Donnerstag, 24. November 2022

Anhängerkupplung ist Vertrauenssache

Ich glaube es ist schon 10 Jahre her, als man versuchte, in Paraguay den TÜV für Fahrzeuge einzuführen. Das Ding floppte, denn die Einzigen die sich eine TÜV-Plakette holten, waren wir Deutschen.

Und wenn es keinen TÜV für ein Fahrzeug gibt, dann erst recht nicht für eine Anhängerkupplung. In Deutschland geht man in die Werkstatt seines Vertrauens und der Mechaniker bestellt die passende Anhängerkupplung und montiert diese. Auch wir dachten so und waren in unserer Werkstatt in Quiindy.

"So etwas mache ich nicht. Da müsst ihr nach Asuncion. Warte, ich kenne eine gute Schlosserei, die sich damit auskennt. Hier ist die Telefonnummer."

Kurz vor den Toren von Asuncion gibt es eine große Tuningwerkstatt und dort hatten wir, vor dem Gespräch mit unserem Werkstattmeister, schon einmal nachgefragt. Der Chef der Tuningbude fragte nicht nach Automarke oder Modell.

"Kein Problem, ihr bringt uns morgens das Auto und könnt es mittags wieder abholen. Kostet 1.200.000 Gs."

Nun kommunizierten wir mit der empfohlenen Schlosserei. Diese veranschlagte zwei Tage für den Anbau, kannte unser Automodell und hatte es auch schon auf der Hebebühne. Die Kosten für Anhängerkupplung, Montage und Elektroanschluss sollten sich komplett auf 3.000.000 Gs belaufen. Die Werkstatt machte einen kompetenten Eindruck auf uns und wir vertrauten darauf, dass der Monteur der Anhängerkupplung weiß, was er tut.

Gestern holten wir unser Auto wieder aus der Werkstatt. Der Zeitplan wurde eingehalten, der Preis war wie veranschlagt und an der Verarbeitung und Qualität kann ich nichts beanstanden.



Auf dem Aufkleber steht die Telefonnummer.

Wozu brauchen wir eigentlich eine Anhängerkupplung? Ich wurde in der DDR groß und wusste, wenn man etwas aus der Volkswirtschaft rausholen will, braucht man eine Anhängerkupplung. Es war sozusagen ein Statussymbol. Heute ist es kein Statussymbol mehr, aber wer weiß, vielleicht habe ich irgendwann mal einen Anhänger.

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