Es wurde spät gestern Abend. Unsere Cooperativa hatte zu einer außerordentlichen Versammlung eingeladen. Eine Cooperativa ist eine Genossenschaft, die ähnlich wie Banken, das Geld ihrer Genossenschaftsmitglieder arbeiten lässt. Sie geben Kredite aus und zahlen gute Zinsen auf Festgeldkonten.
Wir haben auch ein Konto dort, das zum Einreichen der paraguayischen Aufenthaltsgenehmigung notwendig ist.
Grund der Versammlung waren Gerüchte im Dorf, dass die Cooperativa pleite sei. Viele Genossenschaftsmitglieder plünderten, aus Angst ihr Geld zu verlieren, ihre gesamten Konten und sorgten so für eine Liquiditätsschwäche der Cooperativa, was die Gerüchteküche nochmals aufkochen ließ.
Es wurden die ganzen Bilanzen und betriebswirtschaftlichen Auswertungen offengelegt, die das Gegegnteil belegen. Der Präsident bat darum, die Ruhe zu bewahren und keine Panik entstehen zu lassen.
Wir haben keine grossen Summen zu verlieren und können daher weiterhin gut schlafen, aber viele paraguayische Familien haben ihre Existenzen in der Cooperativa und ich hoffe nicht, dass durch Schwätzer und Panikmacher, dieses, fast vierzigjährige Unternehmen, seine Türen schliessen muss.
Unser Vertrauen hat der Präsident und ich denke der grösste Teil der Gesellschafter ist beruhigt nach Hause gegangen.
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