kröte und gesund ist es auch nicht.
Nun kamen die Kröten natürlich nicht in den Krötenhimmel, sondern durften uns ein Stück mit dem Auto begleiten, bevor sie ca. 5km von unserer Farm wieder ausgesetzt wurden.
Früher brachte ich die eingefangenen Kröten einfach nur zu unserem Fluss, welcher immerhin 500 Meter von unserem Haus entfernt ist. Doch am selben Abend saßen dieses dann schon wieder auf unserer Terrasse und ließen verdaute Käfer und andere Insekten auf selbiger zurück.
Jetzt sind wir vorerst wieder Krötenfrei. Mal schauen wie lange.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Kurztrip nach Encarnacion

Helmut wünschte sich zum Geburtstag einen Ausflug nach Encarnacion. Am Sonntagvormittag waren die Koffer gepackt und wir starteten in Richtung Süden. Vier Stunden später waren wir am Ziel und bezogen im Hotel Carnaval unser Quartier, welches wir im Voraus gebucht hatten.
Super Service, ein tolles Zimmer und freundliches Personal rechtfertigten den Preis von 105,-Euro, für zwei Übernachtungen inclusive Frühstück, ohne Einschränkungen.
Es war Sonntagnachmittag und die Sonne ließ das Thermometer auf knapp 30°C steigen. Schnell die Badehose gebügelt, den Bikini anprobiert und nach einem kurzen Fußmarsch, durch die ruhigen Straßen von Encarnacion, standen wir auch schon im warmen Sand, am Ufer des Rio Parana.
Mehrere Bars und Imbissbuden luden auf einen Snack oder eine Erfrischung ein und nachdem wir Strand und Wasser erkundet hatte, suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen für ein kühles Kaltgetränk.
Bis zum späten Abend tauchten wir ein, in einen paraguayischen Sonntag und ließen alle Fünfe gerade sein. Natürlich waren wir mit dieser Idee an diesem Sonntag nicht die Einzigen und es herrschte reges Treiben an der Playa von Encarnacion.
Es war ein perfekter Sonntagnachmittag... jedenfalls fast. Denn da war noch der Preis für einen Liter lecker Bierchen, welcher mit 20.000Gs zu Buche stand und mich doch etwas schockierte.
Am nächsten Morgen war dann der Schock aber wieder weg und wir machten uns auf den Weg in die Markthallen von Encarnacion. Ich bin ein großer Fan von diesen Märkten und ich muss sagen, hier war es sehr sauber und aufgeräumt, was nicht überall der Fall ist.
Wer Encarnacion besucht, sollte sich auch die Zeit nehmen und einen Abstecher zu den 30km entfernten Ruinen einer Jesuitenreduktion machen. Diese, im Jahre 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe, ernannte Anlage ist ein faszinierendes Zeugnis der architektonischen Meisterleistungen des frühen 18.Jahrhunderts.
Auf unserem Spaziergang durch die alten Gemäuer trafen wir dann auf vier Koreaner, welche uns begleitet mit ihrer Gitarre ein kleines Lied auf koreanisch sangen.
Dann erklärten sie uns, um was es in dem Text ging und letztendlich kamen sie auf die Frage, ob wir denn an Gott glauben.
So kam es, dass wir ein Weilchen über Religion und die Verbrechen der Kirche redeten und am Ende waren nicht wir die Bekehrten, sondern die vier Koreaner, die keine unserer Fragen beantworten konnten und sich nun selbst die Frage stellen mussten, ob sie denn an Gott glauben.
So setzten wir unsere Tour, als Atheisten fort und fuhren zurück nach Encarnacion.
Der Tag war noch jung und mit dem Bus überquerten wir die Grenze von Paraguay zu Argentinien. In der argentinischen Grenzstadt Posada ging es nun zur weiblichen Lieblingsbeschäftigung, dem Shoppen.
Am Ende eines schönen Tages fielen wir müde in unser Bett und der eigentlich, geplante Besuch des Spielcasinos von Encarnacion musste ausfallen.
Der Dienstag war der Tag der Abreise und der Auswertung des Encarnacionbesuchs.
Encarnacion, eine für Paraguay ungewöhnlich ruhige Stadt, sehr sauber und mit einem ganz eigenen Charakter. Uns hat es sehr gut gefallen dort und wir haben wieder ein Stück Paraguay mehr kennengelernt und waren bestimmt nicht das letzte Mal dort.

Freitag, 20. November 2015

Spurwechsel

Nur mal schnell einkaufen und danach einen kurzen Abstecher zu Bekannten. Das war der Plan, aber die Alemanes sind wieder einmal vom Weg abgekommen und das Auto steckte fest. Dabei hatten wir gestern noch Glück im Unglück, denn 10 Zentimeter weiter rechts, wären wir im Teich gelandet.
Doch in Paraguay muss man nicht lange auf Hilfe warten und so versuchten wir zunächst unser Auto mit einem anderen Auto aus dem Schlamm zu ziehen.
Erster Versuch missglückt. Zweiter Versuch dann mit zwei Zugwagen, aber auch hier bewegte sich unser Auto kein Stück aus der verzwickten Lage.
Inzwischen wurden die Helfer auch immer mehr und es kam schon so etwas wie Volksfeststimmung auf. Ein Glück, das da nebenan auch gleich eine Despensa war, die für eisgekühltes Leckerbierchen sorgte. Dann der dritte Anlauf mit einem herbeigeeilten kleinen Trecker.
Es wurde inzwischen dunkel und der vierter Versuch mit Trecker und Pick Up fand unter Scheinwerferlich statt.
Unser Auto bewegte sich jedoch keinen Zentimeter vorwärts und es herrschte Ratlosigkeit unter den Anwesenden. Aber da war ja noch die kleine Despensa, der unser Dilemma einen unerwarteten Umsatz einbrachte.
Am Ende kam dann erneut ein Traktor, der etwas größer war und der uns auch 300.000Gs kostete. Aber dieser schaffte es nun endlich uns wieder auf den rechten Weg zu bringen und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.
In diesem Sinne nochmal ein dickes Dankeschön an alle Helfer und allen anderen wünsche ich einen schlammfreien Start ins Wochenende.

Donnerstag, 12. November 2015

So schnell wird man zum Betrüger

Es ist jetzt drei Monat her, als ich an eine Tankstelle in Deutschland fuhr. Da meine Geldbörse kein Bargeld mehr her gab, erkundigte ich mich beim Personal, ob ich mit Kreditkarte bezahlen könne. "Kein Problem", war die Antwort des Mädchens hinter der Kasse.
Ich tankte für 30,-Euro und reichte der Kassiererin meine Kreditkarte. "Nee, die geht nicht. Die hat ja gar kein Chip drin."
Überall auf der Welt funktioniert die paraguayische Kreditkarte, doch in Deutschland wird diese nur noch teilweise akzeptiert, da hier die Kreditkarten neuerdings einen eingebauten Chip haben, der dann die Kredit- eigentlich zu einer Debitkarte macht. Wenn ich da falsch liege, möge man mich berichtigen.
Wie dem auch sei. Ich hinterließ meine Personalien und bekam einen Überweisungsträger.
Am nächsten Tag ging es für uns wieder nach Hause auf unsere Farm und, ich schäme mich natürlich dafür, irgendwie habe ich die Überweisung völlig vergessen. Jetzt bekam ich Post von der Staatsanwaltschaft. Es liegt eine Betrugsanzeige vor und ich sei vorgeladen, um zu diesem Sachverhalt Stellung zu nehmen.
Ich habe natürlich sofort die 30,-Euro überwiesen und schickte der Staatsanwaltschaft ein Entschuldigungszettel. Jetzt bin ich gespannt, wie die Sache ausgeht.
Mir stellt sich nun die Frage; "Wenn die wegen 30,-Euro schon so einen Aufwand betreiben, was machen die dann erst mit der Kanzlerin?"

Donnerstag, 5. November 2015

Die Ziegenmilch machts

"In Paraguay ist es Sitte, dass die Frauen der Familie sich ums Melken kümmern." Das erzählte mir neulich unser Arbeiter Elso. Für mich völlig unverständlich, da sich Männer doch viel besser mit Brüsten auskennen sollten und so übernehme ich bei uns zu Hause das tägliche Melken. Jeden Morgen zwischen Sechs und Sieben gehts ran an die Brust und momentan stehen fünf Ziegen auf dem Melkstand, denen ich durchschnittlich 3,5 Liter am Tag abzapfe.
Insgesamt zählt unsere kleine Ziegenherde jetzt 17 Tiere, wobei die Jüngsten, die Mädels Schauma und Schwarzkopf, in der letzten Woche die Sonne der Farm erblickten.
Und was machen wir dann mit der ganzen Milch? Ich trinke nicht nur leidenschaftlich gerne Bier, sondern genauso gerne leckere Milch und so landet der größte Teil der Ernte noch am selben Tag in meinem Bauch. Auch in der Nachbarschaft ist die Ziegenmilch begehrt und sie bezahlen dafür gerne 10.000 Guarani pro Liter. Sollte dann immer noch Milch im Kühlschrank stehen, wird diese letztendlich zu Käse verarbeitet.
Jetzt bin ich am Überlegen, wie ich mich bei den Ziegen am besten für den schmackhaften Drink revanchieren kann. Vielleicht stelle ich ihnen am Wochenende mal eine Kiste "Lecker Bierchen" vor die Stalltür.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Endlich da - das selbstgebraute Bier von der Farm.

Lasst uns mal den 23.April 1516 und das erlassene Gebot von Wilhelm vergessen. Dann nehmen wir einen halben Eimer Mais und machen daraus Grünmalz.
Dieser wird nun mit reinem Felswasser gebraut, abgemaischt und es entsteht unsere Würze. Jetzt geben wir an Stelle von Hopfen; Ingwer, Hanf, Wacholder und Chili dazu. Aufkochen, gären lassen und fertig.
Das ist mal ganz schnell erklärt, womit Helmut sich in den letzten Tagen beschäftigt hat. Und entstanden ist unser erstes, selbstgebrautes Farmbier.
Jetzt kam der große Moment der Verkostung.
Was soll ich sagen? Auch wenn es nicht unbedingt wie Bier aussieht, so ist doch ein Gesöff entstanden, welches sich getrost Bier nennen darf, welches prickelnd im Mund schwappt und welches einen erfrischenden Zisch hinterlässt. Ich jedenfalls bin begeistert und auch wenn es nur ein gaaaaanz kleiner Schritt für die Menschheit ist, so ist es doch ein gaaaanz großer in Richtung Selbstversorger. Denn was braucht Mann schon mehr?
Die weltweiten Bierriesen können dennoch durchatmen. Unser Bier wird nicht den Weltmarkt erobern und es wird auch nur auf unserer Farm ausgeschenkt. Denn mit der Haltbarkeit eines Krombachers oder Budweisers kann unser Farmbier nicht mithalten. Ist es fertig , muss es auch gleich getrunken werden. Ich finds gut.

Freitag, 23. Oktober 2015

Bequeme Wartezeit am Rande von Quiindy

Es stehen mal wieder Bürgermeisterwahlen in Quiindy auf der Tagesordnung. Und wie jedes Mal wenn der neue Bürgermeister oder Meisterin gewählt wird, legen sich die Kommunalpolitiker richtig ins Zeug um sich bei den Wählern einzuschleimen. Da wird der Schule ein neuer Anstrich gesponsort, die Sandwege werden mal wieder begradigt oder die Wasserversorgung bekommt eine neue Pumpe geschenkt.
Doch dass die Politiker in Paraguay, wie überall auf der Welt, oft ohne Überlegung handeln, sieht man dann an den tollen Vermächtnissen, wie zum Beispiel dieser neuen Bushaltestelle am Dorfende von Quiindy.
Oder ist es vielleicht gar keine Bushaltestelle, sondern der neue "Leckerbierchenstammtisch"? Dann natürlich: "Herzlichen Dank dafür."

Samstag, 17. Oktober 2015

Krank in Paraguay

"Und was ist, wenn du mal krank wirst?" Diese Frage wird mir oft gestellt, wenn es um die Auswanderung nach Paraguay geht. Ich antworte dann meist: " Das Gleiche wie überall auf der Welt... ick fühl mir nich."
Wir sind jetzt im achten Jahr Paraguay und bis letzten Mittwoch mussten wir hier noch nie einen Arzt konsultieren. Doch Helmut nervten seit einiger Zeit starke Rückenschmerzen, die nun so brutal wurden, dass ich sie tatsächlich zu einem Arztbesuch überreden konnte.
"Doch wo gehen wir hin?"
In Carapegua, ca. 30km von unserer kleinen Farm entfernt, wurde vor knapp einem Jahr ein neues Sanatorio eröffnet und dieses steuerten wir an.
Das ganze Ding erinnerte mich ein wenig an die gute alte Poliklinik zu DDR-Zeiten. Mehrere verschiedene Fachärzte nehmen sich den Patienten an und können dabei auf technisches Gerät wie Röntgenapparat oder Ultraschallgerät zurückgreifen, welches vom Besitzer und Erbauer der Klinik, DR. Mersan zur Verfügung gestellt wird.
Die private Klinik wird von den Paraguayern gut angenommen und der Warteraum war gut gefüllt. Ein kurzes Hallo an der Patientenanmeldung und auch wir gesellten uns zu den anderen Patienten.
Nach einem ersten Gespräch mit einer Ärztin schickte diese dann Helmut zum Ultraschall. Hier empfing sie der Chef des Hauses und stellte schnell die Ursache für die starken Rückenschmerzen fest. In beiden Nieren entdeckte DR. Mersan Nierensteine, wobei der größte knapp einen Zentimeter maß. Ein sofort angestöpselter Tropf jagte Helmut dann eine Infusion durch die Adern, welche den Nierensteinen den Gar ausmachen sollte.
Heute nach drei Tagen geht es ihr schon wieder viel besser und die Rückenschmerzen sind fast weg, auch wenn noch nicht alle Steinchen in der Kanalisation gelandet sind.
Insgesamt kostete uns die ganze Angelegenheit 320.000Gs, umgerechnet rund 50,-Euro. Diese setzten sich aus 40.000Gs Honarar für die Arztkonsultation, 100.000Gs für den Ultraschall und 180.000Gs für die Infusion, zusammen. Auch ein kurzes Gespräch mit dem Boss des Hauses war inclusive, der sogar ein paar Worte deutsch spricht, welches er auch gleich unter Beweis stellte. "Arbeit, schlecht, Freitag, gut".... ganz wichtige Worte, wie ich finde.
Mir bleibt jetzt die Frage, ob ich mich nicht richtig um mein liebes Weib gekümmert habe.
"Hätte ich ihr früher vielleicht doch mal etwas von meinem Lecker Bierchen abgeben sollen?" Vielleicht werde ich mich bessern.

Freitag, 9. Oktober 2015

Helmut hat blau gemacht

Auch in Paraguay gibt es einige Bäume, die im Winter ihre Blätter verlieren. Treibt man sich zu der Zeit dann fünf Wochen in Deutschland rum, kann es schon mal passieren, dass der Pool währenddessen sein eigenes Leben entwickelt.
Bedingt durch das abgeworfene Laub, eines in Poolnähe befindlichen Baumes, wechselte unser Planschbecken die Wasserqualität von durchsichtig in undurchsichtig und das ganze Wasser musste abgepumpt werden.
Und da der Pool nun einmal leer war, holte Helmut Pinsel und Farbe an den Beckenrand und die Badewanne bekam einen neuen Anstrich. Gerade noch rechtzeitig, vor dem heutigen Regen, war der Pool wieder schön blau und kann nun frisch befüllt werden.
Der Sommer kann also kommen und da garantiert darauf wieder ein Winter folgt, wurde auch gleich noch die Kettensäge in die Hand genommen, dem schuldigen Baum die Krone gestutzt und Brennholz gesägt.
In ein paar Wochen werden schon wieder neue Äste aus dem Stamm wachsen, welche wir dann aber kürzen, bevor der Baum seine Blätter abwirft. Wir sind ja lernfähig.

Samstag, 3. Oktober 2015

Mein Bestseller

Vorgestern traf ich im Supermarkt eine gute Freundin, die sich dann auch prompt bei mir beschwerte.
"Du hast ja schon ewig nichts mehr geschrieben."
Tatsächlich ist der letzte Post im Blog schon eine Weile her, aber dass ich nichts geschrieben habe stimmt so nicht ganz. Es war mein neues Buch, inzwischen das vierte, welches mich beschäftigte und heute, pünktlich zum Tag der deutschen Einheit ist es im Handel erhältlich.
Es ist genau 15 Jahre her, als ich an dem Buch "Voll durchs Leben gekachelt" anfing zu schreiben. Damals noch mit Papier und Stift, was sich später als nicht so ganz vorteilhaft für mich erwies, Ich konnte nämlich meine eigene Schrift nicht mehr lesen. Also das Ganze nochmal und das hat eben etwas gedauert.
Jetzt ist es aber geschafft und ich kann sagen, das Schreiben hat riesigen Spaß gemacht. Ich hoffe natürlich, dass das Lesen genauso viel Laune macht und bin gespannt auf das Feedback derjenigen, die in das 220 Seiten umfassende Buch, natürlich bei einem lecker Bierchen, eintauchen.


Im Buchhandel findet ihr es unter der ISBN 978-3-7386-3031-2  oder schon mal hier 


Freitag, 4. September 2015

Qualität, made in Germany

Es war ein Knall wie aus einer Pistole und ein lauter Schrei, der mich gestern morgen senkrecht im Bette stehen ließ.
Helmut hatte sich einen Tee aufgegossen und stellte den Wasserkocher der Marke Perfekt, wieder auf den Küchenschrank. In diesem Moment platzte der Heizstab und das kochende Wasser, nebst Heizspirale spritzte Helmut ins Gesicht.
In der Notaufnahme wurden Verbrennungen ersten und zweiten Grades festgestellt. Glücklicher Weise auch auf der Netzhaut der Augen nur leichte Verbrennungen. Nach Angabe des Arztes wird es keine bleibenden Schäden geben, außer die Angst vor Wasserkochern.
Und da schimpfen wir immer auf die Qualität der paraguayischen Produkte. Lebensgefährlich waren die aber noch nie.

Samstag, 29. August 2015

Wer die Wahl hat, ...

Ausgerechnet mir muss das passieren. Da steht man erst stundenlang vor dem Bierregal und kann sich nicht entscheiden. Dann hat man endlich seine Wahl getroffen und greift letztendlich doch voll daneben, wobei man dieses aber erst zu Hause merkt.
Wie stehe ich jetzt da? In Paraguay wäre mir das bestimmt nicht passiert.
In diesem Sinne euch allen einen tollen, alkoholfreien Start ins Wochenende.

Freitag, 28. August 2015

Salzwedel - 10935 km Luftlinie bis zur Farm

Es ist die Geburtsstadt meiner Kinder, meiner Frau und auch von mir. Jetzt sind wir wieder einmal hier und genießen ein Stück alte Heimat. Mit dem Fahrrad waren wir unterwegs und erkundeten die, im Norden der Altmark, gelegene  Stadt des Baumkuchens.
24200 Leutchen wohnen heute in Salzwedel, was man gar nicht so recht glauben kann, wenn man morgens um acht Uhr in den Straßen der Innenstadt unterwegs ist.
Wir begegneten kaum einem Menschen und selbst auf den Baustellen war es wie ausgestorben.
Ein Abstecher zum kleinen Tierpark der Stadt ist nicht unbedingt ein riesen Highlight, doch ich freute mich, nach zweieinhalb Wochen Farmabstinenz, mal wieder ein paar Tiere beobachten zu können.
Die Innenstadt der Hansestadt Salzwedel ist geprägt durch viele alte Fachwerkhäuser in kleinen, engen Straßen und Gassen, und wer sich mit dem Fotoapparat auf die Jagd macht, wird mit jeder Menge toller Motive belohnt.
Die Geschichte meines neuen Buches "Voll durchs Leben gekachelt" beginnt vor 30 Jahren in Salzwedel und heute sitze ich hier, in meinem alten Kinderzimmer und tippe die letzten Seiten in den Computer. Vor 15 Jahren fing ich an, die ersten Zeilen aufzuschreiben, damals noch mit Kugelschreiber und Papier. Am 3.Oktober nun ist es endlich soweit und mein Geschreibsel ist im Buchladen erhältlich.
Da denke ich doch, dass an diesem Tag das lecker Bierchen mehr als verdient ist.