Helmut wünschte sich zum Geburtstag einen Ausflug nach Encarnacion. Am Sonntagvormittag waren die Koffer gepackt und wir starteten in Richtung Süden. Vier Stunden später waren wir am Ziel und bezogen im Hotel Carnaval unser Quartier, welches wir im Voraus gebucht hatten.
Super Service, ein tolles Zimmer und freundliches Personal rechtfertigten den Preis von 105,-Euro, für zwei Übernachtungen inclusive Frühstück, ohne Einschränkungen.
Es war Sonntagnachmittag und die Sonne ließ das Thermometer auf knapp 30°C steigen. Schnell die Badehose gebügelt, den Bikini anprobiert und nach einem kurzen Fußmarsch, durch die ruhigen Straßen von Encarnacion, standen wir auch schon im warmen Sand, am Ufer des Rio Parana.
Mehrere Bars und Imbissbuden luden auf einen Snack oder eine Erfrischung ein und nachdem wir Strand und Wasser erkundet hatte, suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen für ein kühles Kaltgetränk.
Bis zum späten Abend tauchten wir ein, in einen paraguayischen Sonntag und ließen alle Fünfe gerade sein. Natürlich waren wir mit dieser Idee an diesem Sonntag nicht die Einzigen und es herrschte reges Treiben an der Playa von Encarnacion.
Es war ein perfekter Sonntagnachmittag... jedenfalls fast. Denn da war noch der Preis für einen Liter lecker Bierchen, welcher mit 20.000Gs zu Buche stand und mich doch etwas schockierte.
Am nächsten Morgen war dann der Schock aber wieder weg und wir machten uns auf den Weg in die Markthallen von Encarnacion. Ich bin ein großer Fan von diesen Märkten und ich muss sagen, hier war es sehr sauber und aufgeräumt, was nicht überall der Fall ist.
Wer Encarnacion besucht, sollte sich auch die Zeit nehmen und einen Abstecher zu den 30km entfernten Ruinen einer Jesuitenreduktion machen. Diese, im Jahre 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe, ernannte Anlage ist ein faszinierendes Zeugnis der architektonischen Meisterleistungen des frühen 18.Jahrhunderts.
Auf unserem Spaziergang durch die alten Gemäuer trafen wir dann auf vier Koreaner, welche uns begleitet mit ihrer Gitarre ein kleines Lied auf koreanisch sangen.
Dann erklärten sie uns, um was es in dem Text ging und letztendlich kamen sie auf die Frage, ob wir denn an Gott glauben.
So kam es, dass wir ein Weilchen über Religion und die Verbrechen der Kirche redeten und am Ende waren nicht wir die Bekehrten, sondern die vier Koreaner, die keine unserer Fragen beantworten konnten und sich nun selbst die Frage stellen mussten, ob sie denn an Gott glauben.
So setzten wir unsere Tour, als Atheisten fort und fuhren zurück nach Encarnacion.
Der Tag war noch jung und mit dem Bus überquerten wir die Grenze von Paraguay zu Argentinien. In der argentinischen Grenzstadt Posada ging es nun zur weiblichen Lieblingsbeschäftigung, dem Shoppen.
Am Ende eines schönen Tages fielen wir müde in unser Bett und der eigentlich, geplante Besuch des Spielcasinos von Encarnacion musste ausfallen.
Der Dienstag war der Tag der Abreise und der Auswertung des Encarnacionbesuchs.
Encarnacion, eine für Paraguay ungewöhnlich ruhige Stadt, sehr sauber und mit einem ganz eigenen Charakter. Uns hat es sehr gut gefallen dort und wir haben wieder ein Stück Paraguay mehr kennengelernt und waren bestimmt nicht das letzte Mal dort.
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