Das schwedische Mädchen möge es mir verzeihen, aber ich bekam am Freitag kein frei und musste arbeiten. Bei meiner Arbeit entdeckte ich dann unter einem unserer Bäume jede Menge kleine, schwarze, linsenförmige Plättchen.
Es sind die Samen des Curupay, auch Cebil genannt. Ich war froh, dass ich nicht auf der Strasse zum demonstrieren war, denn da hätte ich diese Entdeckung bestimmt nicht gemacht.
Nach zwei Monaten Trockenheit in Paraguay regnete es dann am gestrige Samstag ausgiebig und heute Morgen beim Spaziergang übers Land sahen die Samen plötzlich ganz anders aus.
Die schwarze Haut war aufgeplatzt und beim näheren betrachten entdeckte ich einen kleinen Keim aus dem Samen sprießen. Es ist faszinierend, in welch kurzer Zeit sich die Natur dazu entschließt, den Frühling einzuleuten.
Man kann über den Klimawandel (ob wegen dem CO2 oder einfach normal sei dahin gestellt) diskutieren. Man kann für eine saubere Umwelt demonstrieren. Man kann reden und schlau tun.
Man kann aber auch einfach handeln. Ich nahm mir heute Morgen kurzer Hand meine Hacke und bereitete 20 Pflanzstellen für die zukünftigen CO2-Vernichter vor. Die Keimlinge waren schnell eingesammelt, denn der Keim war noch nicht in die Erde eingedrungen.
Die Keimlinge drückte ich leicht in die aufgelockerte Erde, natürlich mit dem Keim nach unten.
In den nächsten Wochen bekommen die Kleinen dann viel Liebe und Zuneigung und wenn alles glatt geht, was ich nicht bezweifle, sollten hier zwanzig neue Bäume stehen.
Wenn mein Enkel dann in fünfzig Jahren sich an einen große Baum lehnt, ist es vielleicht einer dieser heute kleinen Sprösslinge und wenn wir alle mehr tun als reden, wird es unserer Erde auch in 50 Jahren noch gut gehen.
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