Montag, 26. September 2022
Trinkgeld auf dem Lande
In der letzten Woche waren wir seit langem mal wieder in einer großen Churrasqueria (Grillrestaurant) in Asuncuin essen. Bei der Rechnungslegung wies uns der Kellner darauf hin, dass das Trinkeld, sollten wir mit Karte zahlen wollen, doch bitte in bar zu entrichten ist. Wenn alles passt gebe ich gern Trinkgeld, jedoch wunderte ich mich, dass der Kellner fest mit einem Trinkgeld rechnete.
Auf dem Lande in unserem Kiez Quiindy oder Acahay ist es sehr schwer, ein kleines Trinkgeld an die Bedienung, den Frisör oder den Tankwart loszuwerden. Wenn man zum Beispiel die Rechnungssumme aufrundet und sagt stimmt so, bekommt man kurze Zeit später das Wechselgeld auf den Guarani genau zurück und stößt auf absolutes Unverständnis.
"Warum bezahlt der jetzt freiwillig mehr?"
Selbst wenn ich es ihnen dann mit dem spanischen Wort Propina erkläre, gucken sie mich mit großen Augen an und wissen nicht was das soll. Ich bin jetzt nicht böse darüber und streite mich auch nicht mehr darum, Trinkgeld zu geben. Im Gegenteil, irgendwie finde ich es gut. Man braucht sich nicht mehr zu fragen, ob das jetzt zu viel oder zu wenig war. Und auch der Kellner hat den Kopf frei und muss sich nicht über meinen Geisteszustand Gedanken machen.
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