Wer in Paraguay auf dem Flughafen Silvio Pettirossi in Luque landet, wird am Kofferband schnell Bekanntschaft mit den dortigen Kofferträgern machen. Sie sind freundlich und nicht so schnell abzuschütteln. Wenn man ihre Dienste jedoch nicht in Anspruch nehmen möchte, sollte man schon mit einem bestimmende und klarem "Nein" antworten. Lässt man sich aber auf ihr Angebot ein, handelt man den Preis besser vorher aus. Dabei ist es natürlich jedem überlassen, wie viel ihm das Schieben des Kofferwagens bis zum Auto wert ist.
Auch Helmut, die mit unserem Besuch Jil gestern pünktlich in Paraguay landete, ließ sich von einem netten Kofferträger bezirzen und übertrug ihm die Koffergewalt für ausgehandelte 30.000 Gs. Dabei spielte sicherlich auch das Versprechen des Kofferträgers eine Rolle, ihre Koffer problemlos durch den Zoll zu schieben. Schließlich waren dort ein paar Leckereien mit drin, die man in Paraguay nicht bekommt und bei denen der Zoll eventuell etwas zu beanstanden hätte.
Wenn wir jetzt mal genauer überlegen, ist ein Kofferträger (ohne diesem dabei zu nahe treten zu wollen) in der Flughafenhierarchie doch eher in den unteren Regionen anzusiedeln. Also welches Ass sollte dieser nun im Ärmel haben, dass einen Zöllner beeindrucken könnte. Richtig, er blufft nur, denn letztendlich wurde doch ein Koffer von Helmut ausgesondert und sie musste diesen öffnen. Und wie schon bei meiner Ankunft vor einer Woche waren es die Eier, die dem Zöllner ein Dorn im Auge waren und wieder durften diese die Grenze nicht passieren und landeten in der Mülltonne.
Als letzter Passagier verließ Helmut dann die Ankunftshalle und der Kofferträger schob ihr den Wagen.
Der Kofferträger erklärte ihr nun, dass der Preis für seine Dienste jetzt auf 40 Euro gestiegen sei. Schließlich hat er ja den zweiten Koffer vor dem Blick des Zöllners bewahrt und sicher ins Land geholt.
Als ich mit dem Auto vorfuhr erzählte Helmut mir von dieser Dreistigkeit.
"Kay... mach was!"
Ich nahm den guten Mann beiseite, steckte ihm die vereinbarten 30.000Gs zu und empfahl ihm eindringlich, diese doch gütigerweise anzunehmen, was er dann letztendlich auch tat und brubbelnd davon zog.
Ansonsten gab es keine besonderen Vorkommnisse auf der Reise von Deutschland nach Paraguay und während Helmut ihren Eiern nachtrauert, freut sich Jil jetzt auf 10 Tage Ferien auf der Farm.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen