Mittwoch, 12. August 2015

Manche Reisen dauern eben etwas länger

Warum können wir eigentlich nicht mal normal verreisen? Obwohl, eigentlich hat alles ganz normal angefangen.
Pünktlich um 6.00 Uhr verließen wir unsere kleine Farm mit Ziel Asuncion.
In Villeta stellten wir dann unser Auto bei guten Freuden ab. Ein Käffchen und ein bissl plaudern - die Zeit muss sein. Kurz nach 8.00 Uhr ging es dann weiter, in Richtung Busbahnhof Asuncion, wo wir in den Bus, welcher um 10.00 Uhr seine planmäßige Abfahrtszeit hatte, umsteigen wollten. Der dichte Berufsverkehr schien unseren Zeitplan schon etwas durcheinander zu rütteln, doch noch rechtzeitig um 9.45 standen wir am Busbahnhof und hatten sogar noch Zeit ein paar Mitbringsel zu kaufen.
4 Stunden sollte laut Auskunft der Busgesellschaft "Expresso Guarani" die Fahrtzeit von Asuncion nach Ciudad del Este betragen. Mit dieser Zeit berechnete ich im Vorfeld auch unseren Reisezeitplan. Doch wir sind schließlich in Paraguay und die planmäßige Abfahrtszeit verzögerte sich um ganze drei Dosen lecker Bierchen und unser Bus rollte erst kurz vor 11.00 Uhr vom Busterminal der Hauptstadt.
Gut, eine Stunde Verspätung hatte ich als Sicherheitspuffer mit einkalkuliert, aber warum auch immer, verlor der Busfahrer auf der ganzen Strecke von Asuncion nach Ciudad del Este nochmal 2 Stunden und so waren wir erst mit insgesamt 3 Stunden Verspätung am vorläufigen Ziel.
Es war jetzt 17-00 Uhr und eigentlich hätten wir nun unsere Reise abbrechen können. Doch Helmut wäre nicht Helmut, wenn sie jetzt aufgegeben hätte.
Wir waren noch gar nicht ganz aus der Bustür gestolpert, da hatte sie schon einen Taxifahrer am Schlawittchen.
"Du musst uns über die Grenze fahren. Zum Flughafen nach Foz. Wie lange brauchst du?" Der Taxifahrer schätzte eine Stunde und er gab alles was aus seinem Rennwagen rauszuholen war.
Nach 25 Minuten hatten wir tatsächlich nicht nur die Grenze nach Brasilien hinter uns gelassen, sondern standen auch schon vor dem Flughafen von Foz de Iguazu.
Am Flugschalter der GOL dann die endgültige Ernüchterung. Unser Flieger dockte gerade vom Finger ab und machte sich auf den Weg. Und das ohne uns. 20 Minuten früher, wär alles  im Zeitplan gewesen.
Jetzt saßen wir da und während ich eigentlich gedanklich schon wieder auf dem Weg nach Hause war, setzte Helmut sich an das Internet.
Doch auch bei meiner lieben Frau, geht irgendwann die Batterie zu Ende und nach dem sie 2 Stunden mit der Lufthansa telefoniert hatte, gab sie auf. Eine Umbuchungsgebühr von über 3000,-Euro passte nicht zu unserer Urlaubskasse und somit mussten wir unsere Flüge nach Deutschland einfach verfallen lassen.
Nun hieß es wieder zurück zu unserer kleinen Farm, doch die bevorstehende Nacht wollten wir in einem Hotel in Ciudad del Este bleiben und so schauten wir nicht, wie eigentlich geplant, aus dem Flugzeugfenster, sondern vom Balkon unseres Hotels.
Und heute Morgen dann der Sonnenaufgang und die Welt war nach einem sehr guten Frühstück schon wieder fast in Ordnung.
Helmut gab nicht auf und gut gestärkt wühlte sie wieder in den Buchungsportalen der Fluggesellschaften.
Und, wie sollte es anders sein? Sie fand tatsächlich einen Flug.
Nun heißt es morgen wieder für 18 Stunden in den Bus zu steigen und nach Sao Paulo zu fahren. Wenn dann alles glatt geht, sind wir Samstag früh tatsächlich schon in Old Germany. Bis dahin schauen wir uns noch ein wenig Ciudad del Este an und genießen unsere ersten Urlaubstage. Wenn auch nicht da, wo eigentlich geplant.
Es ist mal wieder eine Geschichte aus der Rubrik; "voll durchs Leben gekachelt" und mal ganz ehrlich, wäre es nicht langweilig, wenn immer alles funktionieren würde?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hallo ihr zwei,
so ist es halt in paraguay was nicht passt wird passend gemacht - irgenwie auf umwegen aber es klappt ;-)
lg toka