Dienstag, 19. Oktober 2010

Wie schlachte ich eine Ente?

Wenn es nach Helmut ginge, würden wir hungern und unsere Tiere würden immer fetter werden. Aber unsere Farm soll uns natürlich auch mal Fleisch auf den Tisch bringen und da muss man eben auch mal schlachten.
Heute morgen ging es unserem Erpel an den Kragen. Er wohnte schon auf unserer kleinen Farm, als wir noch in Deutschland waren. Fünf Jahre, sagte mir mein Capataz, hätte die Ente schon erlebt. Da ich noch nie eine Ente geschlachtet habe, bekam ich eine Lehrunterweisung von Elso und seiner Frau Ramona.
Der Erpel war schnell gefangen und während Ramona ihn an den Füssen und Flügeln festhielt, bekam er einen kurzen Schlag auf den Hinterkopf. Der Schlag soll nur betäuben, damit das Tier keinen Stress erleidet. Er darf nicht zu fest sein, sonst bricht das Genick und der Körper blutet nicht aus. Danach werden kurz unter dem Schnabelansatz die Halsschlagadern mit einem scharfen Messer durchtrennt und man lässt das Tier ausbluten, was ca. ein bis zwei Minuten dauert.
Nun geht es ans rupfen. Elso und Ramona rupften die Ente, ohne vorher das Gefieder mit kochendem Wasser zu brühen, wie es beim Hühner schlachten üblich ist.Diese Arbeit erfordert viel Sorgfalt, denn jede Feder sollte komplett entfernt werden.
Sind alle Federn gerupft, wird die Ente über eine Flamme gehalten und die letzten Daunen entfernt.Nun wurde der Kopf abgschnitten und es ging ans ausnehmen der Innereien. Hierbei wurde zunächst oberhalb der Brust ein Schnitt gemacht und die Luftröhre und Speiseröhre aus dem Hals gezogen.Der nächste Schnitt galt dem Unterleib und nachdem die Bauchdecke durchtrennt war, wurden die Innereien entfernt.Magen, Herz und Leber werden aussortiert und um den Rest kümmerten sich der Hund und die Hühner.Übrigens sind die beiden nierenförmigen Organe nicht die Nieren, sondern der Grund für die tiefere Stimme eines Enterichs.
Als letztes werden oberhalb vom Entenschwanz die Fettdrüsen raus geschnitten und die Ente wird ordentlich gewaschen.Ab sofort hat Helmut den Vogel in ihrer Obhut und es liegt an ihr, den Vogel zart zu servieren, was bei einer fünfjährigen Ente nicht einfach werden wird. Einen Tag wird sie nun abhängen, bevor Helmut morgen zeigen kann, was ihre Kochkünste hergeben
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1 Kommentar:

ElvenRanger hat gesagt…

Na, wenn das kein Timing ist... gerade heute erwische ich meinen Enterich, wie er das vierte von 6 Kindern totbeißt (bei den anderen dreien war der Täter erst nicht klar gewesen). Und was finde ich bei Dir: eine wunderbar bebilderte Anleitung für beschleunigtes Enterich-Ableben.

Wird morgen umgesetzt. Und da meiner noch jung ist, muß ich ihn auch nicht so lange kochen wie Ihr Euren... ;-)

Guten allerseits! :)