Dienstag, 15. April 2014

unser neuer Steinofen

Wir Deutschen sagen dazu Steinofen oder Lehmofen. Hier in Paraguay heißt er Tatakua. Tatakua ist Guarani und bedeutet wörtlich übersetzt "aus Feuer". Als wir unsere kleine Farm übernahmen stand hier auch so ein Tatakua, doch wir wusste ihn nicht zu gebrauchen und so war er mehr oder weniger nur zum anschauen.
Irgendwann fuhr dann ein Ochsenkarren durch den Ofen und selbst zum anschauen blieb nichts mehr übrig. Mit der Zeit erfuhren wir, wie so ein Ofen funktioniert und dass der Tatakua eine wirklich nützliche Sache ist. Mit Holz befeuert, schont er den Geldbeutel und ob Brot, Ente oder Pizza, man kann alles in dem Steinofen zubereiten.
Es war also an der Zeit, unseren Ofen wieder zum Leben zu erwecken. Der Platz blieb der gleiche, doch der Lehmofen sollte etwas komfortabler gestaltet werden. So wurde die Arbeitsfläche, durch einen Felssteinsockel etwas nach oben verlegt und Ali testete als Erster den neuen Komfort.
Für den Boden des Steinofens, hat jeder Maurer sein eigenes Rezept, was die Materialzusammensetzung des Untergrundes angeht. Da wird mit zermahlenen Knochen gearbeitet, mit Schmalz, Bienenhonig oder auch sauerer Milch. Ich ließ mich von unserem Capataz für den Zusatz von Glasbruch überzeugen und mischte zerschlagene Flaschen mit in das Lehmbett des Bodens.
Der Ofen bekam einen Innendurchmesser von 1,10m und verbaut wurden 450 Steine.
Nach insgesamt 5 Tagen harter Arbeit steht er nun. Unser neuer Tatakua.
Da der Felssteinsockel etwas groß geraten ist, findet darauf auch gleich noch ein Grill und eine mit Holzfeuer betriebene Kochplatte Platz. Wir sind also vorbereitet auf die Energiekrise. Denn wenn Gas und Strom alle sind, haben wir zum Kochen noch genug Holz im Wald.
Seine Einweihung wird der Lehmofen am kommenden Sonntag zum Osterfrühschoppen haben. Wenn, ja wenn das Wetter mitspielt. Momentan sind die Prognosen nicht unbedingt rosig, doch wir warten mal noch bis morgen Früh ab und treffen dann eine Entscheidung über Veranstaltung ja oder nein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sieht ja richtig toll aus.
Ein darin gebratenes Hähnchen, richtig lecker.
Mutti