Montag, 8. Dezember 2025

Auf Schusters Töppen

In Deutschland wären meine Fußballschuhe direkt vom Fuß in die Mülltonne gewandert, wenn sich die Sohle vom Leder gelöst hätte. Hätte, hätte Fahrrad-Kette, in Paraguay ist das anders. Hier wird ersteinmal geschaut, ob man vielleicht reparieren kann. Die Sohlen meiner Fußballschuhe hielten meinem kämpferischen Einsatz nicht mehr stand und meine Hacken hatten freie Sicht aufs gegnerische Toor. "Da muss ich wohl neue kaufen." "Wieso das? Gib sie mir mit und am nächsten Wochenende sind sie wieder wie neu." Mit einem Schmunzeln gab ich sie Luis und irgendwie habe ich es verpasst, mir unter der Woche neue Töppen zu kaufen. Am Samstag fielen mir meine kaputten Schuhe wieder ein und Luis stellte sich als meine letzte Hoffnung heraus. Tasächlich hatte er meine Schuhe dabei und diese waren auch repariert.
Die Sohle, welche vorher nur verklebt war, war nun verklebt und zusätzlich vernäht. Außerdem war am Hacken ein Stück Leder zur Verstärkung eingesetzt. Eine top handwerkliche Arbeit, die der Schuster da abgeliefert hat und meine Kinnlade, die sowieso schon heruntergefallen war, als ich die reparierten Fußballschuhe sah, fiel nun bis auf selbige herab, als ich die Rechuung für die Arbeit erhielt. Der Lohn von 30.000Gs, derzeit ca.2,20€ bedarf keinem Kommentar. Ende

Mittwoch, 3. Dezember 2025

Führerscheinverlängerung in Paraguay

Als ich vor 18 Jahren in Paraguay einreiste, war der Erwerb des paraguayischen Führerscheins noch relativ einfach. Ein Passfoto, die Blutgruppe und 2,50€ musste man irgendwie auftreiben und beim Straßenverkehrsamt einreichen. 30 Minuten später hielt man den Führerschein in der Hand und durfte offiziell am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Heute ist es schon etwas schwieriger und in einigen Gemeinden muß man sogar eine Fahrprüfung ablegen. Wenn man die Erlaubnis, am öffentlichen Straßenverkehr teilzunehmen hat, muss man die Fahreraubnis alle fünf Jahre erneuern oder besser gesagt, verlängern. Das war jetzt bei mir und Helmut wieder einmal fällig. Also kurzer Ausflug nach Aregua, denn dort ist unser Führerschein registriert. Halb neun Uhr Morgens waren wir pünktlich in der Municipalidad von Aregua. Die füllige, nette Frau am Schalter des Straßenverkehrsamts sagte uns, dass wir doch noch den erste Hilfe-Nachweis bräuchten. "Den bekommt ihr bei der Feuerwehr, drei Häuserecken weiter." Fünf Minuten später standen wir auch schon im Büro der Notrufzentrale und fragten nach der ersten Hilfekarte. "Ich brauche euren Namen und eure Ausweisnummer." Zehn Minuten später sprang der Drucker an und das benötigte Papier kam aus der Tintenstrahl-Maschine. Pro Person waren 52000Gs, umgerechnet knapp sieben Euro, fällig und die Prüfung unseres ersten Hilfekurses war bestanden. Meine Prüfungsangst verdampfte, wie eine kleine Dose lecker Bierchen an einem heißen Sommertag.
Der Rest ist schnell erzählt. Wieder am Schalter des Straßenverkehrsamtes angekommen, reichten wir alle benötigen Papiere ein.
Drei Stunden später wurde es nocheinmal etwas hitzig, denn die Mädels der Führrscheinstelle wollten uns erklären, dass sie um 13 Uhr Feierabend haben und wir am nächsten Tag vorbeischauen sollten, weil sie es nicht mehr schaffen die Fotos für die neue Fahrerlaubnis zu schießen. Zwei Argumente überzeugten sie dann doch, unsere Führerscheine noch an diesem Tag auszustellen. Nein es war kein Bestechungsgeld sondern die Tatsache, daß Helmut Geburtstag hat und... mein verdammt charmantes Grinsen. Und da ist er.
Ein frischer Führerschein, fünf Jahre haltbar und mit 0,0 Promille.

Mittwoch, 19. November 2025

Wenn der Abfluss mal verstopft ist ...

na was ist denn schon dabei... Ich bin nicht derjenige, der dieses Wort gerne in den Mund, oder gar das Ergebnis komplizierter, biologischer Prozesse in die Hand nimmt. Aber es geht heute trotzdem mal um Scheiße, also um echte Kacke. In Paraguay höre ich immer wieder von Problemchen mit der Abwasserleitung. Oft stimmt das Gefälle der Rohre nicht, Wurzelwerk verstopft die Rohre oder es hat sich einfach nur eine Kröte in der Leitung eingenistet. Auch in der Toilette eines unserer Gästehäuser lief das Abwasser nicht so ab, wie ich es mir gewünscht hätte und der Pömpel kam des Öfteren zum Einsatz. Momentan wird in dem Haus baulich einiges verändert und das Klo war mein erster Anlaufpunkt. Nach dem das Klobecken demontiert war, war der Grund für den schlechten Abfluss auch sofort zu sehen.
Ein 100-er Abflußrohr schaute mir ins Gesicht, eigentlich genug, jedoch war dieses Rohr zu nah an der Wand, so daß sich Papier samt Wurst durch eine ca.3cm² große Öffnung pressen musste. Bei hartem Stuhlgang oder etwas größeren Haufen sicher problematisch und oft unmöglich. Ich musste also einen neuen Weg für Wurst und Papier bauen.
Heute steht das Klobecken wieder und die Generalprobe lief bestens und zu meiner vollen Zufriedenheit ab. Jetzt aber genug zum Thema Kacke denn mein Mittagessen steht auf dem Tisch. Guten Appetit

Mittwoch, 12. November 2025

7 Tage Kolumbien

Wenn ich früher Kolumbien hörte, dachte ich immer automatisch an Kokain, Drogenkriege und Kriminalität. Jetzt war ich schon zum zweiten Mal in der Heimat von Shakira und bin wieder einmal entzückt. Der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen, doch entlang der Küstengebiete vom Pazifik und Karibik mit insgesamt 3200 km, gibt es viele Unterkünfte und Hotels aller Kategorien.
Wir sind in Santa Marta, der ältesten Stadt Kolumbiens und der zweitältesten Stadt Südamerikas gelandet und waren 7 Tage an der Karibikküste unterwegs. Menschenleere Strände, glasklare Flüsse, eine üppig grüne Landschaft und nette Menschen haben mich einfach begeistert.
Für mich ein absolut fantastisches Urlaubsland und ich war bestimmt nicht das letzte Mal in Kolumbien. Und, ist es ein Land zum Auswandern? Ich glaube ja, aber mein Herz schlägt dennoch für Paraguay.

Sonntag, 2. November 2025

Von Paraguay nach Kolumbien

Ich hatte lange keinen Urlaub mehr. Also so richtig, mit Hotel und nichts tun. Und bevor die Ferienzeit in Paraguay startet, sollte ich die Zeit nutzen, und im Reisebüro vorbeischauen. Heute sitze ich in Kolumbien und warte aufs Frühstück. Mit im Boot ist Helmut, die vor drei Wochen auch wieder den Weg nach Paraguay gefunden hat. Warum Kolumbien? Mich interessiert das Klima, die Menschen, die Flora und Fauna und wie man hier leben kann und ob es vielleicht ein Land zum Auswandern ist. Vom Parakay nach Kaylumbien sozusagen. Seit zwei Tagen sind wir jetzt in Kolumbien unterwegs und ich bin bis jetzt begeistert.
Freundliche Menschen, fett grüne Natur, blaues Meer und glasklare Flüsse lassen mein Herz höher schlagen. Nur an meiner Urlaubsvorbereitung muss ich noch arbeiten, denn wenn man an die Karibikküste von Kolumbien reist, sollten Badeschlappe, ein Käppi und eine Sonnenbrille im Gepäck sein. Dazu ist eine Badehose von großem Vorteil am Pool.😜🤠