Sonntag, 30. September 2012

Septemberende

Das war er dann schon wieder - der September. Im September vor vier Jahren kamen wir nach Paraguay und auch den heiligen Boden unserer kleinen Farm betraten wir zum ersten mal im September 2008. Doch irgendwie rutschte der September in diesem Jahr, wahnsinnig schnell an uns vorbei. Vielleicht lag es an diesem komischen Wetter, was uns von Temperaturen von 5°C bis knapp 40°C alles abtemperierte oder an diesem nervigen Wind der täglich um die Ecken pfiff. Vielleicht war es auch unser Internetempfang, der kaum da, auch schon wieder weg war. Oder waren es die zwei Tage, die wir ohne Strom zu Hause saßen? Wir gehen schnur stracks auf den 21. Dezember hin und da endet ja bekanntlich der Majakalender. Vielleicht ist die Theorie mit dem Weltuntergang doch nicht so weit her geholt und Wetterschwankungen, Stromausfälle und Internetstörungen sind die ersten Anzeichen dafür. Doch allem zum Trotz, eines war auch in diesem September normal. Das lecker Bierchen schmeckte wie immer und an Gründen zum genießen, fehlte es nicht in dem vergangenen Monat. Obwohl, das letzte frische Gekühlte, gab es am vergangenen Dienstag, als sich Michaela und Christian von Paraguay verabschiedeten und wieder in Richtung Heimat, nach Deutschland flogen.
Drei Wochen Kennenlernurlaub in Paraguay lagen hinter ihnen und neben unserer kleinen Farm und der "Granja Don Ernesto", lernten sie noch die "Casa Ritter" und die Straussenfarm "Mbuni" kennen. Inzwischen sind sie wieder in Deutschland und dürften schon ein paar Eindrücke und das lecker Bierchen verdaut haben. Apropos lecker Bierchen........

Samstag, 22. September 2012

F wie Ferienhäuser oder Flohmarkt

20km liegen zwischen unserer Farm und der Siedlung Yguarizo, welche sich auf halben Weg von Carapegua nach Acahay befindet. Am Donnerstag fand dort ein kleiner Flohmarkt satt und wir machten uns am Morgen auf den Weg zur Granja "la Familia". Bernd und Rosi bieten hier Gästehäuser zur Vermietung an und waren die Organisatoren des Flohmarkt`s, der nicht nur dem Verkauf von mehr oder weniger wertvollen Sachen dienen, sondern auch ein Kennenlernen, der deutschsprachigen Bewohner dieser Zone ermöglichen sollte. Die Granja liegt direkt am Fusse des Vulkans und man hat einen wunderschönen Ausblick, der vielleicht nur durch ein paar Nandus versperrt wird.
Morgens um 10.00Uhr ging es los und auch wir hatten ein paar Sachen rausgesucht, die wir zum Verkauf anboten. Es wurde eine gemütliche Runde und die Bar wurde schnell zum Anziehungspunkt Nr.1 und ließ den Flohmarkt in den Hintergrund rücken.
Und doch wurden einige Geschäfte getätigt, wobei der Käsemann und Blumenhändler den meisten Umsatz machten.
Auch gegen den Hunger zwischendurch gab es etwas und neben Empanadas oder Schnitzel gab es zu meiner großen Freude auch Gulasch mit Semmelknödel. Den ganzen Nachmittag tauschten wir Erfahrungen und Erlebnisse aus und man merkte gar nicht wie die Zeit verging.
Am Ende zeigte die Uhr die Stunde 23 an und wir machten uns wieder auf den Heimweg. Ein schöner Tag und eine gute Idee und beim nächsten Flohmarkt sind wir garantiert wieder dabei.

Freitag, 14. September 2012

die phantastische Unterwasserwelt des Rio Prata

Am Mittwoch um 10.00Uhr morgens trafen wir uns, 50km von unserem Hotel entfernt, auf einer riesigen Facienda, mit unserem Guide, der uns die Unterwasserwelt des Rio Prata zeigen wollte. Nachdem die Neoprenanzüge übergestülpt waren, fuhren wir 10 min mit dem Pickup zum Start unserer Tour. 2km Fußmarsch durch dichten Urwald lagen vor uns und nach 30min und Begegnungen mit wilden Affen, Tukanen und anderen komischen Vögeln, tauchte vor uns der Rio Prata auf. Nach einer kurzen Einweisung in die Kunst des Schnorchelns ging es auch schon los und wir stürzten uns in das 24°C warme, kristallklare Wasser.
Was uns da erwartete, kann ich nur als phantastisch und atemberaubend beschreiben und auf Fotos kann man gar nicht alles festhalten, was einem die Unterwasserwelt des Rio Prata, welche wir auf unserem 2km langen Tauchgang flußabwärts erlebten, bietet.
Tausende von Fischen, in den verschiedensten Farben und Größen, gaben einem das Gefühl in eine Zeit getaucht zu sein, wie sie lange lange vor Sushibars und Fischrestaurantes gewesen sein muss.Wir sind begeistert und die umgerechnet 50,-Euro pro Person für diese Tour, die auch ein reichhaltiges Mittagessen beinhaltetet, waren ausgezeichnet angelegt. Der Kurztripp nach Bonito hat sich gelohnt und gestern Abend waren wir auch schon wieder zu Hause, auf unserer kleinen Farm. Wer jetzt noch mehr Fotos sehen will klickt hier und wir werden beim nächsten mal etwas mehr Zeit mitnehmen, denn es gibt im Pantanal noch einiges zu sehen.

Mittwoch, 12. September 2012

Gammeln am Strand

Nach einem ausgiebigen Frühstück, schauten wir uns gestern die Umgebung von Bonito an und landeten nach einer Weile am Stadtstrand. Er liegt an einem Fluss, der mit glasklarem Wasser zum baden lockt.
Wir entschieden uns den Tag mit Gammeln am Strand zu verbringen und packten die Badehose aus. Zum Mittagessen gab es Fisch mit Reis und Bohnen.
Als richtiger Touri, darf man die gekühlte Kokosnuss natürlich nicht auslassen.
Das Wasser war sehr erfrischend und hunderte von Fischen begleiteten einen beim schwimmen.
Da die Hauptsaison vorbei ist, ist es relativ ruhig in Bonito und am Strand hat man genügend Platz.
Es war ein entspannter Urlaubstag, der am Abend mit einem Besuch in der Sushibar endete.
Für heute steht Schnorcheln auf dem Plan, doch jetzt wartet erst mal das Frühstück auf uns.

Dienstag, 11. September 2012

Pedro Juan Caballero, China Shopping und Bonito

Zahnbürste, Wechselschlüpper und Fotoapparat eingepackt und los gehts. Gestern Morgen um 5.00Uhr starteten wir in Richtung Bonito, gelegen im Pantanal in Brasilien. Unser Weg ging über Acahay, Villarrica und Coloniel Oviedo auf die Ruta 3 in Richtung Pedro Juan Caballero an der brasilianischen Grenze, im Nordosten Paraguays. Flaches Weideland wechselte sich mit hügeligen Palmenhainen ab und nach 6 Stunden und 520 km erreichten wir unser erstes Zwischenziel, Pedro Juan Caballero an der brasilianischen Grenze.
Hier gibt es ein riesiges Shoppingcenter, welches von Milkaschokolade, Angel- und Campingausrüstung, über Musikinstrumente und Pokertischen bis hin zu Computertechnik und Gummistiefeln keine Wünsche offen lässt.
Nach zwei Stunden Konsumrausch und einem ausgiebigen Mittagessen, ging es dann weiter in Richtung Bonito. Das Überschreiten der Grenze zu Brasilien hätten wir gar nicht bemerkt, wenn nicht alle Hinweisschilder plötzlich in portugiesischer Sprache gewesen wären. Unser Weg ging nun vorbei an riesigen Zuckerrohrplantagen und die Landschaft ließ lange Weile aufkommen. Ein paar Nandus waren die einzige Abwechslung auf 200km menschenleerer, ausgedörrter Landschaft.
Nach insgesamt 820km und 9 Stunden Fahrtzeit waren wir dann an unserem Ziel angelangt und checkten in unser Hotel ein.
Am Abend schauten wir uns dann noch das Städtchen Bonito an, welches vom Tourismus lebt und in dem sich viele gemütliche Restaurants und Kneipen aneinander reihen.
Heute wird nun die Gegend erforscht und wir sind gespannt, ob Bonito das hält, was viele Reiseführer versprechen.

Freitag, 7. September 2012

die Helmut im Haus, erspart den Maler

Wenn bei uns Malerarbeiten anstehen, bin ich nicht da und auch nicht zu finden. Helmut ist diejenige, die den Pinsel am besten schwingen kann und kümmert sich um alles , was einen neuen Anstrich oder neuen Style braucht. Seit ein paar Monaten wartet nun schon unsere Fassade auf ihren restlichen Anstrich und Helmut wagte sich jetzt, unter Einsatz ihres Lebens, in luftige Höhe.
Auch der Pool wurde für den Sommer wieder startklar gemacht und Helmut hinterließ ihren Kommentar auf der ersten Stufe.
"Dont dive and drink" wäre auch doof, andersherum, vorm tauchen ein lecker Bierchen, dagegen kann keiner etwas haben. Prost.

Donnerstag, 6. September 2012

Kettensägenwecker

Uns kann man nun nicht unbedingt als Langschläfer bezeichnen und beim ersten Sonnenstrahl sind wir normalerweise auf den Beinen. Doch unser Capataz setzt da oftmals noch einen drauf. Gestern fragte ich ihn, ob wir in den nächsten Tagen mal einen Baum kürzen könnten. Der Baum steht nahe unserem Pool und wenn er seine Blätter verliert, landen diese im Wasser und verstopfen immer wieder den Filter. Es war 5.50Uhr heute Morgen, der Kaffee war noch nicht einmal eingekippt und die Sonne war auch noch nicht zu sehen. Ich weiß nicht, wie Elso den Anreißer der Motorsäge im Halbdunkeln fand, doch der Motor der Kettensäge lief sich warm. Schnell auf den Baum gekrabbelt, ein paar Seile gespannt und dann ging es auch schon los.
Mit rutschender Schlafhose, in der linken Hand die Kaffeetasse und in der rechten die Zahnbürste, schaute ich dem Kettensägenmann zu.
Den Kaffee schnell ausgetrunken und dann ging ich unserem Capataz zur Hand. Die Äste waren schwer und musste genau zwischen Haus, Quincho und Pool durchbalanciert werden. Doch alle Knickwinkel waren perfekt berechnet und nichts kam zu Schaden.
Um 9.30Uhr war dann auch schon alles erledigt und wir hatten uns unser Frühstück verdient.
Der Baum kann nun wieder neu austreiben und in ein paar Monaten spendet er wieder Schatten. Das Holz wurde zu Brennholz verarbeitet und über die Blätter freuten sich unsere Rinder. Die Norm für heute ist im Sack und wir können das angenehme Winterwetter, bei 35°C und Sonnenschein genießen.

Samstag, 1. September 2012

"Freitag um eins..."

"...macht jeder seins." Ich weiß nicht, woher dieser Spruch kommt, aber ich kann mich daran erinnern, schon in der Lehrzeit schickte uns unser Lehrmeister, vorausgesetzt wir waren fleißig, am Freitag Mittag in das verdiente Wochenende. Später dann auf der Baustelle war es ungeschriebenes Gesetz, dass am Freitag ab 1.00Uhr nicht mehr viel auf dem Bau passierte. Die Rohrleger verkrochen sich in ihren Keller und korkten ein paar lecker Bierchen auf, die Maurer holten den Weinbrand aus ihren Rucksäcken und wir Fliesenleger suchten uns ein stilles Badezimmer auf der Baustelle und schickten den Lehrling zum Bier holen. Das komische ist, selbst wenn Termine drückten war der Freitag Nachmittag irgendwie heilig und wir gingen lieber am Samstag nochmal auf die Baustelle, als Freitag um eins nicht die Kelle fallen zu lassen. Und auch wenn das Leben in Paraguay anders ist, Freitag um eins ist immer noch drin im Blut, wobei er ein bisschen anders aussieht. Gestern zum Beispiel sattelte ich, pünktlich um 1.00Uhr, mein Pferd und machte einen kleinen Ausritt in die nähere Umgebung.
Am Ende ist der Freitag doch wie in Deutschland und er klingt mit einem lecker Bierchen aus. Das Wochenende kann kommen und mit ihm der September, mein Lieblingsmonat in Paraguay.