Was in Deutschland der April, ist in Paraguay der Oktober und dementsprechend gibt sich auch das Wetter. Es reicht von sommerlichen 35°C bis hin, zu orkanartigen Winden mit Hagelschauern. So auch in der vergangenen Woche, welche mit sonnigen, schwülen 33°C begann.
Doch am Montag Abend drehte der Wind auf Süd und schob packige Gewitter über unsere Farm. Schließlich war es nicht verwunderlich, dass gegen 21.00Uhr auch der Strom ausfiel.
Einer stürmischen und wasserreichen Nacht folgte ein klitschnasser und ebenso stürmischer Dienstag. Schnell war auch die Ursache für den, noch immer anhaltenden, Stromausfall gefunden. Ein paar Strommasten hatten dem Wind nicht standhalten können und zerrissen die Stromleitung. Mehrere Anrufe bei der Stromgesellschaft "ANDE" blieben ohne Reaktion. Am Abend nahmen dann unsere Nachbarn den Kabelsalat selbst in die Hand.
Auch ich konnte dabei helfen, obwohl ich vor Strom mächtigen Respekt habe, aber meine Leiter war ein wichtiger Bestandteil der selbsternannten Elektronachbarschaftsbrigade. Während diese, obwohl es immer noch nieselte, sich an die zerbrochenen Strommasten machte und versuchte die Freileitung wieder zu flicken, genossen wir die Kerzenscheinromantik bei einem leckeren Tapasabend.
Nun stellt euch vor, in Deutschland würde jemand an den Elektroleitungen der Stromgesellschaften herumflicken - undenkbar. Doch in Paraguay ist alles möglich und plötzlich, wir haben selbst nicht einen Moment daran geglaubt, ging das Licht wieder an. Heute, drei Tage später, bin ich immer noch begeistert von dieser Heldentat und natürlich wird es auch ein Dankbarkeitsleckerbierchen für die mutigen Nachbarn geben.
Am Mittwoch beruhigte sich dann endlich das Wetter und gegen Abend konnte man, bei genauerem Hinsehen, schon ein bisschen den Sonnenuntergang beobachten.
Größere Schäden gabs auf der Farm nicht zu verzeichnen, jedoch musste wieder mal ein Baum das zeitliche sägen.
Donnerstag dann alles wieder im lindgrünen Bereich. Blauer Himmel, Sonnenschein und frühlingsfrische 22°C. Der alltägliche Wahnsinn konnte wieder angegangen werden und bescherte mir dieses tolle Foto.
Wenn ich das Rad eines Ochsenkarrens zum Stellmacher bringe, kann ich doch auch gleich noch das Auto in die Werkstatt schleppen.
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