Montag, 13. November 2023

eine Kuh macht Muh

Eine Kuh am Straßenrand ist in Paraguay nichts ungewöhnliches und auf dem Lande hat eigentlich Jeder irgendwo ein oder mehrere Rinder stehen. Nachdem wir seit vier Jahren ohne frische Milch aus eigener Produktion waren, sind wir seit einer Woche wieder im Kreise der Kuhbauern. In der Milchwirtschaft kalben die Kühe einmal im Jahr. Und was passiert mit den Kälbern? Da nicht alle wieder als Milchkühe in den Milchkreislauf gelangen, werden die meisten Kälber am ersten Tag von ihrer Mutter getrennt und kommen in die Mast oder gleich ins Schlachthaus. Einige der kleinen männlichen Kälber werden mit dem LKW weit durchs Land gefahren und mit Glück finden sie einen neuen Besitzer. Auch unseren Weg kreuzte in der letzten Woche solch ein Viehtransport und wir nahmen den Viehhändlern zwei Bullenkälber für je 300.000 Gs ab. Einer der Kleinen hat es nicht geschaftt und ist nach vier Tagen gestorben. Es ist nicht einfach die süßen Dinger in den ersten Lebenstagen zu versorgen, denn die Milch der Mutter kann keinen Trockenmilch ersetzen. Der zweite kleine Stier ist kräftig, und zeigt einen guten Appetit. Inzwischen trinkt er drei Mal am Tag zwei Liter Milch, und lutscht auch schon mal interessiert am Gras.
Ein Stier gibt natürlich keine Milch, aber eine Kuh macht das. Und wie der Zufall es wollte, bot mir letzten Freitag unsere Nachbarin eine tragende Kuh an. Nach ihrer Aussage ist es eine Kuh der Rasse Jersey und kalbt das erste Mal. Mir hat das Mädchen auf Anhieb gefallen und zwei Stunden später stand sie auch schon auf unserer Wiese.
4.500.000 Gs kostete mich dieser Kuhhandel und schneller als gedacht, haben wir unsere kleine Kuhherde zusammen.

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