Samstag, 28. Januar 2012

Entennachwuchs

Im Februar, vergangenen Jahres, kauften wir uns auf dem Petirossimarkt in Asuncion einen neuen Erpel.
Aus dem, anfangs häßlichen Entlein, wurde ein schöner Entenmann, der inzwischen unseren Geflügelhof regiert und vor dem sogar die Gänse Respekt haben.
Petirossi, wie der Erpel von uns genannt wird, hat seine Aufgabe erkannt und sich bestens um unsere zwei Entendamen gekümmert. Während eine Ente noch brütet, sind vor ein paar Tagen bei der andere schon die Küken geschlüpft. Am erste Tag, nach dem Schlüpfen, durften die kleinen Feidis noch nicht raus und die Mama verjagte jeden, der ihnen zu nahe kam.
Die erste Schwimmstunde gab es dann am zweiten Tag und es wurde gebadet, bis die kleinen Entlein blaue Lippen hatten.
Solche kleinen, süßen Dinger kann man doch nicht schlachten und essen. Doch man bedenke, auch der Entenbraten aus der Gefriertruhe, ohne Namen und ohne Gesicht, war einmal so ein knuddeliges, kleines Plüschentlein.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Tchau, tchau Paraguay

Der Urlaub ist vorbei und Dirk und Jörn haben die Heimreise angetreten. Zum Abschluss fuhren wir gestern noch zu den Wasserfällen von Foz de Yguazu.
Im direkten Vergleich, mit dem Salto Cristal vom Vortag, lag der kleinere Wasserfall mit seinem natürlichen Badebecken, bei den beiden nach Punkten deutlich vorn. Um 19.00Uhr verabschiedeten wir Dirk und Jörn auf dem Busbahnhof in Foz, von wo aus sie in Richtung Sao Paulo starteten.
Während wir gegen Mitternacht wieder auf unserer kleinen Farm waren, erreichen die beiden heute gegen 10.00Uhr Sao Paulo und fliegen dann um 14.00Uhr weiter über Madrid nach Berlin. Nach vier Wochen faulenzen, 6kg Gewichtszunahmen, einer vergrößerten Leber und leichter Müdigkeit, kehrt nun wieder Ruhe auf unserer kleinen Farm ein und unser Farmleben normalisiert sich wieder. Dirk und Jörn müssen sich nun wieder an den Alltag in Deutschland gewöhnen und eins haben sie uns versichert - sie kommen wieder.

Dienstag, 24. Januar 2012

Wo geht`s denn hier zum Salto Cristal?

Versteckt in den Bergen von la Colmena liegt der "Salto Cistal" und wir machten uns heute auf die Suche nach dem versteckten Wasserfall. Ca. 50km von unserer kleinen Farm entfernt liegt das Städtchen La Colmena. Fährt man die neue Strasse von La Colmena in Richtung Villarrica, erreicht man nach ungefähr 4km eine langgezogene links-rechts Kurve. Kurz danach biegt man in eine unscheinbare Erdstraße nach rechts ab. Nach ungefähr 7km verlässt man diesen Weg nach links und fährt quer durch die Zuckerrohrfelder der Chacra Salto Cristal. Wegweiser sind Fehlanzeige und man muss sich durchfragen, bis man an dieses Tor kommt.
Hier werden pro Person 10.000Gs Eintritt verlangt und nachdem das Auto geparkt ist, hat man noch ca. 1km Fußmarsch vor sich.
Festes Schuwerk sollte unbedingt im Reisegepäck sein, denn selbst ich, als eingefleischter Badelatschero, kam bei dem steilen Abstieg, welcher nur durch ein paar Seile "gesichert" ist, ins schleudern.
Die Anstrengungen dieses Weges werden am Ende reichlich belohnt. Ein kleiner Flusslauf mit glasklarem Wasser lädt zum baden ein, doch noch ist man nicht am Ziel.
Flussaufwärts geht es nun noch ca. 150m bevor man den Salto Cristal erreicht.
Ein, mit eiskaltem, glasklarem Wasser gefülltes, natürliches Badebecken ist eine willkommene Erfrischung und die ganz mutigen wagen sich auf kleine Felsvorsprünge und springen in das ca. 6m tiefe Badebecken.
Es ist ein wunderschöner Ort und wo sich am Wochenende viele Ausflügler und Camper treffen, war es heute eher ruhig und wir teilten uns den Salto Cristal nur mit einer sechs köpfigen Gruppe des Peace Corps, mit denen wir schnell ins Gespräch kamen. Am späten Nachmittag ging es dann wieder zurück und der Aufstieg, aus dem Flusstal sollte uns noch ein kleines Abenteuer bringen. Dirk und Jörn hangelten sich vor mir die Seile hoch und ich folgte ihnen mit einigem Abstand. Hinter mir kämpfte Helmut mit dem Aufstieg und plötzlich hörte ich ein seltsames rasseln. Mein Blick suchte den Ursprung des Geräusches und da sah ich, ca. 30cm entfernt von meiner linken Hand, einen aufgerichteten Schlangenkopf. Ganz langsam bewegte ich meinen Arm von der drohenden Gefahr weg und plötzlich schnellte die Schlange in meine Richtung und verfehlte meine Hand nur knapp. Durch ihren Vorstoß verlor sie den Halt auf ihrem Stein, rutschte an mir vorbei und landete in ca. 1m Entfernung auf dem nächsten Felsvorsprung. Wieder startete sie einen Angriff auf mich, der dieses mal knapp mein Bein verfehlte. Schnell kletterte ich aus der Reichweite der Schlange und nun galt es Helmut an ihr vorbei zuschleusen. Nach ein paar gezielten Steinwürfen, verschwand die Schlange im dichten Unterholz und Helmut kletterte mit dem Anschub von einer Menge Adrenalin an der Gefahrenzone vorbei. Ich wäre ein schlechter Berichterstatter, wenn ich kein Foto von dem Angreifer gemacht hätte und hier ist es.
Mit lautem Herzklopfen setzten wir nun unseren Weg fort und erreichten ohne weiter Zwischenfälle unser Auto. Es war ein toller Ausflug den ich jedem empfehlen kann, auch wenn man die Begegnung mit einer Klapperschlange nicht dazu gehören sollte. Der Fotoapparat sollte genauso im Gepäck sein wie festes Schuhwerk und etwas Fitness und wer noch mehr Fotos sehen will, klickt hier.

deutsche Spuren in Paraguay

Der Urlaub für Dirk und Jörn neigt sich langsam dem Ende. Nachdem wir den beiden, drei Wochen lang Paraguay gezeigt haben, besuchten wir in den letzten Tagen ein paar deutsche Einwanderer und Jörn und Dirk konnten verschiedene Meinungen über das Auswandern nach Paraguay hören. Da gibt es welche, die schon über zehn Jahre hier leben und heute sagen, dass sie nicht wieder nach Paraguay auswandern würden. Sie hörten viele, schlimme Geschichten über Überfälle, Kriminalität und die paraguayische Mafia. Natürlich gab es auch positive Meinungen über Paraguay und deutsche Auswanderer die sich hier, auch nach vielen Jahren immer noch sau wohl fühlen. Zum Beispiel machten wir in Villarrica Station und kehrten im Hotel Paraiso ein, welches von einem deutschen Ehepaar geführt wird. Eine leckerere kalte Platte, war eine willkommene Abwechslung zum täglichen Rindersteak und Fleischteller.
Nach dem Abendessen ließen wir uns einen leckeren Eimer Sangria schmecken und eine lustige, deutschsprachige Runde hinterließ bei den Beiden doch noch einen positiven Eindruck von Paraguay. Heute Abend gibt es nun das letzte Abendessen bei uns auf der Farm und bevor es morgen die grossen Wasserfälle gibt, gibt es heute noch den kleinen. So, Badehose eingepackt und los geht`s.

Freitag, 20. Januar 2012

die Cowboys von Quiindy

Gestern Morgen wurden die Pferde gesattelt und wir machten einen kleinen Ausflug in die Natur.
Die Pferde borgten wir uns aus der Nachbarschaft zusammen und unser Capataz und unser Nachbar übernahmen die Führung über Wiesen, Felder und Bäche.
5 Stunden dauerte unser Ausritt und natürlich gehörten kleine Pausen mit einem lecker Bierchen mit zum Ausflugsprogramm.
Auf unserem Ausritt trafen wir auch diesen jungen Mann.
Auf 110 Jahre wird sein Alter geschätzt was man ihm nicht unbedingt ansieht. Es war ein toller Ausflug mit viel Natur pur.
Am Ende waren wir aber wieder froh, festen Boden unter den Füssen zu haben und die Pferde freuten sich über eine erfrischende Dusche.

Dienstag, 17. Januar 2012

100000km durch Paraguay

Vor gut drei Jahren stand für uns die Frage, Gebrauchtwagen oder Neuwagen, im Raum. Wir entschieden uns damals für einen Neuwagen der Marke ZX-Auto, einem chinesischen Hersteller, der neu auf dem paraguayischen Automarkt war. Das Auto wird in China zusammengebastelt, wobei der Motor ein Nissan Turbodiesel ist, das Chassis von Isuzu ist und der Rest aus chinesischen Fabriken stammt. Nach gut drei Jahren auf paraguayischen Strassen stehen nun 104000km auf dem Tachometer. Probleme hatten wir, sehen wir mal von einem Kräftemessen mit einer Kuh ab, keine. Doch die paraguayischen Strassen sind nicht immer die besten und nun war es Zeit einiges an Verschleißteilen zu wechseln, da die Klappergeräusche und das Quitschen immer lauter wurden. Dirk hat eine kleine, freie Autowerkstatt in Neuenhagen bei Berlin und da er schon mal hier ist und Urlaub macht, holte er heute den Werkzeugkasten aus der Werkstatt und legte sich unter unser Auto. Neue Stoßdämpfer, Querlenkerbuchsen, Traggelenke, Stabilisatorbuchsen und verschiedene Gummis wurden gewechselt.
Jörn übernahm in der Zeit den Ölwechsel mit Filter. Am Ende blieben keine Schrauben über und der Verschleiß der ausgebauten Teile war deutlich zu erkennen.
Eigentlich wollten wir bei der Gelegenheit auch gleich den Zahnriemen wechseln, aber Dirk sagte uns, dass unser Auto gar keinen hat, sondern eine Steuerkette. Was auch immer das sein mag, das quitschen und klappern ist jedenfalls weg und wir können das Radio wieder etwas leiser drehen.

Sonntag, 15. Januar 2012

Chaco, Ballermann & Co.

Flaches Land, undurchdringbares Gestrüpp, trockener Lehmboden, Temperaturen um 40°C, Trinkwasserknappheit mit riesigen Salzwasserreserven und Tankstellen ohne lecker Bierchen - so würde ich den Chaco beschreiben, wenn mich jemand fragt. Und doch gibt es Menschen, die hier leben und sich wohlfühlen. So findet man im Chaco verschiedene Indianerstämme, welche dieses, auf den ersten Blick öde Land, seit ewigen Zeiten durchkreuzen und hier zu Hause sind. 28000 Indianer leben heute noch im Zentralchaco, doch auch für Diese wird der Lebensraum enger und enger und sie müssen sich der sogenannten Zivilisation anpassen. Denn der Chaco bietet mehr, als nur Dornen und Sonnenstich. Die Mennoniten, ursprünglich aus Friesland, die vor 80 Jahren nach Paraguay kamen, haben das Land bewirtschaftet und urbar gemacht und viele Ländereien und landwirtschaftliche Betriebe liegen fest in mennonitischer Hand. Wir haben am Dienstag die Kühlbox gepackt und sind in Richtung Filadelfia, der Hauptstadt der Kolonie Fernheim gestartet, um auch einmal den Chaco kennen zu lernen. Die Reise war schon seit längerem geplant und Mirtha und Ernst, die selbst eine kleine Estancia von 500ha im Chaco besitzen und sich gut dort auskennen, übernahmen die Organisation und Reiseleitung unserer kleinen Reisegruppe.
Am Dienstag Morgen, pünktlich um 5.00Uhr starteten wir von unserer kleinen Farm aus, in Richtung Villetta. Dort trafen wir um 7.00Uhr ein und stiegen in einen Mietwagen, der für 8 Personen Platz bot, um. Die Reiseverpflegung wurde eingepackt und bevor es in Richtung Chaco aufbrachen wurde die Temperatur des lecker Bierchenvorrates kontrolliert.
Dann konnte es losgehen und nachdem wir Asuncion und den Rio Paraguay hinter uns gelassen hatten, befuhren wir die Transchaco in Richtung Filadelfia, der Hauptstadt der Kolonie Fernheim.
550km lagen vor uns und die Begegnungen mit Menschen oder Fahrzeugen wurden weniger. Rechts und links der Fahrbahn immer das gleiche Bild. Dornenbüsche und Chacopalmen wechselten sich ab.
Aber auch einige wenige Lagunen säumten unsere Strecke und bei dieser, machten wir eine kurze Pause.
Nach sechs Stunden Autofahrt, drei Paletten Büchsenbier und 5 Pullerpausen erreichten wir dann unser Ziel Filadelfia.
Wir hatten im Hotel Florida reserviert und bezogen unsere Zimmer. Für ein Doppelzimmer incl. Frühstücksbuffet wurden 205.000Gs berechnet. Nachdem die Rucksäcke ausgepackt waren, war es Zeit für ein erfrischendes Bad im Hotelpool, der mit klarem, sauberem Wasser lockte. Vor dem Abendessen machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt Filadelfia, die mit vielen Schildern in deutscher Sprache und ihren sauberen Strassen eher an eine kleine deutsche Stadt erinnerte, als an eine Hauptstadt mitten im Chaco.
Erstaunlich fand ich auch die Stromversorgung, welche irgendwie so gar nicht paraguayisch war.
Bei einem leckeren Abendessen ließen wir den ersten Tag unserer Butterfahrt ausklingen und fielen erschöpft in die Betten. Nach einem ausgiebigen Frühstück gingen wir am nächsten Morgen in das Heimatmuseum, wo wir viel über die Geschichte der deutschen Mennoniten und ihre Besiedlung des Chacos vor 80 Jahren erfuhren und wir konnten viele Ausstellungstücke bestaunen.
Nach dem Museumsbesuch, stand noch ein Besuch im Supermarkt auf dem Plan, wo übrigens überall deutsch gesprochen wird. Dann stiegen wir wieder in das Auto und drangen weiter in den Chaco vor.
Unser Ziel war eine mennonitische Familie, welche die Nachbarestancia von Ernst und Mirtha bewirtschaften. Als wir dort eintrafen, war der Grill schon angeheizt und es wurde Fleisch auf den Grill gelegt. In der Zeit wo das Fleisch vor sich hin brutzelte, redeten wir über Landwirtschaft und das Leben im Chaco.
Der Tisch war gedeckt und es wurde zum Essen gerufen. Mein Teller war schnell mit Fleisch und leckerem Salat gefüllt und der erste Bissen war schon in meinen Backen, als die Hausherrin das Tischgebet sprach und dem Herren für die netten Gäste und das gute Essen dankte. Ich hoffe, unsere Gastgeberin verzeiht mir meine Ungeduld, aber für mich war es das erste Tischgebet meines Lebens. Nach dem Mittagessen schauten wir uns noch die Estancia der Familie an, welche eine Größe von 1275ha hat. Die Felder sind mit Hirse, Mais oder Soja bestellt und ein kleiner Bestand von 350 Rindern ernährt die Familie und, in Erntezeiten, bis zu 150 indianische Familien. Am späten Nachmittag fuhren wir dann wieder zu unserem Hotel und ließen den Tag bei einem frischen lecker Bierchen ausklingen. Der nächste Tag begann mit heftigen Regenschauern und die nicht asphaltierten Strassen waren nur noch mit Allradfahrzeugen befahrbar.
Wir packten unsere Koffer und nach dem Frühstück machten wir uns auf den Rückweg nach Villetta. Wieder lag eine endlos erscheinende gerade Strasse vor uns, aber der Vorrat an lecker Bierchen war aufgefüllt und wir hatten noch einige Musik-CD`s im Gepäck. Einen kurzen Stopp gab es dann in einer paraguayischen Truckerstation, wo noch einmal der lecker Bierchenvorrat nachgefüllt wurde und ein kleiner Imbiss über den Tresen ging.
Nach sechs Autostunden erreichten wir die Stadtgrenze von Asuncion und in der Zwischenzeit ging uns die Musik aus und es gab nur noch eine CD, die noch nicht im Player war. Egal, echtes deutsches Musikgut gehört eben auch zu einer Chacotour und so brachten die grössten Hits vom Ballermann noch einmal Stimmung in unseren Kleinbus. Am späten Nachmittag waren wir dann wieder in Villetta. Unsere Chacotour war zu Ende und mit vielen interessanten Eindrücken und einigen Einblicken in das Leben im Chaco fielen wir erschöpft in`s Bett.

Montag, 9. Januar 2012

Urlaubsbericht vom Wochenende

Samstag Vormittag schlüpften wir mit unserem Besuch in die Wanderschuhe und machten einen Spaziergang durch die Natur.
Ein riesiger Gummibaum, der jeden Blumentopf sprengen würde, war dabei unser Ziel.
Am Abend war dann Party angesagt, denn bei unserem Fußballclub "6 de Enero" wurde die diesjährige Klubprinzessin gewählt. Die Prinzessin heißt Alba und Dirk ließ sich es sich nicht nehmen, mit ihr abgelichtet zu werden.
Getanzt wurde bis in den frühen Morgen.
Gestern, am späten Nachmittag, schauten wir uns dann das Pokalhalbfinale an, in dem der Klub "6 de Enero" um den Einzug ins Finale kämpfte und mit einem 3:0 als klarer Sieger hervorging.
Da es ein Auswärtsspiel für unsere Mannschaft war, war unser Auto mit Fans und Spielern voll beladen.
Natürlich gab es am Ende noch ein Gewinnerleckerbierchen auf dem Weg nach Hause, in Quiindy.
Heute war Sonnenbaden und faulenzen an der Tagesordnung, bevor wir morgen für drei Tage in den Chaco fahren. So, und ich geh dann jetzt mal den Rucksack packen.