Freitag, 14. Oktober 2011

die Geburt eines Kalbes

Wir haben schon gespannt darauf gewartet und gestern Abend war es dann soweit. Als unsere Kuh in den Stall kam, war sie sehr unruhig und verlor schleimige Flüssigkeit. Wir stellten schnell fest, dass das Kälbchen nicht mehr auf sich warten lassen wollte. Sie wurde angebunden und bekam eine Spritze Oxitocin, welches die Wehen verstärkt.
15 min später ging es dann auch schon los und der erste Fuß war zu sehen. Elso bemerkte, dass es der hintere Lauf war, was nichts Gutes bedeutete, denn vom Kälbchen sollten zuerst Vorderläufe und Kopf zu sehen sein. Für Mutter und Kalb bestand Lebensgefahr und es musste schnell etwas unternommen werden. Aus unserem Sanikasten holten wir ein paar Gummihandschuhe, welche sich Elso schnell überstreifte, in die Kuh griff und das Kalb, während ich die Kuh am Kopf festhielt, an beiden Hinterläufen herauszog. Elso hat viel Erfahrung im Umgang mit Rindern, aber solch eine Situation erlebte auch er zum ersten mal und wusste nicht so richtig, ob das die richtige Entscheidung war. Er wischte den Schleim vom Maul des Kälbchens und nach einem kurzen Moment der Ungewissheit, fing es an zu atmen. Es lebt. Nun war es die Mutter, die sich um ihr Kälbchen kümmern musste und das tat sie auch sofort und leckte es liebevoll sauber.
Zwei Stunden nach der Wehenspritze, stand das kleine Kälbchen auf eigenen Füssen.
Und irgendwo soll es doch frische Milch geben und die Frischetheke wurde schnell gefunden.
Für die beiden hieß es nun ausruhen und auch wir konnten schlafen gehen. Heute Morgen sah dann das kleine Kälbchen das erste mal in seinem Leben die Sonne und lag noch etwas verknüddelt bei seiner Mutter, schlafend auf der Wiese.
Es war ein spannender Abend gestern, der dank Elso gut endete und wir freuen uns über 20kg weiblichen Nachwuchs, in unserer kleinen Rinderherde.
Es ist schon faszinierend, wie instinktiv der Mensch manchmal handelt, hat doch unser Capataz Elso, in der Schule nur schreiben und rechnen gelernt und ist weit entfernt von einem Veterinärmedizinstudium. Das Leben ist eben der beste Lehrer und eines können die Paraguayer bestens - LEBEN.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

'So etwas würde ich auch gern einmal erleben. Gratuliere zum tierischen Nachwuchs.
Oma

Don Parakay hat gesagt…

@mutti, das wirst du sicher einmal erleben.
lg sohn

samurai hat gesagt…

Hallo Kay,
erstmal einen Herzlichen zum Zuwachs ! Ist ja super verlaufen , trotz aller Schwierigkeiten . Ein Hoch auf Euren Capataz !
Beim naechsten mal aber besser auf die Spritze verzichten , es geht auch ohne , und besser die Haende gut mit Kernseife waschen , statt der Sanihandschuhe. Ohne besorgt Euch Veterinaerhandschuhe ( das sind Stulpenhandschuhe die bis an die Schulter gehen).Und wenn Elso sich das zutraut , besser beim naechstenmal versuchen das Kalb zu drehen , denn oft kommen die sorum wie bei dir nicht raus .Hat ein gutes breites , elastisches Becken gehabt die Mutterkuh !

lg Christian

Anonym hat gesagt…

Rancher,

eine schöne Nachricht - freuen uns für Euch LG G+P

Regina hat gesagt…

Erst einmal Glückwunsch zum Nachwuchs ,
und Euer Capataz Elso - ist Gold wert ... jawoll !!

LG von der Insel

Don Parakay hat gesagt…

@samurai, danke für die Tips und danke an alle für die glückwünsche

Pension in Mariano Roque Alonso hat gesagt…

Hallo kay und Helmut,
Glückwunsch zum Nachwuchs und ein Hoch auf ELso.!!!!!!

Gruß auf die Farm

samurai hat gesagt…

Nachtrag : Das mit dem drehen des Kalbes nur im Aeussersten Notfall ! Ich wusste das dies geht , habe mich aber nochmal "schlau" gemacht ! Das ist extrem schwer , und man muss das oft gemacht haben ! Selbst Gute Tieraerzte machen das so gut wie nie !! lg Christian