Heute ist in Paraguay Muttertag. In diesem Sinne allen Müttern ein dickes Dankeschön dafür, dass es euch gibt.
Wenn sich in Paraguay ein Feiertag ankündigt, merkt man dieses besonders im Straßenverkehr. Nicht nur, dass sich die Autos Stoßstange an Stoßstange über den Asphalt drücken, sondern auch die Gesetzeshüter, sei es die Nationalpolizei, die Verkehrspolizei oder die Dorfsheriffs, stehen verstärkt am Straßenrand.
So auch Vorgestern, als wir ins 300km entfernte Ciudad del Este fuhren. Die ersten 100km verliefen ohne Auffälligkeiten und ohne Kontrollen irgendeines Polizisten. Doch als wir dann auf die Hauptverbindungsstraße der Hauptstadt Asuncion mit dem Osten Paraguays fuhren, ließ der erste Zwangsstop nicht lange auf sich warten. Die Papiere wurden kontrolliert und wir konnte weiter fahren. Kurz vor Caazapa schnappte dann in einer eigens dafür angelegten 40kmh-Zone die Radarfalle zu. 18kmh zu schnell zeigte die hochmoderne Radarpistole an. Die Verhandlungen über die Strafe schienen schon zu scheitern, als sich ein junger Polizist dann doch erweichen ließ und auf die geforderten 580.000 Gs 50% Rabatt gab. Schnell wanderten die ausgehandelten 50,-Euro in seine Tasche und das Geschenk für die Mutter war nun sicher.
Vier weitere Kontrollen folgten, doch die Autopapiere waren in Ordnung und wir fuhren fein nach Vorschrift. Dann ein Stopp der Nationalpolizei. Ausweise und Reisepass wurden kontrolliert. Leider fehlte Paul der gültige Stempel in seinem Pass und so wäre eigentlich eine Strafe von 180.000 Gs fällig. Auch hier waren die Verhandlungen nicht ganz leicht und nach geschätzten 15 Minuten einigten wir uns auf 50.000 Gs. Auch diese wanderten direkt in die Taschen des Uniformierten, angeblich für einen Topf Farbe um das Revier neu zu streichen. Ok, Topf vielleicht, aber ich denke da doch eher an ein Topfset für die Mama des Polizisten.
Unsere Fahrt ging weiter und es folgte Kontrolle Nummer acht. Der Polizist war sehr freundlich, gab jedem von uns die Hand und als ich sagte, dass er unsere achte Kontrolle innerhalb der letzten einhundert Kilometer sei, lachte er laut und sagte nur; "Ihr seid heute wohl die Auserwählten." Mit einem freundlichen Händedruck verabschiedete er uns wieder und winkte uns grinsend weiter.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und so fiel uns Kontrolle Nummer neun gar nicht mehr auf. Das Heranwinken des Staatsbediensteten schien uns irgendwie nicht energisch genug und Helmut fuhr einfach an ihm vorbei. So erreichten wir dann nach nur neun Polizeikontrollen unser Ziel.
Die Rückfahrt sollte ruhiger verlaufen, denn es war dunkel und auch für Polizisten ist es gefährlich, sich in finsterer Nacht auf der Ruta rumzutreiben. Doch es gab da wohl noch Einen, der das Muttertagsgeschenk nicht zusammengezockt hatte und so folgte der letzte Stop an diesem Tag. Papiere zeigen und zu guter Letzt noch das Pusteröhrchen. Auch hier nichts zu beanstanden und insgesamt zehn Polizeikontrollen an einem Tag ist auch für uns ein neuer Rekord und ich glaube am heutigen Muttertag geht keine Polizistenmutter leer aus.
1 Kommentar:
weiter so. Bezahlen Bulen und noch im Blog sich fahern Du bist genau so gut wie der Stadtmusikant...
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