Es ist nicht jedermanns Sache, aber es gehört genauso zur Rinderzucht wie das Melken oder Füttern der Rinder. Wir waren gestern eingeladen, beim Schlachten eines jungen Ochsen dabei zu sein.
Um 8.00Uhr morgens wurde das Tier von der Weide geholt und festgebunden. Dann ging alles sehr schnell. Der Metzger betäubte den jungen Ochsen mit einem gezielten Messerstich in das Rückenmark hinter dem Kuhschädel und er fiel gelähmt zu Boden. Danach wurde ein Stich in die Halsschlagader gesetzt und der Ochse blutete aus, wobei das Herz weiter schlug und das Blut aus der Ader pumpte.Nach ca. einer Minute hörte das Herz auf zu schlagen und das Rind machte seinen letzten Atemzug.
Nun ging es an das Häuten und der Metzger zog dem Ochsen Schritt für Schritt das Fell über die Ohren.Nachdem nun das Fell vom Ochsen getrennt war, wurde er vom Hals aus aufgeschnitten und die Innereien herausgenommen. Es war das erste Mal, dass ich in das Innere eines Rindes schaute, wobei der riesige Magen den grössten Teil des Bauches füllte.Die Innereien wurden sortiert und während Därme, Lunge und Milz den Hunden schmeckte, wanderten Leber, Herz und Nieren in die Küche.
Nun wurde das ausgeweidete Rind geviertelt und zum trocknen aufgehängt, bevor es dann für 5 Tage zum Abhängen in den Kühlraum wandert.Nach knappen zwei Stunden war alles erledigt und am Ende gab es noch eine Spezialität des Hauses, die wir unbedingt probieren sollten. Es sah ein wenig aus wie gebratener Tintenfisch, war mit Zwiebeln angebraten und mutig probierten wir die unbekannte Köstlichkeit.Es wird bestimmt nicht mein Lieblingsessen, aber ich kann auch nicht sagen, dass es schlecht schmeckte.
Dann wurde uns natürlich verraten, was wir da gerade gegessen hatten und an den Gedanken, dass der Snack (Chinchulin genannt)aus einem Stück vom Dünndarm zubereitet wurde, muss ich mich dann doch erst noch gewöhnen.
Am Freitag folgt der zweite Teil vom Schlachten, denn dann werden die vier Rinderteile zerlegt und natürlich gibt es auch am Ende ein frisches lecker Bierchen.
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