Am vergangenen Sonntag fand die Taufe zweier Töchter unseres Capataz statt. Dazu musste die Familie irgendwie in die evangelische Kirche nach Quiindy kommen und ich erklärte mich bereit, die ganze Mannschaft in mein Auto zu laden und den Fahrer zu spielen.
Um 8.00 Uhr standen wir dann, bei strahlend blauem Himmel, vor der Kirche in der Stadt der Bälle und der Freundschaft.
Meine bisherigen Kirchenbesuche kann ich an einer Hand abzählen und irgendwie rutschte ich an diesem Morgen auch wieder einmal in die heiligen Mauern des "Gotteshauses". Da saß ich nun auf der harten Holzbank, bei kühlen 12°C und musste mir die Sonntagspredigt reinziehen.
Die Anwesenden beteten, sangen, hörten der Predigt des Pastors oder Predigers oder Pfarrers (ich kenne mich da nicht so aus in der Rangordnung) zu, beteten wieder und sangen wieder.
Jeder Mensch hat irgendwie einen Glauben, glaube ich. Doch als ich da so saß fragte ich mich, warum man dafür so eine riesen Hütte braucht und dazu Jemanden der einem sagt, wie man richtig glaubt.
Als der Sonntagsgottesdienst dem Ende zu ging, gabs dann leckeren Messwein für jeden der wollte. Natürlich musste der Pastor erst einmal einen großen Schluck davon kosten, bevor er das Gesöff für gut und heilig befand. Die Schlange war lang und fast jeder an diesem Morgen holte sich, ein im Wein eingetunktes Plätzchen ab.
Ich blieb auf meiner Holzbanke sitzen, schließlich war es ja kein lecker Bierchen, was da vorne verschenkt wurde.
Ganz zum Schluss liefen die Messdiener durch die Reihen und hielten einen langen Stiel mit einem Kescher, ähnlich dem, mit dem ich meinen Pool säubere, durch die Reihen. Ein letztes Gebet, ein letztes Lied und dann hatte ich es endlich geschafft.
Jetzt kam die Taufe, wegen der wir ja eigentlich hier waren. Den armen Kindern wurde Wasser über die Haare gekippt und der Pastor gab ihnen seinen Segen.
Ich finde das Wasser hätte man an diesem Morgen wirklich weglassen können, denn es war kalt und jetzt mussten die Kleinen mit nassen Haaren rumlaufen. Die holen sich doch eine Erkältung. Aber Gottes Hand wird sie schon schützen, dachte ich. Naja, wers glaubt.
Ich war, Gott sei Dank, nur der Fahrer.
5 Kommentare:
Banause.
Mutti
@Mutti, Banause gefällt mir, aber du hast mich doch nie zur Kirche geschickt.
Ach , und schon ist Mutti wieder Schuld !! :p
Die in Deinem Blogeintrag im Photo gezeigte Kirche läßt sich hier
Archivo:Iglesia de Quiindy.jpg - Wikipedia, la enciclopedia libre
https://es.wikipedia.org/wiki/Archivo:Iglesia_de_Quiindy.jpg
als "La Iglesia de San Lorenzo", ergo Die "Sankt-Lorenz-Kirche" zu Quiindy, welche von einem der höchsten Kirchtürme des Landes geziert wird, identifizieren.
An anderer Stelle heißt es: "Según el censo del 2002, el 89,6% de la población es católica y el 6,2% es evangélica."
Als Quelle wird dazu angegeben: Departamento de Estado de los Estados Unidos. «Informe Internacional Sobre la Libertad Religiosa (Paraguay)» (PDF). Consultado el 29 de noviembre de 2012. «Censo 2002».
Sollte die Familie Eures Capatatz Elso tatsächlich zur Minorität der im Jahre festgestellten 6,2 % Protestanten gehören?
Pastor, Prediger, oder Pfarrer?
Christliche Freikirchen und Sekten, sowie Baptisten- und Mennoitengemeinden beschäftigen Prediger.
Pastoren nennen sich die Priester evangelischer Kirchen.
Priester der römisch-katholischen Kirche, die das kirchliche Oberhaupt einer Pfarrgemeinde darstellen, werden als Pfarrer bezeichnet. Der Vorsteher einer Gruppe von römisch-katholischen Priestern führt die Bezeichnung Dechant.
In der deutschen Militärseelsorge gibt es den Titel des Oberpfarrers, sowohl für römisch-katholische als auch evangelische Priester. Diese Amtsbezeichnung ist lediglich Ausdruck der beamtenrechtlichen Besoldungsgruppe, nach welcher der jeweilige Priester besoldet wird.
Da hast du auch wieder recht.
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