Um 6.00 Uhr startete ich gestern allein in Richtung unserer kleinen Farm. Die Maurer brauchten einige Materialien und ich wollte schauen ob alles in geordneten Bahnen läuft.
Gegen 8.00 Uhr war ich vor Ort und nahm die Materialbestellung entgegen. Danach machte ich mich auf den Weg nach Quiindy, um Zement, Kalk und Holz für den Dachstuhl zu besorgen. Beim Holzhandel sagte man mir, dass die Männer erst am Mittag wieder da sind und ich so lange mit meiner Holzbestellung warten solle.
3 Stunden Zeit brachte mir die Warterei und die galt es sinnvoll zu nutzen.
Ca. 20 km Luftlinie von Quiindy entfernt liegt ein See namens Ypoa. Ich wollte schon immer mal erkundschaften, wie man dort hingelangt und ob man dort vielleicht angeln kann. Also machte ich mich auf den Weg und verliess Quiindy auf der Ruta 1 in Richtung Encarnacion. Nach ungefähr 5 km verliess ich den Asphalt und vor mir sollten einige Kilometer Sandweg liegen.
Rechts oder links galt es hier zu entscheiden und ich nahm die rechte Strasse.Ich legte ungefähr 20 km zurück bevor ich das erste mal einen Menschen traf, den ich fragen konnte, ob ich auf dem richtigen Weg bin. "Ja, Ja immer der Nase nach".
Der Weg wurde steinig und es ging steil bergauf- und ab.
Ich war mitlerweile über eine Stunde unterwegs und hatte ca. 30 km hinter mir und dann sah ich den Lago Ypoa(übersetzt bedeutet das "phantastisches Wasser")das Erste mal. Eine wunderschöne Aussicht und das Ziel war in Sicht.Nun ging es nur noch bergab und ich fuhr in ein lang gestrecktes Tal. Der Weg wurde immer schlechter und ich dachte schon an umkehren, aber ich hatte es bis hier geschaftt und es konnte nicht mehr weit sein. Und dann kam, was kommen musste. Mein Auto versank im Schlamm und setzte komplett auf.Nun konnte ich mich entscheiden, 20 km zurück zu laufen und Hilfe holen oder Ärmel hochkrempeln und frei buddeln. Ich wäre kein echter Cowboy, wenn ich da nicht alleine wieder rauskommen würde, also entledigte ich mich meiner Klamotten und fing an, mit den Händen und Hilfe eines Knüppels mein Auto frei zu legen. Nach ca. 2 Stunden hatte ich die Räder frei und auch am Unterboden konnte die Sonne wieder durchscheinen. Mit schwerster Untersetzung und viel Gefühl für's Gas konnte ich mein Auto aus dem Schlamm befreien.
Der See konnte nicht mehr weit sein und tatsächlich war ich nach 500 Metern in der Nähe meines Ziels. Ein breite Schilfgürtel versperrte den direkten Zugang zum See und der Weg war unbefahrbar. Nun hiess es Ende im Gelände und ich trat meinen Rückweg an.Nicht nur Asta hatte eine staubige Zunge sondern auch ich hatte eine mächtig trockene Kehle.Kleine Bäche löschten unseren Durst und wir fuhren ohne weiter Zwischenfälle zurück nach Quiindy.
Meinen Maurern konnte ich auch noch das Material bringen und fuhr gegen 17.00 Uhr zurück nach Aregua, wo ein lustiger Grillabend auf mich wartete.
Es ist eine schöne Tour, die Fahrt zum Lago Ypoa, aber ein geländetaugliches Fahrzeug, gute Verpflegung sowie Schippe und Spaten sind unbedingt einzupacken.
Für mich heisst es heute, erst einmal "Auto Waschen".
4 Kommentare:
Hallo Kay,
das war ja ein tolles Erlebnis. Das wirst Du bestimmt nicht mehr vergessen. Tolle Bilder.
Wie hast Du die Ränder hinbekommen?
Mit welchem Programm?
Gruß
Helmut
Und erstens kommt es anders...
als man zweitens denkt. Zum einen
sind Entfernungen in PY nur als
"in etwa" oder so ähnlich anzusehen
und zum anderen passieren solche,
aber auch andere, Dingen mal ganz
gerne. *Geile Nummer* sage ich da!
Grüsse,
Thorsten
jaja zum glück musste ich nich das auto waschen hehe
Welche Ränder meinst du genau ? die von den Fotos ?
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