Am vergangenen Sonntag fand die Taufe zweier Töchter unseres Capataz statt. Dazu musste die Familie irgendwie in die evangelische Kirche nach Quiindy kommen und ich erklärte mich bereit, die ganze Mannschaft in mein Auto zu laden und den Fahrer zu spielen.
Um 8.00 Uhr standen wir dann, bei strahlend blauem Himmel, vor der Kirche in der Stadt der Bälle und der Freundschaft.
Meine bisherigen Kirchenbesuche kann ich an einer Hand abzählen und irgendwie rutschte ich an diesem Morgen auch wieder einmal in die heiligen Mauern des "Gotteshauses". Da saß ich nun auf der harten Holzbank, bei kühlen 12°C und musste mir die Sonntagspredigt reinziehen.
Die Anwesenden beteten, sangen, hörten der Predigt des Pastors oder Predigers oder Pfarrers (ich kenne mich da nicht so aus in der Rangordnung) zu, beteten wieder und sangen wieder.
Jeder Mensch hat irgendwie einen Glauben, glaube ich. Doch als ich da so saß fragte ich mich, warum man dafür so eine riesen Hütte braucht und dazu Jemanden der einem sagt, wie man richtig glaubt.
Als der Sonntagsgottesdienst dem Ende zu ging, gabs dann leckeren Messwein für jeden der wollte. Natürlich musste der Pastor erst einmal einen großen Schluck davon kosten, bevor er das Gesöff für gut und heilig befand. Die Schlange war lang und fast jeder an diesem Morgen holte sich, ein im Wein eingetunktes Plätzchen ab.
Ich blieb auf meiner Holzbanke sitzen, schließlich war es ja kein lecker Bierchen, was da vorne verschenkt wurde.
Ganz zum Schluss liefen die Messdiener durch die Reihen und hielten einen langen Stiel mit einem Kescher, ähnlich dem, mit dem ich meinen Pool säubere, durch die Reihen. Ein letztes Gebet, ein letztes Lied und dann hatte ich es endlich geschafft.
Jetzt kam die Taufe, wegen der wir ja eigentlich hier waren. Den armen Kindern wurde Wasser über die Haare gekippt und der Pastor gab ihnen seinen Segen.
Ich finde das Wasser hätte man an diesem Morgen wirklich weglassen können, denn es war kalt und jetzt mussten die Kleinen mit nassen Haaren rumlaufen. Die holen sich doch eine Erkältung. Aber Gottes Hand wird sie schon schützen, dachte ich. Naja, wers glaubt.
Ich war, Gott sei Dank, nur der Fahrer.
Mittwoch, 29. Juli 2015
Donnerstag, 23. Juli 2015
Polizeiliches Führungszeugnis aus Paraguay
Jeder der in Paraguay seine Aufenthaltsgenehmigung beantragt oder beantragen lässt, muss neben vielen anderen Papieren auch ein paraguayisches polizeiliches Führungszeugnis vorweisen. Dieses bekommt man bei die, der oder das "Identificationes" in Asuncion.
Ich erinnere mich noch, als wir unsere deutschen polizeilichen Führungszeugnisse in old germany vor sieben Jahren beantragten, mussten wir persönlich erscheinen und uns ausweisen und dann nach Zahlung einiger, ich weiß es wirklich nicht mehr wie viel, Euro und vier Wochen Wartezeit, bekamen wir das Führungszeugnis ausgehändigt.
In Paraguay ist das ein bisschen einfacher. Man fährt zu "Identificationes", legt eine notariell beglaubigte Pass- oder Ausweiskopie auf den Schreibtisch und kann sein Führungszeugnis, das Certificado de Antecedentes, gleich mitnehmen. Natürlich gegen eine kleine Gebühr, welche momentan 63.000Gs beträgt.
Wir waren in dieser Woche auch vor Ort, denn unsere Tochter Marie wird in Kürze bei der größten, deutschen Fluggesellschaft in der Informatik mitmischen und um dort arbeiten zu können, musste sie das polizeiliche Führungszeugnis aus Paraguay einreichen. Doch bekommt man das Führungszeugnis auch, wenn man nicht mal im Land ist?
Na klar, no problemo. Helmut erklärte dem netten jungen Mann hinter dem Schreibtisch die Sachlage und nachdem wir übers Handy ein Foto von Maries Ausweis aus dem nahe gelegenen Copishop geholt hatten, kam das polizeiliche Führungszeugnis auch prompt ausgefüllt aus der Druckmaschine des Polizeicomputers.
Na bitte, die Polizei dein Freund und Helfer, kann ich da nur sagen.
Ich erinnere mich noch, als wir unsere deutschen polizeilichen Führungszeugnisse in old germany vor sieben Jahren beantragten, mussten wir persönlich erscheinen und uns ausweisen und dann nach Zahlung einiger, ich weiß es wirklich nicht mehr wie viel, Euro und vier Wochen Wartezeit, bekamen wir das Führungszeugnis ausgehändigt.
In Paraguay ist das ein bisschen einfacher. Man fährt zu "Identificationes", legt eine notariell beglaubigte Pass- oder Ausweiskopie auf den Schreibtisch und kann sein Führungszeugnis, das Certificado de Antecedentes, gleich mitnehmen. Natürlich gegen eine kleine Gebühr, welche momentan 63.000Gs beträgt.
Wir waren in dieser Woche auch vor Ort, denn unsere Tochter Marie wird in Kürze bei der größten, deutschen Fluggesellschaft in der Informatik mitmischen und um dort arbeiten zu können, musste sie das polizeiliche Führungszeugnis aus Paraguay einreichen. Doch bekommt man das Führungszeugnis auch, wenn man nicht mal im Land ist?
Na klar, no problemo. Helmut erklärte dem netten jungen Mann hinter dem Schreibtisch die Sachlage und nachdem wir übers Handy ein Foto von Maries Ausweis aus dem nahe gelegenen Copishop geholt hatten, kam das polizeiliche Führungszeugnis auch prompt ausgefüllt aus der Druckmaschine des Polizeicomputers.
Na bitte, die Polizei dein Freund und Helfer, kann ich da nur sagen.
Montag, 20. Juli 2015
Expowochenende
Pünktlich zum Wochenende zeigte sich der Winter endlich mal wieder von seiner schönen Wetterseite. Sonnenschein und 30°C waren angekündigt, was ideale Voraussetzungen für einen Messebesuch schafften. Auf dem Weg dorthin schauten wir noch schnell auf dem Markt in San Bernardino vorbei und stärkten uns mit Bratwurst und lecker Bierchen.
Und dann stürzten wir uns in das Messetreiben der EXPO 2015 in Mariano Roque Alonso.
Es gab wieder jede Menge zu sehen und um alle Messestände zu besuchen, sollte man schon einen ganzen Tag einplanen. Dabei sind wir am liebsten in den Hallen mit den lebendigen Exponaten.
Während die Cowboys damit beschäftigt waren, ihre Pferde zu satteln, schlichen sich die Indianer zu Fuß durch die Wege des Messegeländes.
Bevor wir uns dann am späten Abend wieder auf den Heimweg machten, gab es ein wenig Entspannung bei einem Wettbewerb texanischer Farmer, die ihr Können beim Viehtrieb unter Beweis stellten.
Das Wochenende wäre also erneut geschafft und pünktlich zum Start in die Woche gibts heute endlich wieder Schittwetter bei Regen und 20C°. Und jetzt hab ich kalte Füße.
Und dann stürzten wir uns in das Messetreiben der EXPO 2015 in Mariano Roque Alonso.
Es gab wieder jede Menge zu sehen und um alle Messestände zu besuchen, sollte man schon einen ganzen Tag einplanen. Dabei sind wir am liebsten in den Hallen mit den lebendigen Exponaten.
Während die Cowboys damit beschäftigt waren, ihre Pferde zu satteln, schlichen sich die Indianer zu Fuß durch die Wege des Messegeländes.
Bevor wir uns dann am späten Abend wieder auf den Heimweg machten, gab es ein wenig Entspannung bei einem Wettbewerb texanischer Farmer, die ihr Können beim Viehtrieb unter Beweis stellten.
Das Wochenende wäre also erneut geschafft und pünktlich zum Start in die Woche gibts heute endlich wieder Schittwetter bei Regen und 20C°. Und jetzt hab ich kalte Füße.
Dienstag, 14. Juli 2015
Ein Prosit auf das Geburtstagskind
"Kommt ihr heute Abend zu uns zum Essen?" Das fragte mich gestern Nachmittag unser Capataz Elso. Ich war etwas überrascht über die Einladung und erkundigte mich, ob es einen besonderen Anlass gibt.
Es ist doch tatsächlich schon sechs Jahre her, als wir zum ersten Mal bei Elso eingeladen waren. Grund war damals der erste Geburtstag seines Sohnes Enzo und gestern nun wurde er schon sieben Jahre alt. Oh Mann, wie die Zeit vergeht.
Eigentlich warnt mich mein Computer automatisch, wenn eines von Elsos sieben Kindern Geburtstag hat. Schließlich sind wir immer für die Geburtstagstorte zuständig und bei den Geburtsdaten von sieben Kindern kann man schon mal durcheinander kommen.
Aber mein elektronischer Kalender hatte wohl gestern frei und so hätten wir den Termin fast verschwitzt. Zum Glück war da noch Elso und am Abend spazierten wir zum Haus seiner Familie. Als wir ankamen stand die kleine Außenküche schon unter Volldampf.
Enzo freute sich über unseren Besuch, oder vielleicht auch mehr darüber, dass Helmut ein kleines Geschenk mit in der Handtasche hatte.
Für das Abendmahl mussten ein paar Hühner dran glauben und lagen nun auf dem Grill. Dazu hatte Elso einen geschenkten Kuhkopf mit im Feuer, der nach vier Stunden Garzeit auf den Tisch kam.
Während der Kuhkopf zerlegt wurde, schickten wir mit den Kindern einen Feuerballon in den verregneten, winterlichen Abendhimmel.
Und dann war der Tisch gedeckt und es wurde ordentlich reingehaun.
Ein paar Gläser Wein und ein paar lecker Bierchen gaben dem Abend den letzten Schliff, bevor ein frischer Südwind aufkam und uns ins warme Bett schickte.
Es ist doch tatsächlich schon sechs Jahre her, als wir zum ersten Mal bei Elso eingeladen waren. Grund war damals der erste Geburtstag seines Sohnes Enzo und gestern nun wurde er schon sieben Jahre alt. Oh Mann, wie die Zeit vergeht.
Eigentlich warnt mich mein Computer automatisch, wenn eines von Elsos sieben Kindern Geburtstag hat. Schließlich sind wir immer für die Geburtstagstorte zuständig und bei den Geburtsdaten von sieben Kindern kann man schon mal durcheinander kommen.
Aber mein elektronischer Kalender hatte wohl gestern frei und so hätten wir den Termin fast verschwitzt. Zum Glück war da noch Elso und am Abend spazierten wir zum Haus seiner Familie. Als wir ankamen stand die kleine Außenküche schon unter Volldampf.
Enzo freute sich über unseren Besuch, oder vielleicht auch mehr darüber, dass Helmut ein kleines Geschenk mit in der Handtasche hatte.
Für das Abendmahl mussten ein paar Hühner dran glauben und lagen nun auf dem Grill. Dazu hatte Elso einen geschenkten Kuhkopf mit im Feuer, der nach vier Stunden Garzeit auf den Tisch kam.
Während der Kuhkopf zerlegt wurde, schickten wir mit den Kindern einen Feuerballon in den verregneten, winterlichen Abendhimmel.
Und dann war der Tisch gedeckt und es wurde ordentlich reingehaun.
Ein paar Gläser Wein und ein paar lecker Bierchen gaben dem Abend den letzten Schliff, bevor ein frischer Südwind aufkam und uns ins warme Bett schickte.
Donnerstag, 9. Juli 2015
Wenn der Papa kommt
Da wir mit Religion nichts am Cowboyhut haben, sind die kommenden Tage für uns nichts besonderes.
Aber aus Sympathie zum lecker Bierchen, werde ich natürlich eins auf das Wohl von Franziskus aufkorken. Und eigentlich bin ich ganz froh, dass endlich mal ein Südamerikaner die Papstmütze auf hat. Schließlich hätte es auch viel schlimmer kommen können.
Sonntag, 5. Juli 2015
Und was ist mit Garantie?
Wir haben in Paraguay die Erfahrung gemacht, dass man sich mit dem Garantieschein oder Gewährleistungszertifikat eines Produkts eigentlich nur den Arsch abwischen kann. Denn kommt es einmal zu dem hier "seltenen" Fall eines Garantieanspruches bedarf es schon einer gehörigen Portion Glück, diesen auch durchgesetzt zu bekommen.
Am Freitag waren wir in Quiindy und wollten Helmut eigentlich ein paar Winterstiefel kaufen. Nach Hause gefahren sind wir dann mit einem neuen Rasenmäher. Auch nicht schlecht. Es ist bereits der Dritte hier in Paraguay. Während der Erste nur 1,5 Jahre hielt, schaffte der Zweite doch glatt 5 Jahre. Gekostet hat der Neue 1.300.000Gs. das Blech macht einen stabilen Eindruck und der Motor ist von Briggs & Stratton und schneidet das Gras mit 4,5 PS. Sollte eigentlich eine Zeit halten. Garantie ist keine drauf, was uns aber inzwischen auch egal ist. Er sprang beim ersten Versuch an und hat den ersten Probelauf hinter sich. Und das bei niedrigen Temperaturen.Bleibt zu hoffen, dass mein neuer Kumpel auch bei 35°C so rund läuft wie bei seiner Jungfernfahrt.
Am Freitag waren wir in Quiindy und wollten Helmut eigentlich ein paar Winterstiefel kaufen. Nach Hause gefahren sind wir dann mit einem neuen Rasenmäher. Auch nicht schlecht. Es ist bereits der Dritte hier in Paraguay. Während der Erste nur 1,5 Jahre hielt, schaffte der Zweite doch glatt 5 Jahre. Gekostet hat der Neue 1.300.000Gs. das Blech macht einen stabilen Eindruck und der Motor ist von Briggs & Stratton und schneidet das Gras mit 4,5 PS. Sollte eigentlich eine Zeit halten. Garantie ist keine drauf, was uns aber inzwischen auch egal ist. Er sprang beim ersten Versuch an und hat den ersten Probelauf hinter sich. Und das bei niedrigen Temperaturen.Bleibt zu hoffen, dass mein neuer Kumpel auch bei 35°C so rund läuft wie bei seiner Jungfernfahrt.
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